Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Gibt es so etwas wie Hausfrauenphobie?

hquer, Monday, 04.09.2006, 15:51 (vor 7033 Tagen) @ Garfield

Hallo Nihi!

"Und wer Kinder in diesem Alter in ihrer Verzweiflung und mit ihren
Verlustängsten schonmal erlebt hat, müßte das wissen."

Das sehe ich anders. Ich kann mich noch genau an meinen ersten Tag im
Kindergarten erinnern. Ich war hellauf begeistert, daß ich endlich mit
Kindern in meinem Alter spielen konnte. Weil ich in einem kleinen Dorf
aufgewachsen und obendrein noch in die geburtenschwachen Jahrgänge geraten
bin, war das vorher nicht möglich. Als meine Mutter mich abends abholte,
wollte ich gar nicht mehr nach Hause.

Leuchtet mir nur zum Teil ein. Bei uns war es so, dass wir auch und vor allem zu Hause spielen konnten. Im Kindergarten wurde doch alles schnell unterbunden, was gegen den Strich lief. Zu Hause dagegen, mit Gleichaltrigen wurde allerlei Schabernack getrieben. Kindergarten und Schule haben die meisten als öde empfunden, weil zu rigide. Alter Spruch: Lieber Regenwürmer sammeln, als Schule! Freiheit ist durch nichts zu ersetzen!

Und es war keineswegs so, daß ich es bei meinen Eltern zu Hause schlecht
hatte. Sie haben mich nie geschlagen, es gab immer reichlich zu essen, und
sie waren auch keine Alkoholiker oder sonstwie asozial. Es war auch nicht
so, daß das Personal dort im Kindergarten so gut gewesen wäre. Eher im
Gegenteil: Das waren weit überwiegend Frauen, die niemals eine
entsprechende Ausbildung absolviert hatten. Eine von denen war sogar echt
übel - sie schrie die Kinder an und mißhandelte sie manchmal auch
körperlich.

Trotzdem wog der Nachteil, meine Mutter tagsüber nicht mehr zu sehen und
selbst diese eine vollkommen inkompetente "Kindergärtnerin" den großen
Vorteil, endlich mit gleichaltrigen Kindern spielen zu können, für mich
nicht auf.

Verständlich, wenn du keine Altersgenossen hattest, mit denen du hättest rumtollen können. Das muss hart sein.


Der einzige echte Nachteil bei der Sache war für mich damals das frühe
Aufstehen. Das hab ich immer gehaßt. Aber ich finde, je eher man Kindern
das beibringt, umso besser kommen sie im späteren Leben zurecht.

Disziplin ist nicht alles im Leben. Manchmal ist es sogar sehr nützlich, das Gegenteil von dem zu machen, was allgemeiner Konsens ist...Ich hoffe, an dieser Stelle verstehen wir uns ;-)


Überhaupt ist es nicht gut, wenn die Kinder zu lange am Rockzipfel der
Mutter hängen. Das war in früheren Zeiten auch nie so. Da arbeiteten
Kinder mit, so bald sie das konnten, und vorher halfen sie oft schon
dabei, die jüngeren Kinder zu beaufsichtigen. In armen Ländern ist das
heute noch so.

Was früher mal war, muss heute nicht gut sein ;-) Kein Argument. Ich glaube auch nicht, dass die Welt früher insgesamt besser war.


Das hat sicher auch Nachteile, vor allem, wenn die Kinder

schon früh schwere Arbeiten machen müssen und sich so gesundheitliche
Schäden einhandeln. Das ist hierzulande aber gesetzlich ohnehin nicht
erlaubt. Andererseits werden Kinder so aber schneller selbstständig und
lernen besser, Verantwortung zu übernehmen.

Das bezweifle ich. So lernen sie höchstens, sich den Bedürfnissen anderer unterzuordnen. Wenn sie zudem feministisch indoktriniert werden, haben wir als Ergebnis politisch-korrekte Fotzenknechte. Von denen haben wir bekanntlich mehr als genug.

Kinder und Jugendlichen so ansehe, habe ich das Gefühl, daß es da
teilweise große Defizite gibt.

Woran machst du konkret diese Dekandenz fest? Ich meine, Kinder und Jugendliche sind besser als ihr Ruf. Und glaubst du, Bemutterung sei heute mehr oder weniger als früher vorhanden?

Gruss,
hquer


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