Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Feminismus kontra Weiblichkeit -Lesenswert- Aber LANG ;-)

Max, Fliegentupfing, Tuesday, 04.08.2009, 13:49 (vor 5989 Tagen) @ André

Mein lieber Mann, da sind aber ein paar treffende Einsichten konzentriert zusammengefasst. Der folgende Abschnitt spricht mir aus der Seele:

Die Schere zwischen propagiertem und wirklichem Sexualleben geht dabei immer weiter auseinander. Dabei werden immer mehr (manchmal nur noch im weitesten Sinn:) Sexualpraktiken enttabuisiert, darunter auch offen sadomasochistische. Die Entdeckung, dass Schmerz und Lust ungeheuer nahe beieinander liegen, wirkt als Verführung besonders für die, deren Lustempfinden von klein auf unterentwickelt ist, und die insbesondere für seelischen Schmerz intensiv sensibilisiert sind. Am Ende sind derzeit sexuell vermittelte Beziehungen oft genug Missbrauchsbeziehungen, sprachlos bis auf abgehörte Floskeln, unaufrichtig und in Enttäuschungen endend.

Am Ende sind viel mehr Frauen als Männer alkoholsüchtig, medikamentensüchtig, Raucher, Psychotherapie nachfragend, voller Abwehrängsten gegenüber Männern, zugleich aber deutlicher ihre Probleme artikulierend. Zwei Drittel aller Scheidungen gehen von ihnen aus. Bitterkeit und Zynismen spiegeln sich in den Mienen, Gesten, der Körperhaltung. Der Frust der Männer ihnen gegenüber verstärkt dann noch ihren eigenen. Die Antwort des Feminismus war nicht die Rückkehr zur starken und selbstbewussten Weiblichkeit, denn der (anglo-puritanische) Feminismus wie die fortschrittliche Politik hielt diese für eine kulturelle (und religiös bestimmte) Deformation, sondern die Flucht in die Androgynität, eine Art Schweben über den Geschlechtern als Erlösung aus der Geschlechtlichkeit. Alice Schwarzer, nicht nur TV-Entertainerin, hat mit anderen genau das in vielen Texten gefordert, - allerdings aus ihrer homosexuellen Warte heraus, die mit protestantisch-bildungsbürgerlichen Bildern der letzten Jahrhunderte verwoben ist. US-Protagonistinnen schreiben sich derzeit auf ihre alten Tage ihr Bedauern über das, was sie angerichtet haben, von der Seele. Das erinnert an girondistische Revolutionäre, die kurz vor der Hinrichtung oder dem Suizid ergreifende Texte schrieben über das zugunsten des Revoluzzens verpasste Leben.

... das hier beschriebene Bedauern von US-Protagonistinnen (bei uns fällt mir da Astrid v. Friesen ein) ist aber leider keines, das kurz vor der Hinrichtung stattfindet. Gut, vielleicht müssten Hinrichtungen auch nicht wirklich sein, aber: Eine drastische Abrechnung mit dem institutionalisierten Feminismus und seinen VertreterInnen muß kommen. Daß Alice Schwarzer noch zu Lebzeiten ihre Bumsverdienstkreuze wieder aberkannt bekommt und daß sie zur Unperson wird, - das ist das Mindeste. Besser wäre eine gründliche juristische Aufarbeitung, die möglichst alle erfasst, die dem Geschlitztenterror zugearbeitet haben, - in den Medien, bei der Justiz, in der Regierung etc.pp.
Mein Seelenfrieden wird sich dann wieder einstellen, wenn ich auf meine alten Tage noch mitbekomme, daß "EMMA" und "Stürmer" wie selbstverständlich in einem Atemzug genannt werden.

Für das Leben - Max

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"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")


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