Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Verantwortungslosigkeit

Andy, Monday, 24.03.2008, 17:45 (vor 6481 Tagen) @ Diana

Hmmm... ich kann deiner Argumentation folgen, glaub ich. Genau genommen
machen sich auch schon solche Frauen vor der Verantwortung "aus dem Staub",
wenn sie beschließen, bewusst nicht Mutter zu werden. Sie wollen die
Verantwortung für ein Kind ganz einfach nicht übernehmen - deswegen wollen
sie keins. Denn wenn man es streng nimmt, dann sind Argumente á la "es
passt (jetzt) nicht in meinen Lebensplan" ja nur "Ausreden"...

Andererseits frage ich dich, mit welchen Mitteln du in dem Konflikt, den
du schilderst, "Gleichheit" herstellen würdest? Wenn eine Frau ein Kind
will, der Mann aber nicht? Ihn vom Unterhalt befreien? Würde dann nicht
jeder Mann (später) leicht behaupten können, er habe ja das Kind nicht
gewollt - um sich vom Unterhalt zu befreien? Oder soll ein Mann, der das
Kind nicht will, eine Frau "überstimmen" und sie zur Abtreibung zwingen
dürfen? Oder, wenn die Frau kein Kind will - der Mann aber - die Frau zur
Schwangerschaft zwingen? Und es ihr dann wegnehmen, weil sie es ja nicht
wollte?

Der Knackpunkt an der Sache ist - Kinder wachsen nun mal im Körper der
Frau. Die Alternative, dass ein kinderwilliger Mann einfach in seinem
eigenen Bauch eins wachsen lassen könnte, wenn's ihm danach ist, gibt's nun
mal nicht. Das heißt, hier wird "Gleichheit" niemals herstellbar sein. Mir
fiele keine einzige praktikable Maßnahme ein, um es hier annähernd jedem
recht machen zu können.

Vollkommen korrekt und ich bin ebenfalls Deiner Meinung, daß die Abtreibungsproblematik eher liberal gehandhabt werden sollte. Jedoch ein Einwand zum feministischen Standpunkt "Mein Bauch gehört mir":

Ja natürlich - jedoch nicht immer der Inhalt. Ein Kind wurde von zweien gezeugt und "gehört" somit auch beiden. Von Vergewaltigungsfällen und medizinisch indizierten Notlagen abgesehen, fordere ich ein Vetorecht für die betroffenen Männer bei Abtreibungen. Dies stellt keine große Behinderung der betroffenen Frauen dar. Denn war die Schwangerschaft eher ein "Unfall", wird wohl der Mann kaum etwas dagegen haben. (Das Vetorecht wäre auch gleichzeitig eine Sicherung der Frau durch Verantwortungsübernahme des Mannes). Gleichzeitig würde durch ein (positives) Vetorecht ausgeschlossen, daß Männer ihre Frauen zur Abtreibung zwingen können. Der Impuls muß von der Frau kommen - denn diese hat ja dann alle biologischen Folgen zu tragen. Die psychischen Folgen haben jedoch beide zu schultern.

Mich stört einfach, daß eine Frau ohne jegliche Rücksprache mit dem werdenden Vater über den Tod des gemeinsamen Nachwuchses entscheiden kann.


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