Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Die offene Frage nach dem besseren Ansatz (Politik)

carlos, Friday, 11.01.2013, 16:21 (vor 4123 Tagen) @ Mus Lim

(…)

... Aber trotzdem sind die Linken nur ein Teil des Problems. Neulich hat der Politiker Geis, ein verlässlich Konservativer in abgeordnetenwatch sehr vehement betont, dass mit dem Sorgerecht, wie es jetzt ist, alles zum besten bestellt ist. Ich will damit sagen, dass diese konservativen Nichtlinken keine Garantie dafür sind, dass sich der Staat nicht in unsere Privatangelegenheiten einmischt.

Ja, ich weiß das, und Du hast in diesem einen Punkt recht in Bezug auf Norbert Geis. Allerdings solltest Du Dir vor Augen halten, daß die Unions-Parteien per definitionem actionemque schon längst keine konservativen Parteien mehr sind, nicht mehr sein wollen. Deren Ober-Mutti, wie auch fast alle dort, betonen das immer wieder. Vox populi vox Rindvieh führt die Union halt trotzdem immer noch als Konservative im Schnabel – so what. Dennoch: Jene Familienrechts-Verunformung anno 1977 wurde von der damaligen Union bis zum Verfassungsgericht vehement und massiv bekämpft. Allein anhand dieser einen Tatsache unter vielen magst Du erkennen, daß die Union, zunächst unter dem dicken Kohl, immer weiter nach links marschiert und inzwischen von all den anderen Parteien kaum mehr unterscheidbar geworden ist. Gleichwohl, Norbert Geis macht sich freilich unglaubwürdig und unwählbar.

Dann bleibt von der politischen Landschaft aber nicht mehr viel übrig, und DAS ist das Problem.

Richtig, einesteils. Dazu gleich mehr.

(…)

Weg mit dem linken Stink-Pfuhl, aus dem das alles kroch, weg mit dem Scheiß-Feminismus, weg mit dem Scheiß-Genderismus, weg mit der ganzen Weibsen-Pämperei, weg mit Girly-Day und roten Teppichen, weg mit der ganzen Rosinen-Pickerei, herbei identische Verhältnisse bezüglich der Mühen des Alltags, mit denen sich Männer seit jeher von Natur aus ohne zu mucken konfrontiert sehen, sowie herbei ein auf Abmagerungskur gesetzter Staat.

Aber genau das will ja keiner.

Tatsächlich? Vergiß nicht, daß viele Menschen inzwischen aus Angst sich nicht - mehr - getrauen, ordentlich auf den Putz zu hauen, sollte ihnen mal jemand Mikro und Kamera vor den Rüssel halten. Die Schere im Kopf, voraus eilende Selbstzensur...

"Der STAAT ist die große Fiktion, nach der sich JEDERMANN bemüht, auf Kosten JEDERMANNS zu leben." - Frédéric Bastiat. Das hat der Herr schon 1848 über die Zustände in Frankreich geschrieben. Seine Streitschaft liest sich aber so, als würde er aktuell die Lage in Deutschland beschreiben.

Okay. Meinetwegen.

"Demokratie ist eine politische Ordnung, die nicht die Herrschaft des Volkes garantiert, sondern seine Ausbeutung." - Hans-Hermann Hoppe.

Na ja... Der Herr doziert nicht über Demokratie, sondern über Ochlokratie. Ich räume gerne ein, daß ich selber oftmals – immer noch! - viel zu positiv über die Mehrheit meiner Artgenossen denke, mehr, als sie es verdienten. Die Mehrheit ist nichts weiter als ein grunzender Haufen Vieh im Koben, welches nur fressen und saufen will: Panes et circenses; schon die altrömischen Diktatoren und Caesaren wußten das. Und sie wußten auch: Divide et impera. Zerteile und herrsche. Bert Brecht, ein im Grunde relativ talentloser, jedoch nach oben gesuppter Schreiberling der Kommunisten Gnaden, hatten dennoch einige richtige Erkenntnisse ereilt: Zuerst kommt das Fressen, dann die Moral.

Wer hat das bislang begriffen? Eben!


Na, ich! :-D Schon längst! :-P Das ist ja schon mal ein Anfang...

(…)

Glauben Sie wirklich, ein MANNdat ohne den linksliberalen Eugen Maus, dafür mit dem rechtskonsevativen Norbert Geis würde sich etwas ändern. Lesen Sie mal, wie die Biedermänner zulassen, dass die gesamte Gesellschaft abgefackelt wird. WikiMANNia: Biedermann.

Weder für Eugen Maus, noch für Norbert Geis habe ich mich jemals ins Zeug gelegt. Gleichwohl, der Wahrheit muß man so viel Raum lassen, ich habe viele Äußerungen Geis' zugestimmt. Dein Bezug zum Biedermann, in Bezug auf Geis, klingelt nicht so ganz. Im übrigen: Dürrenmatts Biedermann und die Brandstifter kenne ich nicht nur, ich selber habe ihn von Anbeginn an oft in den Foren zitiert.

(…)

Wer da also darauf beharrt, die Debatte allein auf Feminismus zu beschränken, dem ist wahrhaftig nicht mehr zu helfen: Der ist und bleibt ein traurig-komischer Reiter auf einem mausetoten Gaul.

Und doch ist Feminismus der Punkt, wo sich alles trifft: Von PDS über SPD, die Grünen bis zur konservativen Union.

Wie bereits geschildert: Die Union ist keine konservative Partei. Nicht mehr. Schon lange nicht mehr. Gleich mehr dazu.

(…)

Drittens habe ich mich im Rahmen der Foren-Debatten immer nur als Dokumentar, Archivar, Kommentator menschlicher Dummheit betätigt, und daran werde ich auch garantiert nix ändern.

Nun, denn. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.

Damit gerade Du mich auch wirklich richtig verstehst: Der einzige Grund, weswegen ich nicht im Traum daran denke, z.B. für Wikimannia etwas zu schreiben, bist Du selbst. Du bist geradezu berüchtigt für Deinen nervösen Zensurfinger, Deine lobhudelnden Darstellungen des Islam sind dort sakrosankt, Du bist dort der kleine König in seinem kleinen Reich, und ich habe selbstverständlich keinen Bock, für den virtuellen Mülleimer zu schreiben. Du bist ein selbst erklärter Musel, und allein deswegen scheidest Du als glaubwürdiger Diskussionspartner von vorne herein aus; im Grunde glaube ich Dir kein einziges Wort: Taqiyya.

(…)

Die Frage ist aber falsch herum gestellt...

Nein, nein, meine Frage war zwar allenfalls rhetorisch, ansonsten aber schon richtig gestellt...

… Richtig herum gestellt lautet die Frage: Auf welcher Basis können wir eine eigenständige Politik formulieren?

Wie schon skizziert: Mir Dir als Musel gar nicht.

(…)

Auch wenn Sie den Ansatz der Männer-Partei als nicht zielführend beschrieben haben, bleibt die Frage nach einem besseren Ansatz weiterhin offen.

Nein, eine solche „Frage“ stellte sich höchstens einem politischen Dauerschläfer. Grundsätzlich: Die Grünen haben's vor über 30 Jahren, und Ronald Schill hat's im Jahre 2000 vorgemacht: Die Neugründung einer politischen Partei ist sehr wohl möglich – auch heute noch. Ich gebe allerdings zu, daß sich eine wertkonservative Partei wesentlich größeren Schwierigkeiten ausgesetzt sehen muß: Die Grünen dümpelten und dümpeln im konformistischen Zeitgeist, und der ist links.
Erstens: Ronald Schill hatte mit seiner neuen Partei auf Anhieb knapp 20% geholt gehabt. Knapp 20%!!! Und das nicht irgendwo und irgendwann: Im Grunde war und ist Hamburg als linksliberal versumpfte Fischkopp-Metropole berüchtigt. Wenn also ein Ronald Schill gerade in dieser Stadt knapp 20% zu holen fähig war, und das bereits vor 13 Jahren – die Wut im ganzen Lande dürfte im Laufe der vergangenen Jahre ja wohl eher massiv zugenommen haben! - dann ist dies heutzutage immer noch und erst recht im ganzen Lande möglich. Merke erstens: Die Schill-Partei war ja eben gerade nicht an politischen Inhalten gescheitert, sondern an derer charismatischen wie auch tragischen Gründungsfigur. Merke zweitens: Schill hatte leider zu viele strategisch-taktische Fehler begangen: Anstatt erst einmal die gewonnenen Prozente zu sichern, also solcherart, wie Goethe im „Faust“ schreibt, „Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb' es, um es zu besitzen!“ und Frontal-Opposition zu betreiben, also den kompletten Laden der Linken erst einmal gegen die Wand laufen und sich selber zerdeppern zu lassen, mußte er sich partout sofort mit der FDP und dem schwulen Ole ins Lotterbett legen – ein fundamentaler Fehler, wie er vergleichbar auch der FPÖ anno 1999 unterlaufen war. Heute hätte man ja doch wohl dazu gelernt...
Zweitens: Wie groß die Wut mittlerweile im Lande, vor allem unter den intellektuellen Wertkonservativen ist, läßt sich mühelos man an den offiziellen Wahlziffern der vergangenen Jahre, insbesondere jedoch an den Ergebnissen für die Union ablesen. Man muß analysieren, wie sie untereinander korrelieren; mühselig, ich weiß, aber unabdingbar. Anno 2002: Der - damals freilich noch konservative - Edmund Stoiber als Kanzler-Kandidat holt für die Union ein Traumergebnis; zudem eine krachende Watsche für den dicken Kohl, der anno 1998 ruinös gescheitert war. Schröder machte aber am Ende das Rennen, weil er den abgesoffenen Ossis an der Mulde das Blaue vom Himmel herunter versprochen hatte, und die 18%-Spaß-Partei des Herrn Schwesterwelle kaum mehr als 7 % holte. Vorgezogene BT-Wahlen anno 2005: Im Vergleich zu Stoiber und dessen Ergebnis, kackt die Union mit der Kanzlerette-Kandidatin ungemein kräftig ab, sowohl in puncto Prozente, als auch hinsichtlich sich der Stimme verweigernder, eigentlicher Unions-Wähler. Das Merkel war und ist unvermittelbar. Große Koalition anno 2005: Das sogenannte Antidiskriminierungs-Gesetz markierte dann den Beginn vom Ende – ab da auch ganz besonders für die bayrische CSU. 2007: Die CSU gibt sich ein neues, weit nach links gerutschtes Partei-Programm. Anno 2008, LT-Wahlen in Bayern: Die Quittung der intellektuellen Wertkonservativen: Die CSU verliert nicht nur ihre 2/3-Mehrheit (!!), sondern auch die absolute. BT-Wahlen 2009: Im Vergleich zu 2005 kackt die Union nochmals kräftig ab, wiederum bezüglich absoluter Prozente, wie auch neuerlich gestiegener Verweigerung – ehemaliger – Unionswähler. Dieser Umstand führte erstmals zu einen geradezu heuristischen Phänomen: Die weitaus größte Fraktion sitzt ironischerweise nicht mehr im Parlament: Die der Nichtwähler – wenngleich man konzedieren muß, daß es dort immer schon einen gewissen Bodensatz gegeben hat und bis dato gibt, bestehend aus Faulen und Dummköpfen. Trotzdem: Eine Fraktion schweigender Konservativer von mindestens 20 % existiert hierzulande.
Conclusio: Eine neu zu gründende Partei, die sich ganz dem Wertekonservativismus verschriebe, hätte durchaus gute Chancen – heute mehr noch, als etwa im Jahre 2000. Sie müßte sich strikt abgrenzen gegen links und keine politischen Va-Banque-Spielchen mitmachen, wie etwa – und das betrifft Dich und Deinesgleichen – den Islam zu pämpern. Das Weltbild eines intellektuellen Okzidental-Wertkonservativen hierzulande ist christlich geprägt, und keiner ließe sich für eine Klitsche an die Wahlurne locken, die sich nicht entsprechend programmatisch ausgerichtet hätte; man hat genug von dem verlogenen Gesülze über diese „Religion des Friedens“.

Jau: Viel zu tun...

carlos


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