Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Alternative Verschwörungstheorie zur sozialistischen Kapitalismustheorie

Garfield, Tuesday, 04.08.2009, 18:52 (vor 5989 Tagen) @ Borat Sagdijev

Hallo Borat!

Ist Amadeus 57 ein linker, oder warum ist der Kapitalismus "schuld"?

Na, wer wird denn da gleich eine linke Verschwörung wittern... :)

Die Frau hinkt genetisch der männlich getriebenen technischen und kulturellen Entwicklung stark hinterher. So kam es zu einem Überfluss an genetisch bedingten weiblichen Eigenschaften wie z.B. Reproduktion durch geringere Kindersterblichkeit. Die Frauen brauchten dann neue "Betätigungsfelder" und eine neue Identität.

Auf den ersten Blick betrachtet klingt das schlüssig. Auf den zweiten Blick betrachtet merkt man jedoch schnell, daß das keine komplette Erklärung für die Phänomene unserer Zeit ist.

Denn es gab ja durchaus auch in früheren Zeiten Frauen, die sich den üblichen weiblichen Tätigkeiten weitgehend entzogen. Das waren z.B. Frauen in der Oberschicht. Die brachten zwar auch Kinder zur Welt, aber zum einen damals schon weniger als die Frauen im einfachen Volk, und zum anderen wurden diese Kinder häufig von Ammen gestillt, von Kindermädchen betreut und von Privatlehrern unterrichtet.

Auch mit Hausarbeiten beschäftigten sich diese Frauen nur soweit, wie sie ihnen Spaß machten. Da wurde vielleicht mal genäht oder gestickt, eventuell wurde auch mal ein neues Rezept ausprobiert, aber alles, was im Haushalt lästig war, erledigte selbstverständlich Dienstpersonal.

So hätte es schon vor Jahrtausenden Feministinnen geben müssen.

Ich denke, es hat sie sogar gegeben. Zumindest gab es schon vor Jahrhunderten Frauen, die sich sehr abfällig über Männer geäußert haben.

Auffällig ist aber, daß der Feminismus zwar bereits im 18./19. Jahrhundert definitiv als gesellschaftliches Phänomen existierte, aber bis ins 20. Jahrhundert hinein eigentlich vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit bekam. Sicher - in mehreren Ländern wurde ein Frauenwahlrecht eingeführt, wenn es dieses nicht schon vorher gab. Aber dies geschah ja üblicherweise nicht, weil Feministinnen es erkämpft haben, sondern mehr, weil die Partei, die es durchgedrückt hat, sich dafür weibliche Stimmen erhoffte.

Überhaupt gab es DEN Feminismus ja eigentlich gar nicht. Es gab und gibt ja ganz verschiedene Strömungen im Feminismus, die teilweise auch ganz entgegengesetzte Auffassungen vertreten.

So gab und gibt es Frauen-Verbände, die das Hausfrauenleben als ideal betrachten. Wer nun meint, daß das keine Feministinnen wären, der sollte mal darüber nachdenken, wieso solche Frauen-Verbände heute nicht (mehr) als Feministinnen betrachtet werden.

Und man sollte auch darüber nachdenken, wieso als Feministin heute nur noch eine Frau gilt, die Erwerbstätigkeit als alleinseligmachende Alternative für Frauen propagiert.

Es wäre vielleicht auch nützlich, darüber nachzudenken, wie es möglich war, daß der Feminismus sich nach dem Zweiten Weltkrieg in sämtlichen westlichen Industriestaaten gleichermaßen fest in den Massenmedien etablieren konnte. Und zwar eben nicht der gesamte Feminismus, sondern einzig und allein der Feminismus, der heute allgemein als solcher verstanden wird, also eben der Feminismus, der Frauen die Erwerbstätigkeit nahelegt.

Dann könnte man auch noch darüber nachdenken, ob es vielleicht Zufall ist, daß das in einer Zeit geschah, als es zunächst an Arbeitskräften mangelte, wodurch sie dann bald gemäß dem Gesetz von Angebot und Nachfrage teurer wurden.

Und zusammenhängend damit könnte man auch überlegen, wieso heute eigentlich viel Propaganda und auch manche Gesetze ganz klar auf Erwerbstätigkeit von Akademikerinnen abzielen, vor allem mit Abschlüssen in Fachrichtungen, wo immer noch relativ hohe Löhne gezahlt werden müssen.

Und noch viel nützlicher und zielführender wäre es meiner Meinung nach, darüber nachzudenken, wer eigentlich den größten Nutzen davon hatte und hat, wenn die Frauen versuchen, die besseren Männer zu sein, und zwar vor allem im Erwerbsleben. Wenn ich darüber nachdenke, fallen mir Linke und auch selbsternannte linke Gutmenschen nun ganz und gar nicht als Erste ein.

Und schließlich könnte man auch darüber nachdenken, warum Feminismus in den Ostblock-Staaten, die ja nun einmal offensichtlich eindeutig "links" waren, nun überhaupt gar keine Rolle spielte. Wenn die bösen Linken den Feminismus angeblich etabliert haben, wieso haben sie das dann nicht dort getan, wo sie die absolute Macht hatten?

Freundliche Grüße
von Garfield


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