Feminismus -> Genderismus -> Relativismus
Grüße Sie Herr Nick,
was wäre eigentlich, wenn das, was Sie anfangs über die "1000-jährige
grauenhafte Geschichte der Inquisition" zu wissen glauben, gar nicht
stimmt?
Wenn das nicht stimmen sollte, dann müssen wir natürlich revidieren. ABER: Wenn das alles gelogen wäre, ein Betrug, von wem auch immer, DANN musste dieser Betrug, zumindest von Leute wie wir es sind, auch ersichtlich sein. Da mussten wir aber in der Lage sein, nein, keine Beweise für fehlende Existenz der Inquisition, denn es ist doch blöd-feministisch-relativistisch, Beweise für etwas nicht-Existentes zu fordern, aber dennoch lagen uns andere Quellen vor, welche dann die Existenz der Inquisition vollkommen oder zum größten Teil ausschließen ließen. Ein Beispiel davon wäre eine blühende Gesellschaft vielleicht, im Kunst- oder Geschäftsleben, und zwar für alle, nicht nur für den Adel. Oder, nicht einmal das: Es genügte (mir) vollkommen, wenn man gute zwischenmenschliche Beziehungen nachweisen könnte. Keine Ahnung, irgendeiner Bericht, der besagt "Kinder waren in den Zeiten von 1000 bis 1800 nach unsere Zeitrechnung besonders glücklich", oder "besonders gesund", oder einfach nur "lebten relativ gut" oder "sie starben nicht an jeden Mist" oder "oder es gab wenig Arme" oder "die Arbeitbedingungen waren auch nach damaligem Standard in Ordnung" oder irgendetwas in der Richtung. Die vorhandene Energie ist doch nachgewiesenermassen gleich. Gab es keine Inquisition, dann musste es doch etwas anderes gegeben haben. Was aber?
Kennt man etwas nicht, so funktioniert die Beweisführung auch unter das Nachweisen des Gegenteils: Alibi nennt man das, in Falle der Unschuldigkeit. Ich habe den Bäcker nicht auf dem Scheiterhaufen verbrannt, weil ich zur Tatzeit auf eine Party war, wo ich der Sabine einen Sohn eingepflanzt habe. Umgekehrt auch: Ich habe nicht gesehen, wie jemand mit ein Messer auf jemandem zusticht, es genügt aber wenn er (sie) die einzige Person war, die zu der Zeit beim Opfer war. Oder irre ich mich da? Nach und nach wird die Täterin in Widersprüche verwickelt, und es kommt irgendwann auf ein Geständnis drauf.
Ich kenne solche entlastende Berichte jedenfalls nicht. Tut man also auf der eine Seite die Inquisition, auf der andere die fehlende Berichte über das Gegenteil, kommt man zu einem Ergebnis. Ob das Ergebnis falsch oder richtig ist, steht auf ein ganz anderes Blatt. Dazu kommt der Aspekt der Bewertung: Erscheint etwas heute als falsch, heißt es noch lange nicht, dass es in 200 Jahre auch so ist. Umgekehrt natürlich auch. Einfache Menschen haben aber leider keinen Zugang zu mehr Information, wenn es denn mehr Information überhaupt gibt. Und sie müssen jetzt leben: Sie mussen ihr Leben mit dem vorhandenen Werkzeug verrichten, auch wenn das der Nicht-Wissen ist.
Übrigens auch ein Grund, warum jede Gesellschaft, die zu etwas in der Lage sein will, auch großen Wert auf Lernen setzen soll. Aber auch darüber gibt es keine Berichte im besagten Zeitraum: Diese Epoche, von der wir gerade sprechen, hat sich sicherlich nicht durch enorme Entwicklun und Verbreitung in der Kultur, Kunst oder Erziehung ausgezeichnet.
Wenn wir in eine ferne oder auch nahe Zukunft von diesem Etwas Wissen erhalten, was uns heute fehlt, dann können und müssen wir revidieren. Wenn zB in die Zukunft eindeutig herauskommt, dass die beste Gesellschaftsform die im Mittelalter herrschende war, dann wird vieles anders, das ist sicher.
Wenn der Feminismus wahre Gleichberechtigung geschafft hätte, dann wäre es nicht problematisch, ihn auch zu akzeptieren und zu feiern. Im Moment geht es aber nicht, eben weil diese Gegenbeweise fehlen. Der Feminismus sagt zwar, alles ist besser (aber noch immer nicht gut genug, oder immer noch nicht, egal), aber davon hat keiner was. Deshalb wird er abgelehnt, zumindest von den nicht-Verblendeten.
Oder noch allgemeiner gefragt: Sollte man überhaupt noch irgendein
Wort glauben, wovon alle fest überzeugt sind, bloß weil sie es aus
diesen Medien andauernd so gesagt bekommen haben?
Ereignisse geschehen dennoch. Ein grüner Elephant gibt es vielleicht nicht, aber das Obama gewählt worden ist, das bestreitet keiner. Wie gesagt, die Medien sind so wie sie sind, es liegt an uns, uns selbst soweit zu bringen, um erkennen zu können, was wahr ist oder nicht. Dass man dazu einen "höherwertigen" Glauben benötigt, steht außer Frage. Dass die Kirche eine Eigenverantwortung trägt, wenn sie für viele Menschen nicht mehr dazugehört, ebenso. Wie gesagt, neben dem Unfug, der verbreitet wird, passieren auch wirkliche Dinge.
Ich verurteile niemanden wegen seines Relativismus, sondern ich
bedaure das zutiefst
Die Relativisten bedauern auch sehr, allerdings ein Wenig später, wenn der Tod vor die Tür steht. Da wird nichts geschenkt. Auch die Haltung "ich habe keine Angst davon" zeugt doch von Angst. Denn würde man wirklich keine Angst haben, gab es zwei Möglichkeiten: Ich freue mich auf den Tod, insofern bereite mich vor wie bei eine Feierlichkeit. Oder ist er mir egal, dann nehme ich nicht wahr, und lebe weiter wie bisher, bis er mich erwischt. Ich kenne aber keine oder sehr weniger solche Menschen, deren Furchtlösigkeit dem Tod gegenüber nicht ausschließlich auf dem Glauben an eine höhere Macht basierte.
Und wenn nun genau das die Absicht dahinter wäre? Wenn dieser
Tsunami und diese Verzweiflung künstlich wären und mit böser Absicht
hergestellt, weil total verrückt gemachte Leute nun einmal nichts
Effektives mehr gegen ihre Beherrschung durch die Lüge unternehmen können?
So wie kastrierte Stiere nichts mehr gegen ihre Impotenz unternehmen
können, ohne daß sie überhaupt wissen wieso?Fragen über Fragen…
Das ist die wichtigste Frage überhaupt. Aber die Antwort dazu kann keine andere sein: Wenn die Leute NICHTS dagegen machen können oder wollen, dann warum soll der Mächtiger es für sie tun? Schwache und Unwillige werden aussortiert, leider oder zum Glück, das wissen wir auch nicht. Warum begeistern sich alle so über Breatney Spears und verspoten Vivaldi? Warum hassen sich Frauen und Männer gegenseitig, Feminismus hin oder her? Wieder: Die Macht ist, was und wie sie ist. Was die Menschen daraus machen oder unterlassen, ist widerrum deren Verantwortung. So auch bei der Inquisition: Warum liefert die Kirche keine Gegenbeweise? Warum währt sich nicht dagegen?
Natürlich glauben alle an etwas, denn so viel ist klar: So lange wir
nichts
darüber wissen, was im Moment nach dem Ableben auf uns wartet,
solange muss man glauben. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass das sich
in Zukunft ändert.
Ich denke, es gibt schon ein paar grundsätzliche Dinge, die man über das
Sterben und den Moment danach "wissen" kann in dem Sinne, daß, wenn man sie
bestritte, man sich automatisch in evidentem Widerspruch zur logischen
Vernunft befände – anders gesagt: Man wäre dann schlicht und einfach
verrückt geworden und hätte nach dem Tod somit das Schicksal ewigen
Wahnsinns zu erwarten. Wenn man das vernünftigerweise bezweifelt, dann
kommt man, denke ich, auf folgende 4 Kernpunkte, mit denen man nach dem Tod
auf jeden Fall zu rechnen hätte:1. Es ist die pure Wirklichkeit, so wie sie ist, lügenfrei und nichts vom
Menschen Vorgestelltes oder Erdachtes
2. Es steht im kausalen Zusammenhang mit dem, was vorher gewesen ist (dem
ganzen Leben)
3. Es ist gerecht in Hinblick auf das, was vorher gewesen ist, und ein
Ende jeder Illusion darüber
4. Es ist etwas, was wir nicht beeinflussen können, da wir nach dem Tod
nichts tun können
Das wissen wir nicht. Das ist Glaube. Türken glauben dass Berge von Reis auf ihnen warten. Andere Religiönen glauben etwas anderes. Alle wissen es aber nicht. Vielleicht erwartet uns der Wahn, vielleicht werden wir Götter. Ich weiss es nicht. Du auch nicht. Ob das zum Glück oder zum Leid so ist, wissen wir ebenso wenig.
Wir Christen nennen es das Gericht und glauben, daß es unter der Gewalt
des gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus steht, des
menschgewordenen Gottes. Weiter glauben wir, daß dies viel besser für uns
ist, als wenn es alternativ unter der Gewalt einer blinden
Vergeltungsgerechtigkeit stünde, wie zum Beispiel die Buddhisten sagen. Das
könnte übrigens durchaus beides stimmen in dem Sinne, daß, wer Jesus
Christus nicht als Richter haben möchte, stattdessen die Karmagesetze
bekommt (das ist jetzt allerdings bloß meine ganz persönliche Vermutung
dazu).
Es ist sicherlich das Selbe, nur mit anderen Wörtern :) Wichtig ist, was den Mensch dient. Und das Karma ist nicht böse, ist auch nicht gut, es ist neutral. Mein Karma bin ich und meine Taten, Wörter, Gedanken.
Wie auch immer, die genannten 4 Punkte können eigentlich nicht vernünftig
bestritten werden, oder?
Bestritten nicht, denn sie sind das, was man Glaube nennt. Glaube kann nicht bestritten werden. Wenn jemand nachweisen könnte, dass danach für die Guten ewiger Sex mit Eva Longoria gibt, für die Bösen dann das Selbe aber mit Alice Schwarzer, dann wäre unser Leben ganz anders ;) Aber wir wissen es eben nicht.
Herzliche Grüße
Nikos
--
*Es gibt KEINEN Grund für eine Nicht-Feministin, einem Mann, den sie liebt, KEINEN Kaffee zu machen!*
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18.06.2009, 18:48
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