Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Verantwortungslosigkeit

Diana, Monday, 24.03.2008, 18:12 (vor 6481 Tagen) @ Andy

Vollkommen korrekt und ich bin ebenfalls Deiner Meinung, daß die
Abtreibungsproblematik eher liberal gehandhabt werden sollte. Jedoch ein
Einwand zum feministischen Standpunkt "Mein Bauch gehört mir":

Ja natürlich - jedoch nicht immer der Inhalt. Ein Kind wurde von zweien
gezeugt und "gehört" somit auch beiden. Von Vergewaltigungsfällen und
medizinisch indizierten Notlagen abgesehen, fordere ich ein Vetorecht für
die betroffenen Männer bei Abtreibungen. Dies stellt keine große
Behinderung der betroffenen Frauen dar. Denn war die Schwangerschaft eher
ein "Unfall", wird wohl der Mann kaum etwas dagegen haben. (Das Vetorecht
wäre auch gleichzeitig eine Sicherung der Frau durch
Verantwortungsübernahme des Mannes). Gleichzeitig würde durch ein
(positives) Vetorecht ausgeschlossen, daß Männer ihre Frauen zur Abtreibung
zwingen können. Der Impuls muß von der Frau kommen - denn diese hat ja dann
alle biologischen Folgen zu tragen. Die psychischen Folgen haben jedoch
beide zu schultern.

Mich stört einfach, daß eine Frau ohne jegliche Rücksprache mit dem
werdenden Vater über den Tod des gemeinsamen Nachwuchses entscheiden kann.

Gut, damit hab ich prinzipiell erst mal kein Problem, nur: wie sollte man dieses Veto-Recht dann praktisch umsetzen, wenn die Frau partout abtreiben will (jedes Verhütungsmittel außer Abstinenz kann versagen) und der Mann das Kind unbedingt haben will? Wessen Meinung soll dann mehr zählen?

Wenn ihre Meinung mehr zählt (da sie ja, wie du sagst, die biologischen Konsequenzen allein zu tragen hat, und ihr kein noch so verantwortungsvoller Mann das abnehmen kann) - dann ist sein Veto-Recht unterm Strich reine Makulatur, weil sie ihn jederzeit "überstimmen" kann, getreu dem Motto "Sehr interessant, nun hab ich mir dein Veto angehört, und nun geh ich zur Abtreibung." (wäre prinzipiell dasselbe wie die jetzige Pflichtberatung bei irgendeiner "Familienberatung").

Wenn seine Meinung mehr zählt - dann liefe es auf den von mir erwähnten "Zwang zur Schwangerschaft" hinaus. Und um das praktisch umzusetzen, müssten wir zum absoluten Verbot jeglicher Abtreibung zuürck. Nur so ist das zu realisieren - dass der individuelle "Lebensplan" der Frau grundsätzlich niedriger eingestuft wird wie eine Schwangerschaft, ganz gleich, unter welchen Umständen sie eine Frau "erwischt". Dann hätten wir wieder die Konstellation "wie früher" - ich bekomme als Frau die Kinder (lassmer uns mal überraschen, wie viele, zu sagen hätt ich ja im Zweifelsfalle nix) - und lieber Mann, nun sieh mal zu, wie du deine "Sippe" jetzt ernährst...? ;-)

Also, wessen Meinung wäre als bestimmend anzusetzen, wenn sich beide absolut nicht einig werden?


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