Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Von der Hohlheit mancher Argumentationen

Jens, Monday, 21.07.2008, 23:16 (vor 6363 Tagen)

Ich lese in diesem Forum sowie in seinen Vorgängern und Abspaltungen seit Jahren mit. Zu hören und zu lesen gab es von mir nur sehr selten etwas.

Ich gestehe zunächst: Grundsätzlich bin ich ein Konservativer aber
ich möchte einigen hier zurufen – vor allem dem Student(t)en. (Auf seinem Blog gehts richtig ab mit Argumenten die schon jenseitig sind):
Die Frau als solche ist nicht minderwertig! Sie gehört nicht unters Joch der Männer.
Solche abstrusen Vorstellungen kann ich nicht teilen oder in der verallgemeinerten Form: …sind nicht zu teilen! Sie sind wahnhafte Reflexionen der ebenso wahnhaften Ausformungen der feministischen Bewegung.

Faktisch ist es doch so, dass beide „Bewegungen“ wenn auf diese Weise verstanden sinn- und nutzstiftend nicht sein können. Es wird ein Gegensatzpaar aufgebaut wo doch nur komplementäres ist.

Ich bin verheiratet und vertraue meinem Weibe. Niemals würde ich sie als unter mir stehend empfinden. Sie ist im besten Sinne die mir fehlende Hälfte zur Vollständigkeit – und ich bin die ihre. Sie kämpft mit ihren Ressourcen genauso um das Fortkommen unserer Familie wie ich mit meinen.

Ich behaupte, dass all die von Student(t) hier und vor allem in seinem Blog vorgetragenen Argumente zur Erhärtung der untergeordneten Ebene des Weibes auch erklärbar sind unter Voraussetzung der Annahme, das Weib sei den Männern gleichwertig:

Gehen wir in die Historie - auch in die frühe, so ist doch von vornherein klar, dass das Weib als solches die Binnenwelt beherrschen musste, während der Mann die Außenwelt „abwehrte“ und in ihr agierte.
Das Weib und der weibliche Intellekt wurde unter der Bedingung geformt, dass ab Erreichung sexueller Reife Schwangerschaft, Geburt und Aufzucht kleiner Kinder in engster Abfolge das Leben vollständig bestimmen würde.
Verletzlichkeit und Schwäche in diesem Zustand waren dauerhaft. Der Zustand selbst währte typischerweise bis zum Tod (die wenigsten Frauen überlebten die Geburt ihres zwölften Kindes).
Der relativ frühe Tod des Weibes war somit die Regel - das Leben über das Klimakterium hinaus die Ausnahme.

Ihre intellektuellen Fähigkeiten – grundsätzlich gleichwertig zu denen des Mannes – wurden sinnvoll spezialisiert:
• Menschenkenntnis war wichtig, das Studium der Verhaltensweisen von (aber nicht nur) Männern. Wie findet sie denjenigen, der sie trotz Dauerschwäche durch Schwangerschaften, Geburten, Kleinstkindpflege und auch damit verbundenen Krankheiten nicht nur schützen kann sondern auch willens ist, dies bis zu ihrem Tode zu tun?
• Logistisch-organisatorische Fähigkeiten waren essentiell: Das organisatorische und pflegerische Unterhalten der familiären Binnenwelt erforderte intellektuellen Ressourceneinsatz von erheblichen Ausmaß. Die verknüpften Binnenwelten der einzelnen Familien wurden über weibliche Netzwerke zusammengehalten und nützliche Informationen verteilt und tradiert.

Die Außenwelt war neben der des Broterwerb hauptsächlich die Welt des Krieges. Über diese Welten und über die Abschirmung dieser Außenwelt von der Binnenwelt definierte sich der Mann.
Denn dieser hatte auch die dazu notwendigen materiellen (Kraft) und immateriellen (Zeit) Ressourcen, er wurde durch die Nachkommenschaft körperlich nicht eingeschränkt. Er erkrankte genau aus diesem Grunde auch nicht so häufig.

Der auch vorhandene rein körperliche Stärkevorsprung war gegen den rollendefinierten Stärkevorteilen sogar etwas irrelevant. Die Kreativität, die Männer in ihrer Welt entwickelten, richteten sich auf die Organisation der Außenwelt, die Perfektionierung der Kriegskunst, die Sicherung der Broterwerbs und dessen stetige Vereinfachung und Optimierung.

Was Wunder, dass nahezu alle Erfindungen von Männern gemacht wurden und die Männerwelt ihren Intellekt auf die Logik hin optimierten.

Das Weib hatte neben den schon erwähnten biologisch determinierten Schwächen und Aufgaben kaum Ressourcen für solche Dinge übrig. Wo die Not aber groß war blieben massive Unterstützungsleistungen für ihre männlichen Broterwerber nicht aus. Sie gingen auch mit aufs Feld oder arbeiteten als Proletarierinnen mit in der Fabrik.
All das blieb aber immer im Kontext der „Unterstützung“ ihrer Männer. So ist es kein Wunder, dass die Bezahlung hinter der von Männern hinterherhinkte und Karrieren selten waren.

Die Befreiung der Frau von Krankheit und Schwäche durch ihre ständigen Schwangerschaften gelang erst in der industrialisierten Welt. Frauen hatten nur noch ein bis zwei Kinder. Die medizinische Versorgung war von nun an gut und erfolgreich.
Logisch, dass sich nun Partizipationswünsche meldeten. Erstmals hatten Frauen doch nun Ressourcen frei. Und die objektiven Tatsachen sind nicht zu leugnen: Es gibt keinen Berufszweig, wo Frauen nicht auch sehr gute Leistungen erbringen. Es gibt hervorragende Physikerinnen, Genetikerinnen, Informatikerinnen.

– Bitte keine Polemik. Ich kenne wirklich(!) genügend von ihnen!

Aber natürlich gibt es statistisch davon nicht so viele wie bei den Männern. Denn das Weib blieb eben nun mal Weib und will eben auch immer noch Kinder
Die jahrhundertealte weibliche Prägung und intellektuelle Spezialisierung bringt es weiter mit sich, dass weibliche Hirne statistisch seltener überdurchschnittliche logische Leistungen erzielen – seltener, aber dennoch oft.

Genauso ist die auf das soziale Zusammenleben und auf Logistisch-organisatorisches spezialisierte und darin auch unbestritten überdurchschnittliche Intelligenz eine Triebrichtung, die das Weib eher in die sozialen Berufe drängt.
So what! Ist das denn schlimm?

Der Kritikpunkt am heutigen Feminat sind doch nicht diese Tatsachen, sondern die Konsequenzen, die die Femanzen daraus ziehen.

Die Korrektur der oben beschriebenen Unterschiede in Berufswahl und Fähigkeiten kann weder mit diskursiven Umdeutungen des Geschlechtes noch mit einer immer maßloseren Förderung des weiblichen Geschlechtes erfolgen. Sie ist Produkt unseren archaischen Determiniertheit.
Umdeutungen und brachial verordnete Änderungen im Rollenverhalten sind weiter eigentlich auch nicht wirklich schlimm. Es gibt aber einen unschönen Nebeneffekt: Sie bringen halt leider den Untergang dieser Zivilisation mit sich. Deshalb bleibe ich eigentlich ganz ruhig. Der Spuk hat spätesten ein Ende mit der muslimischen Unterjochung dieser endzeit-dekadenten Gesellschaftform.

Aber im Ernst: Die Männerbewegung sollte sich immer an der normativen Schwachsinnigkeit der feministischen Forderungen abarbeiten. Kleine Ungerechtigkeiten – die bei ernsthafter und unideologischer Betrachtung der Situation von Frauen bestehen könn(t)en, sollten zugegeben und behoben werden.
Die massive Ungleichbehandlung (juristisch, medizinisch und förderungspolitisch) zu Lasten der Männer sollte aber ebenso massiv angeprangert werden – aber nicht durch draufsatteln äquidistanter Wahnforderungen sondern durch Rückbau des Wahns – und – darum bitte ich Euch – bei dem Konsens, dass das Weib nicht weniger wert sei als wir.

Ich persönlich bleibe bei dieser Meinung: Eine ruhige Weiterverfolgung tradierter konservativer Familienmodelle im privaten bei intellektueller Falsifikation schwachsinniger Gesellschaftsentwürfe im Dialog mit anderen erzeugt einen Fels in der Brandung, der durch die schwachsinnigen – am Ende aber auf jeden Fall kurzlebigen – Moden nicht einmal wirklich beschädigt wird. Es entstehen lediglich Kanten und Auswaschungen, die den Felsen nur noch mächtiger erscheinen lassen.

Gruß
Euer Jens - der einfach seinen Weg geht


gesamter Thread:

 

powered by my little forum