Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Was im Geschlechterdiskurs falsch läuft

Goofos @, Wednesday, 24.12.2008, 15:38 (vor 6208 Tagen) @ Regina

Jetzt muss ich nach erster Einlesphase doch mal meinen Senf dazugeben.
Hier wird viel Schuldabwehr betrieben. Keiner will es gewesen sein. Dabei
ist es doch so, dass Frauen arg benachteiligt waren und es zum Teil noch
immer sind. Heute kommt langsam ein Backlash, aber der ist meiner Meinung
nach verfrüht. Warum?

Meiner Meinung sprichst du damit schon einen wesentlichen Punkt an: "dass Frauen arg benachteiligt waren". Wieso sollen uns Heute noch diese argen Benachteiligungen von Damals kümmern? Vielmehr sollte man doch spätestens heutzutage auch die Männer gleichwertig mit einbeziehen und einen Diskurs über die Benachteiligungen von Frauen und Männer führen.

Ich finde es auch gleich mal sehr fraglich wenn du das als einen verfrühten Backlash bezeichnest wenn man auf die Idee kommt auch die Männer mit einzubeziehen, statt demnach nur die Frauen zu beachten.

Wenn ein Großteil der Männer aufstehen und sagen würde: Ja, in der
Vergangenheit sind eine Menge Ungerechtigkeiten passiert, und zum Teil
passieren sie noch heute, und wir werden alles tun, um das für die Zukunft
zu ändern, DANN halte ich den Zeitpunkt für gekommen, nicht mehr auf dem
Thema rumzureiten. Vorausgesetzt es passiert wirklich was.

Verstehe ich ehrlich gesagt nicht welche Logik du damit verfolgst. Im Prinzip weiß ich nicht was die Ungerechtigkeiten aus der Vergangenheit mit der Gegenwart zu tun haben. Wenn das nur noch einen Teil betrifft, wieso sollte ich mich damit in Zukunft mit den ganzen Ungerechtigkeiten aus der Vergangenheit befassen? Und was soll dann eigentlich wirklich passieren? Vermutlich wird es nach dieser Logik niemals einen Zeitpunkt geben auf dem du nicht mehr darauf herumreitest und so wie ich das jetzt interpretiere würdest du auch erst ab diesem Zeitpunkt es zulassen Ungerechtigkeiten von Männern zu bekämpfen.

Bis jetzt sehe ich nur, dass die meisten Männer (die, die überhaupt
geneigt sind, was zu dem Thema zu sagen) das alles ‘nicht so schlimm’
finden, oder die Vorteile herausstellen, die die Frauen doch von ihrer
aufgezwungenen Unmündigkeit hatten. Oder sich beschweren, dass sie die
ganze Dreckarbeit in dieser Gesellschaft machen müssen. Ich frage mich,
wenn die Position der Männer in dieser Gesellschaft so schlecht ist und sie
so sehr ausgebeutet werden (gerade einen Artikel in der Psychologie heute
gelesen, der das behauptet), warum sind es dann nicht die Männer, die eine
Revolution in den Geschlechterverhältnissen fordern?

Diese "aufgezwungenen Unmündigkeiten" sind wie du festgestellt hast Vorteile von Frauen, woraus sich nur ein Nachteil für Männer ergeben kann. Auch hier weiß ich nicht was das Problem sein soll wenn man diese Nachteile aufheben will? Noch weniger weiß ich nicht was das Problem sein soll diese Nachteile aufzuheben wenn du von aufgezwungenen Unmündigkeiten von Frauen redest?


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