Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Mitgefangen, mitgehangen

Diana, Sachsen, Saturday, 05.04.2008, 20:51 (vor 6469 Tagen) @ Uncle H.

Hier: http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=36722
Zitat: "Hausfrau bin ich, weil mein Mann ein paar Groschen zuviel
verdient und ich daher kein Hartz IV kriege".
Falsch! Du bist für deine Lebenssituation selbst verantwortlich, nicht
dein Mann oder dessen Verdienst! Und erst recht nicht der fehlende Bezug
einer Sozialleistung.

Noch mal - ich habe "Hausfrau" nicht umsonst in Gänsefüßchen geschrieben. Obwohls weiter unten schon stand: ich ZÄHLE als "Hausfrau", weil ich keine Leistungen empfange. Würde ich welche empfangen, würde ich als "offiziell arbeitslos" zählen. Dass ich "nur daheim" BIN, also keine Arbeit habe, wird davon natürlich nicht berührt.

Ich falle keineswegs aus dem Rahmen, wie deine Antwort zeigt. Mich
verwundert z.B. das Selbstverständnis, mit dem du die "Leistungen für den
Lebensunterhalt" in die Finanzierung eines Hausbaus oder -ausbaus stecken
würdest. Dafür ist HartzIV nicht gedacht! Andere Menschen müssen ihr Essen
davon kaufen ...

Das ist richtig - andere zahlen durch diese Stütze ihre Miete, und deren Hauseigentümer steckt es dann in den Ausbau. Ist auch "Ungleichbehandlung", aber was soll's.

Und diese Frauen sitzen nur deshalb in den Lehrgängen, weil man ihnen eben
NICHT jede erdenkliche Arbeit zumutet, sondern sie als förderungswürdiges
Opfer eines patriarchalen, frauenunterdrückenden Arbeitsmarktes sieht! An
diesen Maßnahmen nehmen zudem ertaunlich viele junge Frauen teil, die doch
eigentlich in Sachen Bildung den Männern weit überlegen sein sollen.
Angesichts der signifikant höheren Arbeitslosenquote der Männer, müssten es
aber vor allem sie sein, die man vorrangig qualifiziert und weiterbildet.
Aber bitte: Wenn 60 bis 90% Frauenanteil für dich kein Hinweis auf die
bewußte Diskriminierung von Männern sind, dann ist dir eben nicht mehr zu
helfen.

Diese Frauen sitzen in den Leergängen, weil man sie (wenn sie Leistungen beziehen), genauso unter Androhung des Leistungsentzuges dazu zwingt. Nur wer keine Leistungen bezieht, kann nicht gezwungen werden.

Frauen sollen es also schwerer als Männer haben?

Hier zumindest, wo hauptsächlich Metall- und Maschinenindustrie vorherrschen, ja.

Männer haben seit jeher schon kaufmännische Büroberufe gelernt! Es waren
die Frauen, die erst später dazugestoßen sind! Also mal bitte keinen Quark
erzählen! Vom Buchhalter, Groß- und Außenhandelskaufmann, Versicherungs-,
Bank-, Industrie- und Werbekaufmann bis hin zum Datenverarbeitungs- und
Reedereikaufmann waren Männer immer schon im Büro anzutreffen. Wie gesagt,
mit Ausnahme der öffentlichen Schnittstellen wie Anmeldung oder Zentrale
oder ähnlichem. Es liegt also überhaupt nicht in der Natur der Sache! Die
Begründung: Hanebüchener Vulgärfeminismus!

Also liegt deiner Meinung nach das Problem darin, dass Frauen überhaupt arbeiten - und den Männern die Jobs wegnehmen?

Spielt es eine Rolle, ob du damit was anfangen kannst? Fakt ist, dass dort
- wieder mal - nur für Frauen Geld ausgegeben wird, obwohl die
Arbeitslosenquote der Männer signifikant höher ist. Die wären froh, wenn
mal etwas für sie getan würde. Wird aber nicht - schließlich erfüllen sie
ja die Voraussetzungen für all die fiesen und schweren Jobs, für die Frauen
angeblich nicht geeignet sein sollen. Ihnen steht damit ja (angeblich) ein
RIESIGER Arbeitsmarkt zur Verfügung (s.o) ... sie müssen sich halt nur
bemühen, und wenn nicht, wird Druck gemacht! Derweil wird der nächste
Frauenlehrgang vorbereitet ("Schminktipps fürs Büro") und aus den Töpfen
der AA finanziert. Das ist keine Satire, sondern Realität!

Es spielt eine Rolle, ob man mit einer Arbeit bzw. einem Job etwas "anfangen" kann - nämlich ob man die geforderten Tätigkeitsfelder beherrscht. Es geht in diesem Falle um einen FORTbildungslehrgang, wo Voraussetzungen gefordert werden, die man nicht hat, wenn man kein Ausbildung in der betreffenden Branche hat.

Du würdest also in einer regulären Vollzeitbeschäftigung so viel (oder
wenig) verdienen, dass nach Abzug der Fixkosten das gleiche übrig bleibt,
wie dir auch heute schon zur Verfügung steht: Nämlich Nichts?! Interessant!
Wer soll das glauben?

Wenn man davon ausgeht, dass ich in einer Tätigkeit, die ich kraft meiner Ausbildung, Kenntnisse und Fähigkeiten ausüben kann, vielleicht 1.200 bis 1.300 Euro Brutto verdiene, davon bei Steuerklasse 5 ca. 700 Euro netto übrig bleiben... wovon ich dann am Arbeitsort eine Unterkunft bezahlen müsste, wovon ich Fahrgeld zur Arbeit und nach Hause bezahlen müsste, und wovon ich auch noch leben müsste am Arbeitsort - nein, da bliebe nichts übrig, was die finanzielle Gesamtsituation hier verbessern würde.

Es ist sicher in anderen Berufsfeldern und anderen Regionen anders - ich kann aber nur für meine Erfahrungen sprechen.


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