Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Grenzenlose Dummheit

Mustrum, Monday, 01.06.2009, 15:01 (vor 6052 Tagen) @ Drakon

Ich bleibe dabei...

Der Ansatz z.B. des kategorischen Imperativs und auch so mancher Ansatz in den Weltreligionen und neueren Staatsverfassungen entspricht nämlich den Ergebnissen der jüngeren Verhaltensforschung. Demzufolge ist sog. gesundes Sozialverhalten zu einem guten Teil angeboren.

Feststellungen, der Mensch sei dem Menschen (von Natur aus) ein Wolf, scheinen letztlich unzutreffend sein. Da Verhaltensweisen, die dieser Beobachtung entsprechen, nicht angeboren, sondern im Laufe der Sozialisation erlernt zu sein scheinen.

http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/verhaltensforschung-mitleid-unter-affen_aid_190109.html

Nicht nur bei Affen:

http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=49929836&top=SPIEGEL

Wenn ein Mensch somit mit einem "gesunden" (also sozial adäquaten) moralischen Grundempfinden, Empathievermögen anderen Menschen gegenüber und einem gesunden Gerechtigkeitsempfinden zur Welt kommt, müsste das theoretisch auch so bleiben, wenn keine dem zuwider laufenden Einflüsse von außen hinzu kämen.

In einem Experiment wird einem Affen als Belohnung für eine bestimmte Leistung eine Rosine gegeben, einem anderen für dieselbe Leistung eine Stück Gurke, woraufhin dieser eine weitere Teilnahme am Experiment verweigert, weil ihm das - zu Recht - ungerecht vorkommt.

Der Vertrag von Versailles (der im Übrigen harmlos war im Vergleich zum Vertrag von Brest-Litowsk) bedingte eben diese Regung in der deutschen Bevölkerung in der Weimarer Republik. Der Vertrag gab Deutschland die alleinige Schuld am Ausbruch des I. Weltkrieges, auch um die immensen Reparationen und den Verlust von dt. Staatsterritorium damit zu rechtfertigen. Man empfand das allgemein als ungerecht.

Objektiv gesehen, war dieser Vertrag auch Unrecht. Das war auch den Amis und den Briten klar, deswegen kam es später ja auch zur Appeasement-Politik. Und nach dem II. Weltkrieg wiederholte man diesen Fehler auch nicht.

Der Dilettant Hitler schwamm auf eben dieser - ursprünglich eigentlich gerechtfertigten - Empörung (wobei auch die Weimarer Republik selbst extrem revisionistisch war - etwa die Autobahnen als Aufmarschwege war deren Idee), er pervertierte sie aber, so wie er selbst auch völlig pervers war und verwandelte die ursprünglich gerechtfertigte Reaktion der Bevölkerung in eine ungerechtfertigte und eben perverse, indem er der Bevölkerung unzutreffende Schuldzuweisungen, glatte Lügen, (narzisstischer) Rassismus und eben seine ganze kranke Denke eintrichterte. Um die Bevölkerung im Sinne seiner Perversion instrumentalisieren zu können.

Auch der Feminismus versucht eben dieses "normale", "gesunde" Gerechtigkeitsempfinden für seine perversen (Sexismus ist eine solche Perversion, genauso wie Rassismus) Zwecke zu instrumentalisieren. Und diese Zwecke resultieren auch hier aus einer Störung des Sozialverhaltens derjenigen, die den Feminismus originär vertreten - ausgeprägter Männerhass ist nun mal kein "gesundes" Sozialverhalten.

Um das allerdings zu bewerkstelligen, muss der Feminismus auf vermeintlich ungerechte Zustände hinweisen bzw. sie erfinden, wenn sie nicht vorhanden sind. Ist ja egal, was aus dieser Ecke gehetzt wird, nichts davon erweist sich als haltbar, gar nichts.

Und damit wird das "gesunde" Gerechtigkeitsempfinden innerhalb der Bevölkerung wieder pervertiert.

Lösung: Weiterhin auf die Perversion aufmerksam machen, die inzwischen wieder derart ins kollektive Sozialverhalten eingeflossen ist, dass niemand mehr das kranke Sozialverhalten bemerkt, indem man der Perversion "gesundes" Sozialverhalten gegenüber stellt.

Am "Amüsantesten" (wobei das überhaupt nicht zum Lachen ist) finde ich, dass ausgerechnet die Nazis den Juden krankes Sozialverhalten in Form von Rassismus (wg. "Auserwähltes Volk" usw.) vorwarfen und diesen Vorwurf mit glatten Unterstellungen untermauerten. Um den eigenen Rassismus somit erst zu rechtfertigten.

Der Feminismus seinerseits wirft den Männern heute vor, sie wären sexistisch gegenüber Frauen (Patriarchat, gläserne Decken, frauenfeindliche Vetternwirtschaft, Gewalt nur von Männern an Frauen, Gender Wage Gap, Diskriminierung allerorten usw. usf.), wobei Frauen von Männern z.B. wirtschaftlich in erheblich größerem Ausmaß profitieren (z.B. über sämtliche sozialen Systeme) als andersrum und wobei der viel größere (narzisstische) Sexismus von ihnen selbst ausgeht bzw. Männer in viel stärkerem Ausmaß von - auch selbstauferlegtem - Sexismus (Lebenserwartung, Wehrpflicht, sonstige rechtliche Situation usw. usf.) betroffen sind.


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