Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

vergänglicher Erfolg

roser parks, Sunday, 31.05.2009, 23:59 (vor 6053 Tagen) @ Chato

Susanne Zeller-Hirzel, Mitglied der Weißen Rose, über unbeschwerte Jahre im Dritten Reich, den Weg in den Widerstand und ihre Freundin Sophie Scholl

Was meinen Sie?

Zeller: Ich meine, daß Partei und SA zwar gewaltig gehetzt haben, die Juden in Ulm aber meist angesehen Bürger waren. Ich selbst hatte eine jüdische Freundin, ihre Eltern waren ganz gewöhnliche schwäbische Leute, der Vater war Rechtsanwalt. Damit Sie das besser einschätzen können: Die Hetze der Nazis in Ulm war - so wie wir sie erlebt haben - weit weniger heftig als die Hetze "gegen Rechts" im vergangenen Herbst im Zuge des sogenannten "Aufstandes der Anständigen".
http://www.jf-archiv.de/archiv02/092yy29.htm

Aus ihren Erfahrungen in der Vergangenheit kritisiert Zeller-Hirzel auch die Zustände der Gegenwart: "Die Menschen haben sich nie wirklich mit der damaligen Zeit beschäftigt, deshalb verfallen sie wieder in die gleichen Fehler." Als Beispiel nennt sie: "Zwar garantiert unser Staat heute die klassische Pressefreiheit, aber der öffentliche Druck ist oft so groß, daß man sich nicht mehr frei äußern kann. Zum Beispiel durch den 'Aufstand der Anständigen', der mich an die Massenveranstaltungen der Nazis erinnert hat."

Ebenfalls beklagt sie den Mißbrauch des Wortes "Zivilcourage" heutzutage: "Zivilcourage? ­ Ach Gott, früher war der Widerstand lebensgefährlich, heute ist er staatlich gefördert", so Zeller-Hirzel.
http://www.jf-archiv.de/archiv02/082yy59.htm


gesamter Thread:

 

powered by my little forum