Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Schlechter Einfluß auf Kinder...

Markus, Thursday, 30.06.2005, 23:20 (vor 7466 Tagen) @ Christian

Als Antwort auf: Re: Schlechter Einfluß auf Kinder... von Christian am 30. Juni 2005 19:25:

Hallo Christian,

auch wenn ich deine Position hier nicht teile, so ist es dennoch legitim, wenn du das machst, was du für dich als richtig erachtest. Mein Einwand hier soll daran sicher nichts ändern.

Ich persönlich habe mit dieser Argumentation aber so meine liebe Mühe. Die Aussage, dass Männer Röcke und Strumpfhosen tragen, weil Frauen ja auch Hosen tragen, wirkt auf mich eher wie Trotzverhalten. Sie degradiert Männer in meinen Augen auf ein Reagieren und läßt kein individuelles Agieren mehr zu.

Frau macht dieses, darum muss der Mann dann dies oder das machen. Mir ist das Aktionsfeld des Mannes hier einfach zu sehr begrenzt. Ist es wirklich nötig sich an dem anderen Geschlecht auszurichten? Dieses zum Maßstab aller Dinge zu machen, weil man sein eigenes Verhalten so eng daran festmacht?

Ich persönlich kann es nicht nachvollziehen, wenn jemand aus einem Trotz heraus, weil Frauen Hosen tragen, nun meint Strumpfhosen und Röcke tragen zu müssen. Wenn das jemand macht, weil es ihm selbst gefällt, weil er sich darin wohl fühlt. Kein Thema. Soll jeder so leben, dass er glücklich ist.
Aber dieses Trotzverhalten ist mir persönlich suspekt.

Ich frage mich hier wirklich, ob man sich da nicht vielleicht selbst etwas vormacht. Ich meine nur weil es zwischenzeitlich eine Frauenfußballbundesliga gibt, haben die Klöppel- und Strickkurse an den Volkshochschulen hingegen keine Männeranstürme zu verzeichnen. Konsequenterweise müsste dann auch hier eine Trotzreaktion kommen, nach dem Motto: Wenn die uns den Fußball nehmen wollen, nehmen wir ihnen die Handarbeit. Doch sind wir ehrlich. Die Frauen haben den Männern doch nicht wirklich die Hosen genommen, nur weil sie nun auch welche tragen. Genauso wenig wie die Damenfußballbundesliga den Männern den Männerfußball genommen hat.

Das Problematische an der Sache ist, dass diese Trotzreaktion nur in einem Bereich stattfindet, für den es auch einen gewissen Fetischismus gibt. Darum ist deine Position vielleicht auch sehr schwer zu verstehen.

Vielleicht gibt es ja noch andere Bereiche in denen du hier diese Trotzreaktion für gerechtfertigt hälst. Diese wären dann sicher weniger missverständlich.

Markus


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