Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Charakterdeformierender Auswirkungen kollektiver Kindererzie

Ekki, Friday, 18.08.2006, 21:17 (vor 7051 Tagen) @ Nihilator

Hallo Nihilator!

Hallo Ekki!

Also, ich bin dem Link mal gefolgt.

Zunächst einmal war ich "angenehm" überrascht, die von uns allen so
"geschätzte" Schreibweise mit dem großen "I" in der Wortmitte
anzutreffen.


Wo hast Du denn das gefunden? Auf der Seite der PsgD, inklusive
Parteiprogramm, doch wohl hoffentlich nicht?
Die verwenden normales Deutsch, haben kein Frauenprogramm und keine
Frauenprivilegierung im Auge.

Guckst Du hier:

http://www.grundeinkommenstag.org/flyer/netzwerk.pdf

S. 1 (der Absatz vor "Häufige Fragen und Einwände"): "...: motivierte MitarbeiterInnen ..."

Off topic? Keineswegs! Aus meiner Sicht paßt es zu den Femis, ohne

Arbeit

abkassieren zu wollen.


Nun ja, das paßt zunächst einmal zu jedem Menschen, meinst Du nicht?

Nicht nur, daß ich das nicht meine!

Das ist eine Einstellung, die in meinen Augen an Unsozialität nicht mehr zu überbieten ist!

Offenbar habe nicht nur ich Zweifel, ob ein BGE finanzierbar

ist,

welches einer nahmhaften Zahl von Menschen ohne eigene Arbeitsleistung

-

die ein Gegenwert zum Einkommen im herkömmlichen Sinn ist -
dauerhaft ein Einkommen geben soll, das "existenzsichernd sein im

Sinne

der Sicherung einer basalen gesellschaftlichen Teilhabe"[/i] ist.


Diese Zweifel hat zunächst einmal jeder, weil der Gedanke einfach
verblüffend und unmöglich erscheint.
Das Netzwerk Grundeinkommen ist nicht die PsgD, sondern ein Zusammenschluß
aller, die dafür eintreten. Somit sind verschiedene Konzepte und
verschiedene Verfechter vertreten; es ist wohl eine Art kleinster
gemeinsamer Nenner.
Die PsgD nennt schon klar die Höhe des bGE, nämlich z.Z. 900 Euro. Kosten
also ca. 1,15 Billionen Euro. Es gibt detaillierte Rechenmodelle, wie das
Ganze finanzierbar ist. Guck doch einfach nochmal richtig und schmeiß
dieses Konzept nicht mit dem der SED ähh Linken durcheinander.

Unabhängig davon will es mir einfach nicht den Hals runter, Leistungen anzubieten, ohne nach der Bedürftigkeit überhaupt zu fragen. Und dies ist für mich das größte Problem - selbst, wenn die Finanzierbarkeit tatsächlich gegeben sein sollte.

Aber der Verzicht auf jegliche Bedürftigkeitsprüfung spricht jeglichem
Sozialstaatsgedanken, jeglichem Gerechtigkeitsempfinden Hohn!


Nicht wirklich. Hast Du den Eindruck, daß unsere an
Bedürftigkeitsprüfungen gebundenen Sozialleistungen gerecht verteilt
werden?
Sorry, aber GLEICHbehandlung ist aus meiner Sicht definitiv NICHT
ungerecht.

Jetzt kommst Du aber doch sehr in die Nähe von Linkspartei bzw. SED.

Niemand bestreitet heute mehr, daß es in diesem Bereich
Betrugsmöglichkeiten zu Hauf gibt.


Eben. Nicht der Bedürftigste kommt am besten raus, sondern der
Durchtriebenste. Wie hoch ist der Verwaltungsaufwand für 345 Euro ALG II
alles in allem? Mit Bedürftigkeitsprüfung, Verfolgung, Bezahlung der
Angestellten usw.usf., kennt da jemand Zahlen?
Ich vermute, es ist mehr als die Summe, um die es geht. Wäre es nicht
besser, dem Bedürftigen diesen Aufwand mit auszuzahlen ohne lange zu
fragen, und zwar für alle? Die, die diesem Scheiß hinterherlaufen
natürlich auch, und die hätten dann auch die Möglichkeit, lieber etwas
sinnvolles zu tun.

Das ist - wieder einmal - ein Beispiel dafür, daß es nicht darauf ankommt, wogegen man ist, sondern darauf, wofür man ist.

Deiner obigen Zustandsbeschreibung stimme ich zu.

Nur plädiere ich als Remedur nicht für ein BGE, sondern für eine Kombination aus:

a) radikaler Abschaffung von Ausnahmetatbeständen und wahrhaft revolutionärer Vereinfachung der Vorschriften;

b) Bedürftigkeitsprüfung (die bei Erfüllung von "a" keineswegs mehr aufwendig ist);

c) einer "Endlösung" bei steuerlichen Ausnahmetatbeständen - weg damit;

c) finanzieller Unterstützung der Arbeitslosen in einer Höhe, die so knapp bemessen ist, daß die Aufnahme einer Arbeit allemal als die attraktivere Alternative erscheint;

d) Entzug der Unterstützung bei Entfallen der Bedürftigkeit.

Einseitigkeit - in welcher Richtung auch immer - verschlimmert nur

alles.

Wohin führt unsere Ausgewogenheit und Differenziertheit, der Ehrgeiz, jede
auch noch so kleine und noch so seltene Ausnahme perfekt und gerecht zu
regeln? Zu einem Steuerrecht mit über 90.000 Paragrafen, Regeln und
Verordnungen und letztlich KEINESWEGS zu Gerechtigkeit, das ist ja die
Krux.


Gruß,
nihi

"Summa ius, summa iniuria" ("Das höchste Recht ist das höchste Unrecht") wußten schon die alten Römer.
(Den Zustand haben wir - wie von Dir zutreffend beschrieben.)

"Les extrèmes se touchent" ("Die Extreme berühren sich") sagen die Franzosen.
(Auf unseren Fall bezogen: Wenn wir eine Gesellschaft, in der nicht der Bedürftigste am meisten erhält, sondern der Gerissenste, eintauschen gegen eine, in der man ohne jede Gerissenheit für Nichtstun alimentiert ist, weil das staatlicherseits so gewünscht ist und so organisiert wird, haben wir lediglich eine anders organisierte Ungerechtigkeit).

"Fördern und Fordern" ist schon der Königsweg.

Und das größte Hindernis hierbei sind aus meiner Sicht nicht die Unternehmer.

Das größte Hindernis ist das Krebsgeschwür des Bürokratismus[/u], der Abertausenden von Bürokraten Arbeit gibt, welch letztere den undurchdringlichen Paragraphenwust erzeugen.

Gruß

Ekki

P.S.: Lies auch mein Posting an Dich und Garfield!

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.


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