Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Alternative Verschwörungstheorie zur sozialistischen Kapitalismustheorie

Garfield, Wednesday, 05.08.2009, 19:42 (vor 5988 Tagen) @ Roslin

Hallo Roslin!

Was du über die aktuellen Zustände schreibst, sehe ich ganz genauso. Es ist ja auch kaum zu übersehen, welch enormen Kompensationsbedarf Frauen heute durch die wachsende Lücke zwischen Anspruch und Realität haben.

Nur sehe ich das alles nur als Auswirkung, nicht als Ursache.

Wie ich schon in meiner Antwort an Borat geschrieben habe, war es ja eben nicht so, daß es in früheren Zeiten keine erwerbstätigen Frauen gab! Ganz im Gegenteil: Im normalen Volk arbeiteten die Frauen üblicherweise immer mit. Natürlich wies man ihnen leichtere Arbeiten (gegen geringere Bezahlung) zu als Männern, und natürlich setzten sie immer mal wieder für Geburt und für die Erholungszeit danach aus dem Erwerbsleben aus, aber ansonsten war es völlig normal, daß sie auch erwerbstätig waren! Das war so selbstverständlich, daß in Berufen, wo ein Eid nötig war (z.B. bei Zöllnern oder bei Fleischern) eine eventuell vorhandene Partnerin immer mit vereidigt wurde. Man ging einfach ganz selbstverständlich davon aus, daß sie die Arbeit mit ihrem Mann zusammen erledigt.

Es gab natürlich immer eine gewisse Arbeitsteilung. Die konnte z.B. so aussehen, daß ein Mann als Handwerker irgendetwas herstellte, während seine Frau sich mit seinen Produkten auf den Markt stellte und sie dort verkaufte. Aber in den allermeisten Familien waren die Einkommen so gering, daß die Frauen auch ihren Beitrag leisten mußten und sich eben nicht nur mit Kindern und Haushalt beschäftigen konnten.

Als sich der Kapitalismus herausbildete, wurde das zunächst sogar noch weiter intensiviert. Hausfrauen gab es erst in größerer Zahl, als die Mittelschicht allmählich wuchs.

Wenn heute viele Frauen das Gefühl haben, daß sie außer Erwerbstätigkeit keine akzeptable Alternative haben, dann liegt das meiner Meinung nach mehr daran, daß man ihnen genau das seit Jahrzehnten eintrichtert. Das hat dann natürlich all die Effekte, die du beschreibst. Also eben auch mangelndes Selbstbewußtsein und den Glauben, sich irgendwie rechtfertigen zu müssen, wenn frau keine Lust mehr auf die berufliche Tretmühle hat.

Und diese Propaganda geht ja auch heute in den Massenmedien immer weiter. Man muß ja nur mal den Fernseher einschalten - da wimmelt es nur so von hochkompetenten Polizistinnen, Äztinnen, Wissenschaftlerinnen und sonstigen Weltretterinnen.

Wieso gibt es solche Filme und Serien? In der Realität sehe ich solche Frauen extrem selten (eigentlich nie). Ein Abbild der Realität ist das also nicht. Somit können es nur bewußt vorgegaukelte Scheinwelten sein, die den Frauen den gewünschten Soll-Zustand vor Augen halten sollen.

Das trägt natürlich immer weiter zum weiblichen Minderwertigkeitskomplex bei.

Freundliche Grüße
von Garfield


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