Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann
Als Antwort auf: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann von Damian am 23. November 2002 20:39:13:
Hallo Damian
[...]
Der Trend des Feminismus ist ungebrochen. Wenn auch hier gilt "the trend is your friend" müsste der Feminismus also weiter seinen absurden Weg gehen
Bevor sich etwas ändert, müsste es einen heilsamen Schock geben. Will heissen, es muss zu krassen Übertreibungen kommen. Erst dann kann in der breiten Öffentlichkeit ein Umdenken stattfinden. So gesehen bräuchten wir mehr RadikalfeministinnenDiese werden mit ihren übertriebenen Forderungen letztlich das System wie ein Kartenhaus einstürzen lassen.
Ich weiss, eine provokante These, ob sie stimmt, werden wir ja sehen.
Das ist tatsaechlich eine provokante These; das Schlimme an dieser These ist, dass man nicht weiss, ob sie zutreffen wird oder nicht. Konsequent zu Ende gedacht, muesste man(n) eigene Leute in den Kreis der Radikalfeministinnen einbringen (sozusagen als 'Trojanische Pferde'), um die Stimmung noch mehr radikalisieren zu koennen und somit die oeffentliche Meinung im gewuenschten Mass manipulieren zu koennen. Allerdings gibt es IMHO einige wichtige Punkte, die gegen eine Passivitaet auf Maennerseite sprechen:
1. Niemand kann genau sagen, wie lange diese Periode der Radikalisierung dauert und wieviele Opfer sie noch fordert. Es ist noch nicht einmal gewiss, dass es alleine durch Passivitaet auf Maennerseite tatsaechlich zu einem Zusammenbruch des Radikalfeminismus' kaeme.
2. Wir riskieren, dass dieses unselige Denken weitere Bereiche von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft okkupiert und dabei sehr viel Schaden anrichtet (nicht zuletzt auch auf wirtschaftlichem Gebiet). Die Wirtschaft wuerde sehr schnell und v.a. sehr flexibel auf unsinnige Geschlechterquoten, ueberrissene Steuern und Abgaben, Regulierungswut, etc. reagieren; der wirtschaftliche Schaden waere nach Jahrzehnten noch sichtbar.
3. Wer agiert, kann selber Einfluss nehmen auf die derzeitige Entwicklung; selbst wer nur reagiert, kann etwas zur Aenderung der Zustaende in seinem Sinn unternehmen. Wer sich jedoch nur passiv verhaelt, beraubt sich jeglicher Einflussmoeglichkeiten. Es ist naiv zu glauben, dass irgendwann die Welt erwacht, die Irrungen und Verfehlungen des Radikalfeminismus feststellt und diesen dafuer verantwortlich macht. Bestenfalls wird frau die Verantwortung fuer unhaltbar gewordene Zustaende einigen radikalfeministischen Suendenboecken aufhalsen, aber keinesfalls wird das feministische System als solches in Frage gestellt. So laeuft das schon immer, Systemkritik kommt IMHO naemlich sehr selten (fast nie) aus dem System selber sondern fast auschliesslich von ausserhalb des Systems. Und selbst wenn die im System eingebundenen Kraefte ausnahmsweise Selbstkritik ueben, zu substantiellen Aenderungen kommt es nicht. So kann IMHO eine fundierte Kritik nur von ausserhalb des (Radikal-)Feminismus kommen, entweder von den politischen Gegnern oder von Abweichlerinnen, die sich aus dem System zurueckgezogen haben oder ausgeschlossen wurden.
...Der Status von Männern könnte ähnlich dem von Hunden werden, niederträchtig und manipulierbar. Ähnliches hatten wir auch schon in bezug auf Frauen, die in den 60er Jahren nach allgemeiner, vor allem männlicher Auffassung zu nichts zu gebrauchen waren und denen man nicht trauen konnte. Auf diesem Boden konnte sich der Feminismus etablieren. Frauen waren derart benachteiligt, dass es kaum noch schlechter kommen konnte. Und siehe da, der Feminismus hatte viel Raum, um zu gedeihen.
Es gab durchaus Perioden der Geschichte in denen Frauen in bestimmten Bereichen gegenueber den Maennern erheblich benachteiligt waren. Die 60er Jahre wuerde ich aber definitiv nicht dazuzaehlen (in der Schweiz noch eher als in Deutschland wegen des damals fehlenden Frauenstimm- und Wahlrechts). Lass Dich nicht zu sehr von feministischer Propaganda einwickeln. Heute koennte man(n) meinen, Frauen seien damals nach Strich und Faden unterdrueckt worden. Historisch gesehen ist das Mumpitz. Frauen waren damals gesetzlich den Maennern weitgehend gleichgestellt, ausser in einigen speziellen Belangen. Andererseits waren Maenner ebenfalls bestimmten Zwaengen unterworfen (z.B. Wehrpflicht, hoeheres Rentenalter). Es handelte sich um einen sozialen Pakt, der geschichtlich gewachsen war mit verschiedenen Rollen fuer Maenner und Frauen. Frauen befreiten sich teilweise aus diesen Rollenzwaengen, Maenner taten selbiges nicht und so entstand eine Schieflage, die bis heute andauert. Interessanterweise hatte der Feminismus in einem der wichtigsten Ziele keinen Erfolg, naemlich bei den Kindern. Noch heute verweigern sich Frauen zum grossen Teil gegenueber dem feministischen Anspruch, dass frau sich nicht an Kinder zu ketten habe und dass der Mann seinen Teil der elterlichen Sorge uebernehmen solle; noch heute sind es v.a. Frauen, die bei Trennung/Scheidung die Kinder mitnehmen. Mit einem propagandistischen Trick wird diese Tatsache natuerlich auch heute noch den Maennern (und nur ihnen allein) angekreidet und die Niederlage des Feminismus gewissermassen in einen Sieg umgewandelt. Ausserdem dient die Weigerung der meisten Frauen sich von ihren Kindern zu loesen als Vorwand fuer die Lancierung von immer weitergehenden 'Gleichstellungsforderungen'; so kann die Fixierung vieler Frauen auf ihre Mutterrolle noch heute politisch ausgeschlachtet werden.
[...]
Alles in allem eine interessante, aber reichlich abstrakte These.
Der Mann müsste hier quasi zusehen, wie sein eigenes Geschlecht zum Teigaffen gemacht wird. Aber: Ist es nicht zum Teil heute schon so?
Richtig, zum Teil ist das schon heute so. Aber eben weil die Maenner bisher kaum auf die Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts reagiert haben, ist es so weit gekommen. Es scheint jedoch vielen Maennern schon heute sehr unwohl zu sein, zumindest wenn man(n) sich im privaten Kreis mit ihnen unterhaelt. Aber auch heute noch haengen viele den starken Mann heraus; nur nicht als Weichei gelten und sich irgendeine Bloesse geben. So kaschieren nicht wenige ihre Kritik durch machohafte Sprueche, frauenfeindliche Witze und/oder das Herausheben besonderer sexueller Leistungen.
Gruss
Maesi
gesamter Thread:
- Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann -
Damian,
23.11.2002, 22:39
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann -
Jörg,
23.11.2002, 23:27
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann - Damian, 24.11.2002, 13:47
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann - Stefan G., 23.11.2002, 23:30
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann - Manfred, 24.11.2002, 01:25
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann -
Jolanda,
24.11.2002, 03:45
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann - Damian, 24.11.2002, 13:58
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann -
Markus,
24.11.2002, 06:09
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann - Damian, 24.11.2002, 13:23
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann -
Oberkellner,
24.11.2002, 11:56
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann - Damian, 24.11.2002, 13:17
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann - Odin, 24.11.2002, 18:12
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann -
Arne Hoffmann,
24.11.2002, 21:38
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann - Jolanda, 25.11.2002, 03:20
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann -
Garfield,
25.11.2002, 14:16
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann -
Damian,
25.11.2002, 16:38
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann - Garfield, 25.11.2002, 18:29
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann -
Arne Hoffmann,
25.11.2002, 18:00
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann - Jolanda, 25.11.2002, 18:24
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann -
Garfield,
26.11.2002, 10:41
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann -
Arne Hoffmann,
26.11.2002, 11:29
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann - Garfield, 26.11.2002, 12:35
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann -
Arne Hoffmann,
26.11.2002, 11:29
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann -
Damian,
25.11.2002, 16:38
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann -
Markus,
25.11.2002, 18:33
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann - Norbert, 27.11.2002, 00:20
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann - Maesi, 30.11.2002, 15:09
- Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann -
Jörg,
23.11.2002, 23:27
Diese werden mit ihren übertriebenen Forderungen letztlich das System wie ein Kartenhaus einstürzen lassen.