Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann

Arne Hoffmann, Tuesday, 26.11.2002, 11:29 (vor 8419 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: Eine provokante These, wie der F überwunden werden kann von Garfield am 26. November 2002 08:41:12:

Hi Garfield,

Hm, aber sind es denn wirklich Nackt-Fotos, Pornos oder Frauen in sexy Kleidung, die Frauen solch ein falsches Schönheitsideal vermitteln?

Erstmal sehen doch Frauen angeblich gar keine Pornos oder Sex-Filme und lesen angeblich auch keine Sex-Zeitschriften.

Naja, erstens glaubt das kein Mensch, und zweitens langen schon oft die Titelbilder von Zeitschriften wie Coupé, Praline, Wochenend etc. Unsere Gesellschaft ist ja tatsächlich durchpornographisiert bis ins Letzte.

Wenn das wahr wäre, könnten sie doch gar nicht negativ dadurch beeinflusst werden. Außerdem gab es solche Filme und Zeitschriften schon in den 70ern, aber da waren Probleme wie Bulimie meines Wissens nach noch gar kein Thema.

Auch wieder wahr. Deshalb habe ich in meinem Posting allerdings auch geschrieben, dass solche Medien Ess-Störungen "begünstigen". Nach allem, was ich aus gut informierten Kreisen weiß (eine gute Bekannte von mir ist Medizinerin und hat eine Ess-Gestörte in der Familie), sind die _eigentlichen_ Auslöser nicht in den Medien zu suchen, aber die können dazu beitragen.

Außerdem sind die Frauen in Pornos oder Sexfilmen gar nicht immer spindeldürr. Denn solche Frauen finden die meisten Männer doch gar nicht wirklich sexuell anziehend. Wenn du Männer auf der Straße nach ihrer Traumfrau fragen würdest, würden bestimmt nur sehr wenige Namen wie Kate Moss nennen. Die Mehrheit würde doch eher Frauen wie Jennifer Lopez, Pamela Anderson oder Cindy Crawford nennen - eben Frauen, die zwar nicht übergewichtig sind, aber eben auch nicht mager.

Zitat Cindy Crawford (sinngemäß): "Wenn ich all die dürren Models um mich herum sehe, komme ich mir manchmal vor wie eine trächtige Hirschkuh."

Tatsächlich haben bei einer Umfrage vor einigen Wochen oder Monaten die meisten Männer auch wieder angegeben, daß sie Frauen, die zu dünn sind, nicht erotisch finden.

Ja, das ist wohl so.

Von den Männern kommt dieses falsche Schönheitsideal also offensichtlich nicht. Wo sieht man denn nun aber Unmengen von diesen dürren Models? Z.B. in Modezeitschriften, Frauenzeitschriften und entsprechenden Sendungen im Fernsehen. Also eben genau in den Zeitschriften und Fernsehsendungen, die vor allem von Frauen gelesen bzw. gesehen werden.

ACK.

Viele Frauen beziehen ihr Selbstwertgefühl offensichtlich viel mehr aus ihrem Aussehen als die meisten Männer.

Da bin ich mir nicht sicher. (Siehe dazu das entsprechende Kapitel meines Buches.)

Mag sein, daß das alles nur gestellt war. Aber es gibt doch tatsächlich solche Frauen, die es zu ihrem Hobby gemacht haben, an ihrem Aussehen herumzumanipulieren.

... die glauben, sie würden mehr Zuwendung und Aufmerksamkeit bekommen, wenn sie nur in irgendeiner Weise "hübscher" wären.

Wenn man den Frauen nun keine dürren Models mehr zeigen und sogar Nackt-Fotos oder sexy Kleidung für Frauen verbieten würde, dann würden sie sich andere Idealbilder suchen. Dann würden sie eben genauso aussehen wollen wie eine Nachbarin oder wie sonst irgendeine Frau aus ihrem Bekanntenkreis und sich entsprechend operieren lassen.

Wobei sich dann aber wieder die Frage stellt: Warum haben wir momentan mit Ess-Störungen zu kämpfen, die es früher nicht gab?

Herzlicher Gruß

Arne


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