Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Jede Abtreibung heißt : ein geplünderter Vater weniger!

Quid?, Friday, 20.10.2006, 19:54 (vor 6987 Tagen) @ Beelzebub

Falls ja, warum halten die Abtreibungsgegner dann so verkniffen am (alten)
§ 218 StGB fest? Der wäre dann ja wohl überflüssig, weil dann Abtreibung
nach § 211 StGB (Mord) oder wenigstens § 212 StGB (Totschlag) geahndet
werden könnte. Ist aber merkwürdigerweise noch nie geschehen.

Richtig, was aber nicht an den fehlenden rechtlichen Möglichkeiten liegt, sondern daran, dass zwischen der Aussage und dem tatsächlichen Verhalten der deutschen Richter eine Differenz besteht. Eine feministische.

Ein wesentliches Merkmal hast du wohlweislich weggelassen: die
eigenständige (Über-)Lebensfähigkeit. Wo die nicht ist, ist auch kein
Lebewesen.

Unsinn. Die Überlebensfähigkeit eines ungeborenen Kindes unterscheidet sich in nichts von der eines geborenen; versorgt werden müssen beide. Ebenso Komapatienten, Senile und Debile, Behinderte. Lass ein geborenes Kind ohne Nahrung und Versorgung, und es stirbt.

"Embryo" ist keine juristischer sondern ein biologischer Begriff. Der
juristische heißt "Nasciturus". Aber das nur nebenbei.

Embryo ist ein vager biologischer Begriff, der ein Stadium bezeichnet, für das es keinen Fixpunkt gibt, sondern nur fließende Übergänge. Im übrigen ist "Embryo" ein Stadium des Menschseins, kein davon verschiedener Zustand.

Und solange der Nasciturus nun mal noch kein Mensch ist, sondern eher so
was wie ein Fremdkörper, ist es durchaus legitim, zwischen dem Recht des
Nasciturus, geboren zu werden und dem eines Menschen, über den eigenen
Körper zu verfügen, abzuwägen.

Und hier erliegst Du wieder der juristischen Sophisterei. Der Mensch wird nicht per juristischem Dekret zum solchen. Zudem wäre nach juristischen Gesichtspunkten das Lebensrecht der einen Person immer höher einzuschätzen als das Persönlichkeitsrecht einer anderen.

Und bevor mir hier wieder einige feministisches Gedankengut unterstellen:
die Reform des § 218 StGB ist durchaus auch und gerade im Interesse von
Männern. Denn jeder abgetriebene Embryo bedeutet einen ausgeplünderten und
entrechteten Vater weniger.

Nicht alles, was im Interesse der Männer sein könnte, wird dadurch tatsächlich erstrebenswerter. Um Deinem Argument zu widersprechen: Die Situation der Väter hat sich seit der Reform keineswegs verbessert, der Missbrauchsmöglichkeiten für Frauen sind hingegen mehr geworden, und um das Bewusstsein der Deutschen gegenüber Kindern generell scheint es mithin auch nicht mehr zum besten zu stehen.


gesamter Thread:

 

powered by my little forum