Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Mein Senf dazu

Chato, Saturday, 21.04.2007, 16:52 (vor 6817 Tagen) @ Benno

Mein Senf dazu:

Niemand ist neben Jesus hergegangen und hat mitgeschrieben, was er gesagt hat. Jeder Urtext
ist Abschrift einer Abschrift der ursprünglichen Quelle. [...] "Also", führte Schroeter-Wittke
aus, "gibt es auch nicht 'die Bibel', sondern unterschiedliche Bibeln."

Das ist die Dekonstruktion des christlichen Glaubens! Das diabolische Rezept geht so: Wenn etwas völlig zerstört werden soll, dann pluralisiere man es solange, bis nach Möglichkeit die Zahl der "Meinungen" gleich der Zahl der lebenden Menschen ist. Es handelt sich um dieselbe "Befreiung 'von Allem' und 'zu Nichts'", die auch auf alles andere, das wir ererbt haben, angewandt und uns als "Freiheit" verkauft wird, obwohl sie deren desto sicherere Vernichtung zur Folge hat. Ich habe dieses raffinierte "Prinzip der Versklavung durch 'Befreiung'", das seit 68 in der Welt ist und sich nun als poststrukturalistischer Mehltau über alles und jedes gelegt hat, in verschiedenen anderen Zusammenhängen hier immer wieder nachgewiesen und erläutert.

Die Bibel, die Urkunde unsere Kultur, ist EINE von Beginn an und als solche spätestens kodifiziert seit den Zeiten des Heiligen Hieronymus. Die Quellen dafür sind seit frühester Zeit gesichert. Die handschriftliche Überlieferung des Neuen Testaments ist besser und umfangreicher als die jedes anderen antiken Literaturdenkmals! Das Evangelium erwächst im Beginn natürlich aus der kongenialen, mündlichen Überlieferung der unmittelbaren Zeugen. Bis heute erwächst der Glaube ja aus der lebendigen Erfahrung Jesu Christi, nicht aus "Textkritik". Erst als die Zeugen alt geworden und dem Sterben nahe waren, entstand in der Urgemeinde überhaupt das Bedürfnis nach schriftlicher Bewahrung für die Nachgeborenen. Die kanonisierten vier Evangelien entstammen dieser Zeit (zwischen 65 und 100 n.Chr.). Seither steht der Urtext auf griechisch weitgehend fest.

Den Versuch, die biblischen Texte unter dem Aspekt der "Gerechtigkeit" (im Blick auf das
Verhältnis zum Judentum, auf Armut und Gleichheit der Geschlechter) neu zu übersetzen,
hält er für geglückt. Die "Bibel in gerechter Sprache" sei "besonders gottesdienst- und
zugleich alltagstauglich". Daß der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) die
Übersetzung als "generell nicht für die Verwendung im Gottesdienst geeignet" bezeichnet hat,
nannte Schroeter-Wittke "dumm und dreist".

[/quote]

"Unterschiedliche Bibeln", wie sie Schroeter-Wittke gerne hätte, bedeutet: "Überhaupt keine Bibel mehr". Genau deshalb findet dieser gottlose Lila Pudel das ja so gut. Es ist dieses sattsam bekannte, argumentfreie Deklamieren und Schmähetikettieren desjenigen, der die Diskursmacht beansprucht, obwohl alle seine Absichten das Licht scheuen und deshalb verborgen bleiben müssen. Er muß folglich einschüchternd reden wie Mose am Sinai, obwohl er nur ein Glühwürmchen auf dem Klosett ist. Das Elend heutiger "Diskurse" ist es ja, das sie zu solcher Unterscheidung nicht mehr fähig sind. Da ist ein Kotspritzer an der Lokuswand "genauso viel wert" wie das Wort Gottes - welch letzteres damit in den Dreck gezogen wird: durch ein Stück anmaßende Scheiße an der Wand! Was tut er denn anderes, als argumentfrei zu 'meinen' und zu 'deklamieren': "Das ist gerecht! Das ist geglückt! Das ist besonders gottesdienst- und alltagstauglich!"

Aha. Gut daß wir das jetzt von dir gehört haben und es deshalb endlich auch wissen, Prof. Dr. Glühwürmchen. Zweitausend Jahre haben wir nun vergeblich auf dich gewartet, auf daß du uns mitteilen mögest, "was ist"... ausgerechnet!

Nikolaus Schneider, selbst Ratsmitglied, nahm solcher Kritik etwas die Schärfe, indem er
ein Gesprächsangebot des Rates an die Herausgeber und Übersetzer hervorhob. Der Präses
der Evangelischen Kirche im Rheinland nannte deren Unterfangen legitim, bemerkenswert
und ausgesprochen seriös. Er riet zu Abwarten und Gelassenheit ("Kritik mit Schaum vor
dem Mund richtet sich selbst"). Über die liturgische Verwendung entschieden die Gemeinden
nicht der Rat der EKD: "Das war nicht die heilige Inquisition, die schon das Feuer schürt."

"Etwas die Schärfe nehmen" - das ist wirklich sehr 'evangelisch'. Was richtig Nettes halt. Der Kerl ist so lauwarm verbindlich und 'sanftmütig' in seinem glitschigen Einerseits-Andererseits, seinem dünnflüssigen Rat zu 'Gelassenheit und Abwarten', daß er hofft hoffen zu dürfen, nicht irgendwie anzuecken, weil er etwa erkennbar klare Position bezogen hätte. Dabei bezieht er die eindeutig, bloß eben 'hinten rum' halt: "Über die verwendete Bibel entscheidet ja sowieso die Gemeinde selbst!" Du liebe Güte! Und wenn sie morgen beschließt, aus dem Koran vorzulesen? Oder aus dem Mickeymausheftchen? Oder wenn sie Gott, den Vater, den Allmächtigen, mit Zweidrittelmehrheit abwählt und sich lieber für eine glubschäugige, runzelige, fette Erdgöttin entscheidet, die aus ihren riesigen Titten "ihre Milch hingibt zur Erlösung für viele"? Ist das dann eben neuerdings "Gott" in dieser 'autonomen Gemeinde', Herr Glitsch-Präside?

Am Schluß natürlich noch die übliche 'nette' Polemik gegen uns Katholiken ("Wir sind ja schließlich nicht die Heilige Inquisition") - aber schau, Schneider, ich bin halt ausgesprochen stolz darauf und gottfroh (im Wortsinn), daß es in Glaubensfragen bei uns keine 'Demokratie' gibt. Das Beschützt mir nämlich meine Freiheit - vor solchen windelweichen, intriganten Schlaumeiern wie dir und deinen Abrißkolonnen. Harte Worte? Wie sehr sich doch "Schaum vor dem Mund selber richtet", nicht wahr? Dabei richtest DU SELBST hier mit diesem lauwarmen Satz: mich - und dich selbst, du heuchlerischer Feigling.

Scharfe Kritik an der Übersetzung äußerte Prof. Dr. Martin Hein, Bischof der Evangelischen
Kirche von Kurhessen-Waldeck. Der Titel lasse anklingen, daß andere Übersetzungen ungerecht
seien. Die Beliebigkeit der Gottesbezeichnungen negiere die grundlegende Einsicht, "daß
der Gott und Vater Jesu Christi der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist - und nicht eine
variable Gottheit". Da die (durchaus berechtigten) Interessen der Übersetzer von vornherein
in den biblischen Text hineingetragen seien, würden Übersetzung und Auslegung unzulässig
vermischt und Teile der biblischen Überlieferung um den Preis historischer Unkorrektheiten
umgedeutet.

Bischof Martin Hein hat als einziger meinen ungeteilten und uneingeschränkten Respekt und meine volle Achtung. Er scheint offenbar der einzige Christ in dieser Runde zu sein, denn er bezeugt die Wahrheit. Er kennzeichnet klipp und klar die sagenhaft selbstgerechte Anmaßung (Das muß man sich mal vorstellen: gerechte Sprache! "Gottes Wort war bis jetzt total ungerecht, aber wir machen das jetzt mal endlich gerecht!" => "Wir sind Gottes Gott!": Das ist die schlimmste Sünde überhaupt, die denkbar ist...). Bischof Hein verteidigt Gott als Vater und als den Einen, den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der seinen Sohn in die Welt sandte zur Erlösung für viele. Das ist christlich! Völlig richtig auch die Feststellung, daß hier Übersetzung und Auslegung unzulässig vermischt wird. Das Schrottprodukt ist eben eine ideologische Suggestiv-"Bibel", ein Weltanschauungspamphlet des Feminismus, und ganz gewiß nicht das Wort Gottes.

Dadurch sieht Hein das Entscheidende in Frage gestellt: Die Gewißheit, den Vertrauensvorschuß,
daß die Bibel das ist, "womit ich leben - und wenn es sein muß - zuversichtlich sterben kann".
Hein weiter: "Auf die Bibel in gerechter Sprache ist, wenn es darauf ankommt, kein Verlaß."
Eigentlich müsse man erst Hebräisch und Griechisch lernen, um sich ein eigenes Urteil bilden zu können.

Ja, der Urtext steht nun mal unverrückbar fest. Schon allein deshalb gibt es keine "unterschiedlichen Bibeln". Aber die meisten Menschen können den Urtext natürlich nicht lesen - und werden deshalb mit "unterschiedlichen Bibeln" sowieso verarscht. Damit wird, wie Bischof Hein völlig richtig darlegt, das Entscheidende in Frage gestellt: Daß ich mit Gott und seinem Wort (und seinen sieben Sakramenten, sage ich als Katholik) vollkommen furchtlos lebe, unter welchen Umständen auch immer, und seelenruhig sterben werde, sei es heute Nachmittag oder in vielen Jahren. Mich schreckt hier auf Erden nichts und niemand, nicht Tod noch Teufel und erst recht kein Mensch, wie mächtig er auch zu sein meint. Nur dafür ist der christliche Glaube überhaupt da! Und genau das wird jetzt den armen Evangelen mit so einem lauwarmen, perfiden, feministischen Machwerk zerfleddert und entrissen. Ein teuflischer Anschlag, in der Tat.

Präses Schneider bestätigte, er greife nun selbst öfter als bisher zu den Urtexten. Er hält die
Neuübersetzung deshalb für anregend und herausfordernd: "Diese Bibel agitiert mich."
Allerdings sei das "Durcheinander" bei den Bezeichnungen Gottes und Christi tatsächlich
"ein richtiges Problem". Manches sei zu schematisch. So hätten die zwölf Jünger Jesu, der
damaligen historischen Realität entsprechend, tatsächlich nur aus Männern bestanden. "Es
ist nicht sachgerecht, dann von Frauen zu sprechen."

[/quote]

Wieder so ein weichgespülter Seich: "Huch! Wie anregend! Wie herausfordernd! Wie mich das doch agitiert!" Der redet daher wie ein tuntiger Theaterkritiker: "Dieses Durcheinander bei den Bezeichnungen ist tatsächlich ein richtiges Problem. Manches ist einfach zu schematisch bei dieser Inszenierung." *proseccoglaszumschnütchenführ*

"Verwirrung ist etwas sehr Positives", sagte Gundula Döring vom Frauenwerk der nordelbischen
Kirche über die befreiende "lebendige Vielfalt". Vertrautes werde fremd, Fremdes vertraut.
"Es ist lustvoll, in dieser Bibel zu lesen", sagte die feministische Theologin. Bischof Hein
erwiderte: "Menschen zum Glauben zu gewinnen, gelingt nicht durch ein Prinzip der Verwirrung."

Er sagt es! Genau so ist es, natürlich. Gundula Döring findet: "Verwirrung ist etwas sehr Positives!". Na klar, das glaub ich dir auf's Wort, du verkniffenes, feministisches Schrapnell, daß du Verwirrung positiv findest. Genau deshalb habt ihr das ja extra gemacht. Bloß - Gott, der Vater, der Allmächtige, der Schöpfer von ALLEM, findet die Verwirrung deines Nächsten durch dich halt nicht positiv, ganz und gar nicht positiv. Und Er ist dein Richter! Nicht du Seiner. Du wirst vor Ihm Rechenschaft ablegen über die Seele eines jeden Menschen, die du in Versuchung geführt und verwirrt hast mit deiner "befreienden, lebendigen Vielfalt". Damit wirst du zur Hölle fahren. Dahin wo du herkommst.

Nick


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