Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Hitler und die Katholische Kirche

Nihilator ⌂, Bayern, Tuesday, 23.01.2007, 15:14 (vor 6894 Tagen) @ Chato

Kleine, aber wichtige Korrektur:
"...wie sie es ja gegenüber ANDEREN Ideologien an und für sich sind."


Das unterstellt demagogisch, der christliche Glaube sei eine Ideologie,
was völlig unzutreffend ist, und wiederholt damit das, was ich dir eben
vorgehalten habe.

Nein, das stimmt nicht. Es ging nicht um Christen, sondern um "Katholiken im Reich".

Was ist eine Ideologie? Wikipedia:
"Der Begriff Ideologie (griechisch ... - die Ideenlehre) bezeichnet eine Weltanschauung, ein Ideal oder ein System von Wertvorstellungen."

Das gilt nun definitiv fürs Christentum und ist nichts Schlimmes. Aber nehmen wir ruhig die abwertende distanzierte Version:

"Ideologien wirken orientierend, lenken die Wahrnehmung - zudem steuern sie Handlungsprogramme, z.B. in der Forschung oder Politik. Innere Widerspruchsfreiheit wird teils erst durch Ausblendung entgegenstehender Auffassungen, Sichtweisen und Erfahrungen erreicht. Sie beanspruchen zumeist einen Wahrheitsanspruch für ihre Grundannahmen, es werden also bestimmte Thesen, Dogmen oder Grundideen für axiomatisch gehalten. Die Abänderung dieser Grundannahmen wird meist abgelehnt.

In Ideologien werden Grundideen als gegeben vorausgesetzt, mit denen die Hauptideen und weitere Ideen begründet werden. Da die Wahrnehmung der Welt Grundideen voraussetzt, sei jegliche Aussage über die Realität ideologisch geprägt. (...)
"Fanatiker und Fundamentalisten legen Ideologien kompromisslos aus."

Guck doch mal, ob Du Dich wiedererkennst.

Was aber
sollte in dieser Weite dann die "Ideologie" der Kirche sein?

Das weißt Du besser als ich. Die hl. Dreifaltigkeit, die Unbefleckte Empfängnis, Vergebung durch Beichte und was sich der Katholizismus im Laufe der Zeit noch so an Axiomen ausgedacht hat. Dogmen sind ja charakteristisch für ihn.

Eine angebliche "Ideologie", die 2000 Jahre alt ist, kann nun mal a priori
keine Ideologie sein, erst recht dann nicht, wenn sie alle möglichen,
einander widersprechenden Ideologien in ihren eigenen Reihen verkraftet,
ohne von ihnen abzuhängen, sondern der Glaube wird von glaubensfeindlichen
Ideologen lediglich als "Ideologie" bezeichnet, weil deren eigene
Ideologie auf eben dieser bewußten Lüge gründet und ohne sie keinen
Bestand hätte.

Ach ja, noch ein Satz aus der Wikipedia:
"Typisch für Ideologien ist, dass sie sich selber viel weniger ideologisch empfinden als konkurrierende Ideologien. Der eigene Ideologiecharakter wird gerne nicht wahrgenommen oder geleugnet."
http://de.wikipedia.org/wiki/Ideologie

Das ist fast wie im Leben des Brian (einer meiner Lieblingsfilme, kennst Du?): "Nur der wahrhaftige Messias leugnet seine Göttlichkeit." Wer SO leugnet wie Du, Ideologe zu sein, der IST einer.


Gruß,
nihi


PS: Um Selbstgerechtigkeitsvorwürfen zuvorzukommen: ich behaupte nicht, daß ich unideologisch denke und argumentiere. Das gelingt auch mir nicht. Ich habe lediglich den Anspruch, mir dessen möglichst bewußt zu werden und es nach Möglichkeit zu bekämpfen.

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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