Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Interessanter Fund aus der Jungsteinzeit

Garfield, Monday, 24.08.2009, 20:20 (vor 5969 Tagen) @ Mirko

Hallo Mirko!

Interessant, aber letztendlich kann man sich das alles auch mit gesundem Menschenverstand zusammen reimen. Man muß dazu nur unsere heutige Gesellschaft nehmen und alle technologischen Fortschritte subtrahieren, die in den letzten 4600 Jahren erreicht worden sind.

Dann stellt man schnell fest, daß die matriarchale Friede-Freude-Eierkuchen-Welt niemals existiert haben kann.

Feministinnen fantasieren beispielsweise über prähistorische Kinderkrippen, in denen angeblich ältere Frauen die Kinder betreuten, während die Mütter auf die Jagd gingen.

Wie soll das funktioniert haben??? Wie sollen einige wenige Frauen - noch dazu ältere - genügend Muttermilch für all die Kinder gehabt haben? Künstliche Säuglingsnahrung gab es nämlich noch nicht. Und ein Jagdzug dauerte auch nicht unbedingt nur ein paar Stunden. Das Wild mied die Siedlungen der Menschen natürlich großräumig, so daß man für die Jagd schon mal locker zumindest einige Tage unterwegs war. Wären Mütter jagen gegangen und hätten ihre Kinder derweil im Lager gelassen, dann wären diese verhungert und die Menschheit wäre bald ausgestorben. Mitnehmen konnten sie sie aber auch nicht, denn Jagd gestaltet sich schwierig mit einem schreienden Kind auf dem Arm, auf dem Rücken oder wo auch immer.

Es gibt sogar Feministinnen, denen das klar ist. Einige von denen behaupten nun, daß die Jagd doch gar nicht wichtig gewesen wäre. Sie wäre nur eine Art Hobby der Männer gewesen, während die Frauen die Gruppe durch Feldarbeit ernährt hätten. Insbesondere unter Vegetarierinnen dürfte diese Theorie sehr beliebt sein, kann man doch daraus wieder prima eine Generalanklage gegen die Männer basteln, die ja schon immer völlig grundlos die armen Tiere totgemetzelt hätten...

Es gibt aber erst seit knapp über 10.000 Jahren Landwirtschaft. Anfangs waren die Nutzpflanzen und Nutztiere weniger effektiv als heute, und als sie effektiver waren und man wirklich nur noch von ihnen leben konnte, wurde Landwirtschaft überall Männersache.

Frauensache war das, was vor der eigentlichen Landwirtschaft gemacht wurde: Das Sammeln von Kräutern, Wurzeln, Pilzen, Beeren und anderen Früchten. Oft hat man sicher Siedlungen in Gegenden errichtet, wo es viele solcher Früchte gab, und allerhöchstens hat man Wildpflanzen gezielt bei der Siedlung angebaut. Damit wird man sich aber nicht viel Arbeit gemacht haben, und die Erträge waren wohl auch eher gering.

Dieses Sammeln brachte den Menschen sicher wertvolle Vitamine und trug dazu bei, die Nahrung schmackhafter zu gestalten. Es reichte aber nie und nimmer aus, um alle zu ernähren. Außerdem brachte die Jagd ja nicht nur Fleisch als Nahrung, sondern auch Häute, Felle, Sehnen und Knochen, die man brauchte, um Unterkünfte, Kleidung, Waffen und Werkzeuge herzustellen.

Bis vor knapp über 10.000 Jahren - in manchen Gegenden auch noch weitaus länger, in einigen wenigen Regionen sogar bis heute - war bzw. ist die Jagd also keineswegs ein überflüssiges Hobby der Männer, sondern überlebenswichtig für die Menschheit.

Aber auch die Hauptaufgabe der Frauen war überlebenswichtig: Die Reproduktion. Dafür hielten die Männer sie und die Kinder so weit von der gefährlichen Außenwelt weg, wie sie konnten. Leider gelang ihnen das nicht immer, wie dieses Beispiel zeigt. Aber sie taten ihr Bestes und gaben notfalls auch ihr Leben dafür.

Freundliche Grüße
von Garfield


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