Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Feminismus = Faschismus?

Salvatore Ventura @, Berlin, Thursday, 12.07.2007, 19:05 (vor 6735 Tagen) @ Conny

Eine freie Marktwirtschaft, die ich übrigens befürworte, ist natürlich auch eine Ausprägung der Marktwirtschaft, aus der Dualität der Markt- oder Planwirtschaft kommen wir so nicht heraus.
Dennoch werden in einer freien Marktwirtschaft die Zinsen nicht verschwinden. Man stelle sich vor, jemand braucht Geld, z. B. um ein Unternehmen zu gründen, hat aber keins. Nun kennt er jemanden, der welches hat und bittet den, ihm etwas davon zu leihen. Dann wird der sagen, ich leihe dir Nichts, ich weiß ja gar nicht, ob du dein Unternehmen in den Sand setzt und ich dann Nichts zurückbekomme, und warum sollte ich ein solches Risiko eingehen, wenn ich gar Nichts davon habe. Daraufhin sagt der Erste:"Dein Risiko bezahl ich dir." Und zack, haben wir eine Geldwirtschaft, ohne dass weit und breit ein Staat in Sicht wäre. Jetzt kann man natürlich sagen: Wieso hat der eine Geld und der andere nicht? Diese Frage sollte sich allerdings ein Marktwirtschaftler nicht stellen. Jetzt sagt der Geldbesitzer in unserem Beispiel: "Ich möchte für mein Risiko aber 10% mehr zurückbekommen, als ich dir gegeben habe, oder ich behalte sofrt einen Teil ein (Disagio). Darauf der Erste: Ich kenn einen, der will nur 8% für sein Risiko. Und schon haben wir einen konkurrenten Geldmarkt. Geld ist die nachgefragte Ware und der Zins ist ihr Preis. Aber immer noch kein Staat in Sicht. Nun ergeben sich noch einige andere Probleme: Wie kann der Geldbesitzer überhaupt sicherstellen, dass ersein Geld zurückbekommt? Eine Möglichkeit wäre eine zentrale Instanz, wie der Staat. Der würde dann für die sogenannte Vertragssicherheit sorgen. Das wäre seine Aufgabe. Da er kein dem widersprechendes Eigeninteresse hätte, könnte er diese Aufgabe erfüllen.
Wir hätten damit die Anarchie verlassen und wären im sogenannten Nachtwächterstaat gelandet und auch schon im Kapitalismus, ohne das irgendetwas dagegen zu sagen wäre. Und jetzt kommt der Fehler: Der Staat, bzw. seine Repräsentanten, die ja auch nur Menschen sind, denken sich: Wenn der sich Geld leihen kann, dann können wir das auch. Und da wir der Staat sind, also mächtiger als Jeder einzelne, legen wir einfach die Bedingungen fest, nach denen die anderen Handeln müssen. Als erstes zwingen wir sie mal dazu, uns Geld ohne Gegenleistung zu geben, das nennen wir dann Steuern. Damit haben wir den ersten Schritt in ein System wie unseres getan. Nun kommt es auf den Staat, wie weit er dabei geht. Hält er sich im Zaum, nennt man das Demokratie, wird er maßlos nennt man das, je nach Spielart der Maßloswerdung, Sozialismus, Kommunismus, Faschismus, Nationalsozialismus oder wie auch immer.Aber nicht Kapitalismus, den Schritt zum Kapitalismus haben wir ja schon lange vorher vollzogen.
Zinsen sind nicht das Problem. Sie sind Nichts anderes als der Preis für das zeitliche Zuverfügungstellen von Geld. Staatliche Einflussnahme ist das Problem. Und ohne die wäre der Feminismus nicht überlebensfähig. Die Gründe warum sich der Staat auf die Seite des Feminismus schlägt mögen mit Geld, oder doch eher mit Macht zu tun haben. Aber sie sind nicht so wichtig. Entscheidend ist, dass er das tut, und dass er die Macht hat das zu tun.

Ciao
Salvatore


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