Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Huren erklärten direkt nach der Geburt eines Kindes...

Garfield, Thursday, 29.05.2008, 11:57 (vor 6416 Tagen) @ Conny

Hallo Conny!

Mal generell:

Wenn du jetzt vorhättest, Geld zu fälschen - wie würdest du das anstellen?

Du würdest dir doch nicht ein Fantasiemotiv für den Geldschein überlegen, vielleicht noch mit deinem eigenen Bild, und dann einen Wert von 1.000.000 Euro drauf drucken, oder?

Dabei wäre das doch auf den ersten Blick betrachtet sehr einfach: Du müßtest dir nicht die Mühe machen, einen Original-Schein möglichst exakt zu kopieren. Und du wärst auf einen Schlag Millionär.

Warum also tut das niemand?

Weil niemand damit durchkommen würde. So ein Schein würde überall sofort als Fälschung erkannt werden. Wenn man dagegen versucht, Original-Scheine möglichst gut zu kopieren, dann ist das zwar mit sehr viel mehr Mühe verbunden, und man wird auch nicht sofort Millionär, wenn man einen dieser Scheine loswird, aber man hat so die Chance, daß es zumindest einigen Menschen nicht auffällt.

Deshalb arbeiten Geldfälscher üblicherweise so.

Und so wird auch Geschichtsfälschung betrieben. Ich behaupte ja nicht, daß es so etwas gar nicht gibt. Aber dafür werden nicht einfach Jahrhunderte neu erfunden oder aus den Chroniken gestrichen. Damit kommt niemand durch. Man nimmt sich einfach reale Ereignisse und bauscht die etwas auf. Oder man setzt bei irgendwelchen Gerüchten oder bei weit verbreiteter Propaganda an und stellt das als reale Geschichte dar.

Ein Beispiel:

Anfang bis Mitte der 1990er Jahre wurde hier in den Massenmedien dauernd von Massenvergewaltigungen in Ex-Jugoslawien während der dortigen Kriege berichtet. Es wurden angebliche Erlebnisse von Opfern oder Soldaten gedruckt, in denen dann u.a. genüßlich beschrieben wurde, wie serbische Soldaten von ihren Vorgesetzten gezwungen wurden, Frauen in eroberten Dörfern zu vergewaltigen usw.. Angeblich wollten die Serben damit erreichen, daß in den besetzten Gebieten in Zukunft nur noch Serben geboren werden.

Daraufhin setzten sich verschiedene westliche Hilfsorganisationen das Ziel, den vielen dort vergewaltigten Frauen zu helfen. Dazu mußten sie sie natürlich vor Ort erst einmal finden - nur das gestaltete sich unerwartet schwierig.

Man befragte Menschen in Flüchtlingslagern. Die bestätigten diese Geschichten oft. Vielen hatten gehört, daß im Nachbarort ebenfalls so etwas geschehen wäre. Nur merkwürdigerweise konnte niemand aus eigenem Erleben darüber berichten - weder als Opfer noch als Augenzeuge.

Man mußte sich schließlich zu der Erkenntnis durchringen, daß es diese Massenvergewaltigungen nie gegeben hat. Es war nur Kriegspropaganda, die dann entweder bewußt auch hier in Deutschland verbreitet wurde, um hier Unterstützung zu bekommen oder aber einfach von Hilfsorganisationen aufgegriffen und hier publik gemacht wurde, um Spendengelder einzunehmen.

Mittlerweile sind diese Berichte widerlegt, aber sie stehen immer noch in alten Zeitungen und Büchern. Wenn sie in 100 Jahren jemand liest, wird dieser Mensch das vielleicht glauben. So kann sich Geschichtsfälschung langfristig durchaus durchsetzen und die wahre Geschichte ersetzen.

Aber das klappt eben nur mit Details. Wenn jemand den Krieg in Ex-Jugoslawien komplett erfunden hätte, dann wäre das nicht so einfach stehen geblieben. Eine Geschichtsfälschung in diesem Maße wird vielleicht zunächst von Vielen geglaubt, klärt sich dann aber üblicherweise schnell auf, und dann wird auch umfassend darüber berichtet. Das können spätere Generationen nicht mehr übersehen, und deshalb kann sich sowas eben nicht so einfach dauerhaft durchsetzen.

Übrigens haben Pharaonen im alten Ägypten sehr oft versucht, die Spuren ihrer Vorgänger zu beseitigen. Sie zerstörten ihre Statuen und Namenskartuschen, und manchmal ersetzten sie sogar ihre Gesichter auf den Statuen durch ihre eigenen. Wenn das funktioniert hätte, dann wüßte man heute kaum noch etwas über die einzelnen Pharaonen - von den meisten wären nicht einmal die Namen bekannt. Aber es hat meist nicht funktioniert. Es bleiben immer noch Zeugnisse übrig, die die Archäologen später auswerten konnten. Selbst ein Pharao, der ja in Ägypten sehr viel Macht hatte, konnte also nicht einfach so die vorherige Geschichte ausblenden.

Freundliche Grüße
von Garfield


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