Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Mitgefangen, mitgehangen

Uncle H., Saturday, 05.04.2008, 20:29 (vor 6469 Tagen) @ Diana

Dein Mann ist also Schuld daran, dass Du nicht arbeitest?


Nein - wo steht das?

Hier: http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=36722
Zitat: "Hausfrau bin ich, weil mein Mann ein paar Groschen zuviel verdient und ich daher kein Hartz IV kriege".
Falsch! Du bist für deine Lebenssituation selbst verantwortlich, nicht dein Mann oder dessen Verdienst! Und erst recht nicht der fehlende Bezug einer Sozialleistung.

Würde der Bezug von Leistungen nach HartzIV etwas an deiner
Arbeitslosigkeit ändern, oder hättest du einfach nur gerne ein paar
Taler zum shoppen übrig?

Nein, Onkel Hotte - ich falle auch hier ein wenig aus dem Rahmen - ich
"shoppe" nicht. Ich ZÄHLE als "Hausfrau", weil ich keinerlei Leistungen
beziehe. Die Taler, die übrig sind, fließen in unser Haus - in dem wir und
meine Mutter wohnen und in dem gerade eine Wohnung für unseren Sohn "in
Arbeit" ist. Wären also mehr Taler übrig, würden mehr Taler in unser Haus
fließen.

Ich falle keineswegs aus dem Rahmen, wie deine Antwort zeigt. Mich verwundert z.B. das Selbstverständnis, mit dem du die "Leistungen für den Lebensunterhalt" in die Finanzierung eines Hausbaus oder -ausbaus stecken würdest. Dafür ist HartzIV nicht gedacht! Andere Menschen müssen ihr Essen davon kaufen ...

Wärst du zudem ein Mann, hätte man dich inzwischen gezwungen JEDEN
erdenklichen Job anzunehmen! Einschließlich langen Fahrtzeiten und

schlecht bezahlten Knochenjobs.
In der Theorie werden Männer UND Frauen "gezwungen", jeden "zumutbaren"
Job anzunehmen. In der Praxis sieht das wie fast immer "etwas" anders aus.
Da muss man sich in jedem Einzelfall die Konstellation angucken.

Siehe folgende Antwort!

Was Lehrgänge anbetrifft, ist es tatsächlich so, dass zu 60 bis 90 %
Frauen in solchen Lehrgängen sitzen. Ich habe bisher mehrere erlebt - und
zwar von ca. 40 % Männerbeteiligung bis zu 100 % Frauenbesetzung.

Und diese Frauen sitzen nur deshalb in den Lehrgängen, weil man ihnen eben NICHT jede erdenkliche Arbeit zumutet, sondern sie als förderungswürdiges Opfer eines patriarchalen, frauenunterdrückenden Arbeitsmarktes sieht! An diesen Maßnahmen nehmen zudem ertaunlich viele junge Frauen teil, die doch eigentlich in Sachen Bildung den Männern weit überlegen sein sollen. Angesichts der signifikant höheren Arbeitslosenquote der Männer, müssten es aber vor allem sie sein, die man vorrangig qualifiziert und weiterbildet. Aber bitte: Wenn 60 bis 90% Frauenanteil für dich kein Hinweis auf die bewußte Diskriminierung von Männern sind, dann ist dir eben nicht mehr zu helfen.

Dass Frauen nicht in jeden Job "vermittelt" werden (können), hängt u. a.
damit zusammen, dass sie die Voraussetzungen nicht erfüllen:

Und das soll jetzt frauenspezifisch sein?

sie KÖNNEN
entweder nicht, was dort verlangt wird (das weiß ich aus den
Stellenbeschreibungen für "Produktionshelfer", wo ich selbst wegen nicht
vorhandener Kenntnisse mehrfach abgelehnt wurde, obwohl da stand
"Anlernjob")

Auch das ist nicht frauenspezifisch! Außerdem die gleiche Begründung wie einen Satz zuvor.

- oder sie sind körperlich nicht geeignet (es gibt Jobs, wo
"handwerkliches Können" verlangt wird, oder eine bestimmte
Mindestkörpergröße).

Ebenfalls nicht frauenspezifisch. Männer sind per se weder kräftig(er) noch uneingeschränkt gesund! Diese Malocher-Jobs gibt es zudem auch so gut wie nicht mehr! Auch nicht für Männer! Das genau ist ja das Problem: Der ehemals typische Erwerbsbereich unzureichend (aus)gebildeter Männer, der Industriearbeiter; Die Arbeitsplätze der Gruppe, die heute den größten Teil der Arbeitslosen stellt! Dieser Bereich hat früher mal rund 1/4 des gesamten Arbeitsmarktes ausgemacht, ist in den letzten 10 bis 15 Jahren aber drastisch (um über 300%) geschrumpft. Da sind vor allem Arbeitsplätze von unterprivilegierten Männern weggebrochen! Gesucht heute: Der studierte Facharbeiter ...

Das heißt, Frauen werden nicht genommen, weil man sie
für diesen Job aus verschiedenen Gründen eben nicht "brauchen" kann, wenn
du so willst.

Du wiederholst ein und dasselbe Argument jetzt schon zum vierten Mal. Denn auch das ist kein frauenspezifisches Problem. Frauen haben es sogar wesentlich einfacher in der schicken neuen Dienstleistungsgesellschaft, in der "Soft-Skills", Redegewandtheit und gutes Aussehen enorm wichtig sind. Überall dort, wo es Öffentlichkeit gibt, dominieren die Frauen (oft mit 100%), z.B. im Verkauf, Einkauf, der Beratung und Akquise, bei Dienstleistungen rund um Mode und Kosmetik, im Nagelstudio, im Callcenter, im Hotel- und Gaststättengewerbe, dem öffentlichen Dienst und nicht zuletzt auch in den sozialen und medizinischen Berufen.

Frauen sollen es also schwerer als Männer haben? Männer, deren berufliche Perspektive (und Möglichkeit) noch enger gefasst und beschränkter ist als die der Frauen? Die Arbeitslosigkeit junger Männer bis zum Alter von 25 Jahren ist um 40% höher als die der gleichaltrigen Frauen! In der Altersgruppe darüber sind es immerhin noch rund 22%. Und du beschwerst dich allen Ernstes darüber, wie schwer du es als Frau hast ? Willkommen im real existierenden Vulgär-Feminismus!

Ich habe mich damit "befasst", weil ich in dieser "Branche" zugange war.
Wenn man "Büro-Maßnahmen" anbietet, dann wird es in der Natur der Sache
liegen, dass größtenteils Frauen dort landen. Dass Männer Bürokaufmann
lernen, ist erst seit relativ kurzer Zeit der Fall.

Männer haben seit jeher schon kaufmännische Büroberufe gelernt! Es waren die Frauen, die erst später dazugestoßen sind! Also mal bitte keinen Quark erzählen! Vom Buchhalter, Groß- und Außenhandelskaufmann, Versicherungs-, Bank-, Industrie- und Werbekaufmann bis hin zum Datenverarbeitungs- und Reedereikaufmann waren Männer immer schon im Büro anzutreffen. Wie gesagt, mit Ausnahme der öffentlichen Schnittstellen wie Anmeldung oder Zentrale oder ähnlichem. Es liegt also überhaupt nicht in der Natur der Sache! Die Begründung: Hanebüchener Vulgärfeminismus!

Allerdings - diese "Maßnahmen" für Nichtleistungsempfänger, die mir erst
jetzt angeboten werden, sind tatsächlich namentlich für Frauen
ausgeschrieben. Allerdings lächerlicherweise in eine Branche, wo Frauen
wenig damit anfangen können dürften:

Spielt es eine Rolle, ob du damit was anfangen kannst? Fakt ist, dass dort - wieder mal - nur für Frauen Geld ausgegeben wird, obwohl die Arbeitslosenquote der Männer signifikant höher ist. Die wären froh, wenn mal etwas für sie getan würde. Wird aber nicht - schließlich erfüllen sie ja die Voraussetzungen für all die fiesen und schweren Jobs, für die Frauen angeblich nicht geeignet sein sollen. Ihnen steht damit ja (angeblich) ein RIESIGER Arbeitsmarkt zur Verfügung (s.o) ... sie müssen sich halt nur bemühen, und wenn nicht, wird Druck gemacht! Derweil wird der nächste Frauenlehrgang vorbereitet ("Schminktipps fürs Büro") und aus den Töpfen der AA finanziert. Das ist keine Satire, sondern Realität!

Aufören herumzuheulen, und sich das selbe zumuten, wie es auch Männern
abverlangt wird. Du könntest ja ins Ausland gehen. Müsstest dann halt

auf

deine Familie verzichten. MÄNNER machen so etwas!


Natürlich könnte ich das. Ich habe das mehrfach durchgerechnet - was ich
dort verdienen könnte (also "Büro-Tusse"), und was nach Abzug der Kosten
übrig bleiben würde: nichts. Plus minus Null.

Du würdest also in einer regulären Vollzeitbeschäftigung so viel (oder wenig) verdienen, dass nach Abzug der Fixkosten das gleiche übrig bleibt, wie dir auch heute schon zur Verfügung steht: Nämlich Nichts?! Interessant! Wer soll das glauben?

Und soll ich dir was sagen?
Auch wenn es nicht in dein Bild passt: mein Mann würde das niemals wollen.

Das hatten wir schon mal! Du kannst also nicht arbeiten, weil dein Mann ... dies und das
Sich darauf zu beziehen ist schön bequem, nicht wahr?

Versuche hier also niemandem weiszumachen, du würdest nicht vom

Feminismus

und dessen gesellschaftlichen Auswirkungen profitieren.


Es ist mir völlig gleichgültig, was du glaubst, was ich dir oder irgendwem
"weismachen" will. Ich "profitiere" von nichts und beziehe keinerlei
staatliche Leistung oder "Förderung".

Du beziehst deine ganzen Pseudo-Entschuldigungen (warum und wieso du nicht arbeiten gehen kannst) aus dem großen Repertoire des Vulgärfeminismus, der es Frauen ermöglicht, sich hinter gesellschaftlich akzeptierten Lügen zu verstecken. Du bist aber kein Opfer der Umstände, du bist für deine Lebenssituation selbst verantwortlich!


Und du kannst mich hier pampig anmachen, wie du willst - ich werde mich
ganz bestimmt nicht provozieren und "aus der Reserve locken" lassen. Dein
Tonfall spricht ohnehin für sich selbst.

Die Zeiten sind vorbei, in denen ich mich Frauen gegenüber überdurchschnittlich höflich oder gar charmant verhalten habe. Ich behandle Frauen heute genau so, wie ich auch Männer behandle und selbst behandelt werde. Ohne Schminke, ohne Larvieren - Gewöhn dich dran!


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