Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Huren erklärten direkt nach der Geburt eines Kindes...

Conny, NRW, Wednesday, 28.05.2008, 02:08 (vor 6417 Tagen) @ Garfield

Hallo Conny!

Ich glaube nicht an Geschichtsfälschung in so einem Umfang. Das war gerade
in früheren Zeiten so gar nicht möglich. Man hätte dazu sämtliche Chroniken
und sonstige Aufzeichnungen, die die wahre Geschichte beschreiben,
vernichten müssen.

Und wenn es diese gar nicht gab? Wenn ich Jahre oder Jahrhunderte hinzu füge, muß ich nicht mal Chroniken fälschen. Mal angenommen, das ganze römische Reich hätte nie existiert?

Irgend etwas war damals jedenfalls, da der Frankenkönig Karl der große das weströmische Reich einfach so übernehmen konnte. Es gab keinen Widerstand. Wie ist das möglich? Noch dazu soll Karl der Große damals auch sehr viele Reisen getätigt haben, die zu jener Zeit ein Mensch zeitlich gar nicht geschafft hätte - außer er hatte einen guten draht zu Göttern, die ihn über die Wolken getragen haben.

Es gab aber keine zentralen Archive, sondern
Aufzeichnungen wurden überall verstreut aufbewahrt, oft in Klöstern, aber
auch anderswo.

Und wenn ich eine Zeit einfach hinzufüge, gibt es eben auch keine Aufzeichnungen, die ich vernichten muß. Dem Volk war es damals vielleicht auch egal, welches Jahr sie hatten. Für das Volk war es wichtig, zu wissen, wann Zeit ist, den Boden zu bestellen. Lesen und schreiben konnten nur die Gelehrten und machthaber sowie die Kirche. Diese haben damals sicher Hand in Hand gearbeitet.

Und es gab ja immer irgendwelche verfeindete Parteien - wer
die Geschichte fälschen wollte, mußte auch Zugriff auf die Schriften der
jeweiligen Gegenseite haben.

Wenn heute die USA sagt, daß wir nicht das Jahr 2008 haben sondern das Jahr 3508, dann aben wir das Jahr 3508 und wer das nicht anerkennt wird zum Schurkenststaat gemacht und darf Angst haben.

Warum wußte die alten Kulturen ziemlich genau, welchen Umfang die Erde hat und bei den Römern wurde die Erde dann eine Scheibe?

Sicher - vieles läßt sich nicht mehr bis ins kleinste Detail
nachvollziehen. Es gibt oft Widersprüche in alten Chroniken, die z.B.
daraus resultieren können, daß manche Chronisten die von ihnen schriftlich
festgehaltenen Ereignisse nicht selbst erlebt, sondern nur von anderen
gehört haben. Manchmal wurden Chroniken auch später beim Abschreiben
verfälscht, weil ihr Inhalt teilweise dem gerade herrschenden Zeitgeist
oder den Ansichten eines Auftraggebers oder Schreibers nicht entsprach.
Aber selbst solche nachträglichen Verfälschungen sind manchmal nachweisbar.

Wenn der Wille dazu da ist, sie auch als Fälschung zu erkennen. Wenn dadurch ein Weltbild zusammenbrechen würde, kann einfach nicht sein, was nicht sein darf. Das wird auch bei wissenschaftlichen Theorien nicht anders sein, die man so lange aufrecht erhält, bis die Widersprüche zu groß werden.

Die von dir angeführten Beispiele finde ich nicht seltsam. Zur Einsetzung
des Christentums als römische Staatsreligion:

Das war einfach ein geschickter Schachzug, denn das Christentum drohte
sich zu einer Ideologie der Unterdrückten zu entwickeln, und so etwas ist
immer sehr kritisch.

Wobei die urchristliche Religion wohl nicht mehr viel mit dem römischen Christentum zu tun gehabt haben dürfte.

Das Christentum als Staatsreligion hatte für das Römische Reich zunächst
einige Vorteile:

Das ist schon klar, wenn man das Christentum von Grund auf so konzipiert, daß es mir als Herrscher so gelegen ist.

Es war auch so, daß das Christentum erst einmal nur der vorherigen
römischen Religion gleichgestellt wurde. Viele Menschen haben es
angenommen, und so wurde es dann erst möglich, die alten religiösen Rituale
zu verbieten und das Christentum zur Staatsreligion zu erklären.

Es war eben auch nur eine Sonnenreligion und war nicht die Sonne auch davor eine hohe Gottheit? Jesus wird genau an dem Tag geboren, an dem die Tage wieder länger werden. Ostern findet immer am darauffolgenden Sonntag nach dem ersten Vollmond nach der Frühlingstag- und Nachtgleiche statt. Pfingsten hängt dann am Osterfest usw. Der ägyptische Horus scheint Vorbild für Jesus gewesen zu sein.

Zum Untergang des Römischen Reiches: Es wurde ja auch von anderen Völkern
überrannt. Die wurden dann später wiederum Opfer von Invasoren. Noch bis
ins 19. Jahrhundert hinein wechselten diverse Gebiete in Italien immer
wieder die Besitzer. Was ist daran verwunderlich? Auch große Reiche können
untergehen, wie sich ja auch in der jüngeren Vergangenheit schon häufig
gezeigt hat.

Dann hätte aber nicht Karl der Große das weströmische Reich so einfach "übernehmen" können. Irgend etwas stimmt da nicht. Wenn dieses Reich überrannt war, wird es der neue "Besitzer" sicher nicht so einfach dem Frankenkönig überlassen und auf seinen Gebietsanspruch verzichten.

Und den Rückschritt nach dem Zerfall der griechischen Stadtstaaten hast du
doch mal gut erklärt, wenn ich mich recht erinnere. Oder war der Beitrag,
in dem erklärt wurde, daß die griechischen Stadtstaaten am Zinsgeld
zugrunde gegangen sind, nicht von dir?

Der dürfte von mir gewesen sein. Die Griechen übergaben den Römern das Land aber nicht kampflos, falls es die Römer in der Form jemals gab.

Daß man durch diesen Zerfall aber auf eine Zählweise kommt, mir der man kaum rechnen kann und die null plötzlich nicht mehr hat ist schon sehr seltsam. Des weiteren frage ich mich, wie man die Statik der römischen Bauten mit diesen komischen zahlen berechnen konnte, die nicht mal die null kennt. Die sollten ja schon auf dem Schlauch gestanden haben, wenn sie von der 5 die 5 subtrahieren mußten. Es ist mit diesem Zahlensystem einfach nicht möglich, die Bauwerke zu bauen, die man den Römern zuschreibt.

Solche Auswirkungen kann es auch durch Klimaveränderungen
oder große Naturkatastrophen geben, die es in der Vergangenheit immer
wieder gegeben hat und die schon manche Kulturen ausgelöscht haben.

Wenn aber techniken gänzlich verschwinden, muß es sich schon um sehr großräumige und gewaltige Naturkatastrophen gehandelt haben. Die Bauwerke, die man den Römern zuschreibt, sollen ja teilweise auch mit einer art Beton erstellt worden sein, den man im Mittelalter nicht mehr kannte.

Ich finde an dem, was heute als Geschichtsbild dargestellt wird, im Großen
und Ganzen nichts sehr Verwunderliches. Sicher - es gibt durchaus Details,
die vermutlich tatsächlich etwas anders abgelaufen sind. Aber in den
wesentlichen Punkten dürfte vieles richtig sein, denke ich.

Und ich kann das eben schon nicht mehr so recht glauben. Es gibt für mich gesehen eben zu viele Ungerheimtheiten und Lücken. Diese kann ich nur so stehen lassen.

Zumindest
konnte mich noch niemand derjenigen, die behaupten, daß angeblich ganze
Jahrhunderte in den Chroniken massiv verfälscht wurden, überzeugen. Ich hab
da immer den Verdacht, daß es denen nur darum geht, möglichst viel
Aufmerksamkeit zu erregen, um so vielleicht auf die eine oder andere Weise
Geld verdienen zu können.

Du denkst dabei sicher an Uwe Topper. http://www.chronologiekritik.net/

Soweit ich das in einem Forum nachlesen konnte, scheint er ein Händchen dafür zu haben, historische Dokumente als Fälschung zu entlarfen. Seine Rekonstruktion der Geschichte geht aber in eine Richtung, die viele nicht glauben wollen und daher wird er vielleicht gleich ganz abgelehnt, obwohl die Fälschungen bewiesen sind.

Ich denke, daß eine Kritik der offiziellen Chronoligie durchaus berechtigt ist, da zumindest der Untergang des römischen Reiches und der Übergang ins römische Reich deutscher Nation nebulös ist. Genau solch eine Phase sollte aber gut dokumentiert sein. Das nächste Ereignis, das dann wieder gut dokumentiert ist, ist der 30-jährige Krieg (komisch, daß nicht sehr viel Zeit davor die Kalenderreform war), aber die Geschichte davor ist seltsam.


gesamter Thread:

 

powered by my little forum