Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Feminismus -> Genderismus -> Relativismus

Mus Lim, Friday, 19.06.2009, 07:31 (vor 6035 Tagen) @ Nikos

Natürlich glauben alle an etwas, denn so viel ist klar: So lange wir
nichts darüber wissen, was im Moment nach dem Ableben auf uns
wartet, solange muss man glauben. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass das
sich in Zukunft ändert. Auch Atheisten glauben, denn sie wissen
nicht, dass es keinen Gott gibt. Auch die Agnostiker schaffen eine neue
Religion, die Religion von "ich weiß von nichts". Pustekuchen.

Man ist mehr oder weniger zwangsläufig zu Relativismus gelandet.

Wieso zwangsläufig?

Nachdem in der evolutionären Entwicklung das Gehirn des Menschen wuchs und so leistungsfähig wurde, dass er erkenntnisfähig wurde, warum sagte der Mensch sich nicht - wenn es wirklich so zwangsläufig ist - "ich kann mir die Welt nicht erklären, es gibt keine absolute Wahrheit, alles ist relativ."

Warum also, wenn es so zwangsläufig ist, den "Umweg" über die Religion?
Ich habe von Inge M. Thürkauf in einem Vortrag gehört, dass bei der Parole "Gott ist tot" nicht darum geht, die Religionen abzuschaffen, sondern darum selbst an seine Stelle treten zu können.

Das ist das, was mich besonders beunruhigt.

Zu Relativismus gibt es eigentlich nur ein einziger Gegengift. Die
Werteschaffung. Geht man davon aus, dass eine Religion dafür da ist, um das
Leid der Menschen über die Ungewissheit des Geschehens nach dem Tod zu
relativieren, …

Ich denke, dass Sie uns hier mit der Verwendung des Begriffs Relativismus in die Irre führen.
Religion ist zunächst erstmal etwas, was das Dieseits Sinn und Struktur gibt.
Religion schafft auch Relativismus ab, indem sie sich auf Werte festlegt, sich zu Gut und Böse, Richtig und Falsch verbildlich äußert. Das vermittelt Sicherheit und Orientierung.

Es geht bei Religion nicht um "Beweise", denn Religion ist keine Naturwissenschaft. Denn, Werte kann man nicht "beweisen" aber setzen und vertreten. Das wirkt einerseits willkürlich, andererseits gibt es da das darwinistische Argument. Gesellschaften mit untauglichen Werten bzw. Religionen überleben nicht und gehen unter.

Jetzt mal eine Spekulation von mir, wegen der Frage, ob der Relativismus zwangsläufig ist oder nicht. Wer sagt denn, dass es Relativismus nicht schon früher gab und es aber die Gesellschaften und Kulturen mit Religion sich besser entwickelten und erfolgreicher waren?

Ich mag kaum glauben, dass der Relativismus eine Erfindung unserer Zeit sein soll.

Nur mal so als Gedankensplitter, um die Graue Masse zu trainieren.


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