Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Feminismus -> Genderismus -> Relativismus

Chato, Sunday, 21.06.2009, 02:58 (vor 6033 Tagen) @ Mus Lim
bearbeitet von Chato, Sunday, 21.06.2009, 03:02

Ihr Text ist einer, auf den man im Grunde genommen nicht antworten sollte, da er zu weiten Teilen aus Unterstellungen und Kommentaren zu imaginären Äußerungen von mir besteht, die ich gar nicht getroffen habe. Es ist ein fiktiver Monolog, der mit mir und dem, was ich sagte, gar nichts zu tun hat. Das nennt man einen Popanz aufbauen, um draufzuhauen. Ich habe ja beispielsweise auch nichts zur Entwicklung der Aktienmärkte oder zur Niederschlagsmenge im Juni geschrieben. Daraus kann nicht abgeleitet werden, was ich darüber gesagt haben würde, wenn ich's gemacht hätte und was das dann so alles über mich aussagt und wie grausig das ist usw. usf. In dem Stil kann man über gar nichts reden. Ich wollte eigentlich erst keine Zeit verplempern für eine Erwiderung, aber da ich es nun einmal begonnen habe, will ich es ganz tun und noch einmal darauf eingehen.

Der Ausdruck "Symptom" für den Feminismus ist hier nicht bloß mißverständlich, sondern in der Tat falsch. Das konzediere ich. Ich hatte das zwar bemerkt, aber da war schon die Zeit abgelaufen, in der das Posting noch hätte korrigiert werden können. Bei anderen Gelegenheiten hatte ich stets den Begriff Oberflächenphänomen verwendet, um damit auszudrücken, daß der Feminismus selbst tiefere Ursachen hat und letztlich andere Ziele verfolgt, als die, Frauen zu privilegieren. Womit nicht behauptet wird, daß er dies heute nicht täte. Aber das ist eben nur ein gegenwärtiges Mittel zu einem künftigen Zweck, nicht der eigentliche Zweck selbst, auch wenn Feministinnen und Männerrechtlern das irrtümlich so vorkommen mag. Meine spätere Präzisierung sollte das alles freilich bereits ausreichend klargestellt haben. Was so problematisch ist an einem "Kampf für Männerinteressen gegen den Feminismus" habe ich schon verschiedentlich beschrieben, zum Beispiel hier.

Nein, das können sie eben gerade nicht. Warum? Weil ihnen zumeist die
Voraussetzung dafür (der christliche Glaube und seine Welt- und
Wertorientierung) verlorengegangen ist …

Man braucht nun nicht gerade eine christliche Werteorientierung, um einen
klaren Werterahmen gegen den Relativismus zu haben.

Natürlich ist das nicht die einzige Denkmöglichkeit, aber es ist nun einmal der Werterahmen, der Europa ausmacht. Geht er verloren, geht Europa verloren. Im übrigen sind Denkmöglichkeiten bloß Phänomene der Vorstellungswelt, nicht der Wirklichkeit, und haben mit letzterer weitmehrheitlich überhaupt nichts zu tun. Es ging hier sowieso nicht um die Frage, was man sonst noch haben könnte, sondern ausschließlich darum, was geschieht, wenn verlorengeht, was man hat. Es ist nicht schwierig, diese einfache Unterscheidung zu bemerken, nicht wahr? Wenn jeder seinen eigenen "persönlichen Werterahmen gegen den Relativismus" zu haben meint, dann ist das übrigens exakt was? Genau: Relativismus! Ich beschwere mich damit nicht, ich klage niemanden deswegen an, sondern ich stelle das zunächst einfach mal fest, so wie es ist. Der Wertepluralismus als Prinzip IST selbstverständlich per se Ausdruck und Erscheinungsform des Relativismus. Damit ist hier nichts darüber gesagt, ob und ggf. was "dagegen zu machen wäre", auch nichts darüber, wie ich das "finde", sondern das ist jetzt bloß eine logisch wahre Aussage.

… Haltungen wie der: "Egal welche Religion, oder auch
überhaupt keine, Hauptsache es ist nicht die christliche!"

Das ist Unfug. Wer einer Religion angehört, hat ein nicht relativistische
Wertesystem. Sie können nicht jeden, der nicht Ihrer Religion angehören
zum Relativisten abstempeln.

Nicht so stürmisch, junger Mann. Das ist deswegen kein Unfug, weil mein Beispiel und Ihre Replik überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Ich habe hier kein Wort über Anhänger anderer Religionen gesagt, die selbstverständlich ein nicht relativistisches Wertesystem besitzen, sondern ich habe von der relativistischen Behauptung geredet, ob und welcher Religion irgendjemand angehöre oder nicht, sei vollkommen gleichgültig, Hauptsache, es sei nicht die seiner Väter. Das eine und das andere sind nicht ein Sachverhalt, sondern das sind zwei. Ist das zutreffend oder nicht? Es ist wieder nicht schwierig, diese einfache Unterscheidung zu bemerken. Bitte lesen Sie vor dem Erwidern, auf was Sie eigentlich antworten. Das unterlassen Sie auch im weiteren Fortgang ihrer Erwiderung leider immer wieder.

Das genau bedeutet Relativismus: Er immunisiert sich selbst …

Das mag sein, Selbstimmunisierungsmechanismen findet man aber auch in den Religionen.

Gewiß. Aber was hat beides wieder miteinander zu tun? Hatte ich diese Tatsache irgendwo bestritten? Oder hat das nun etwa zur Folge, daß das Phänomen beim Relativismus nicht auftritt? Oder hat es vielleicht etwas mit der Niederschlagsmenge im Juni zu tun? Die Selbstimmunisierung des Relativismus ist von gänzlich anderer Art, als die, die man aus anderen Zusammenhängen, zum Beispiel in religiösen Kontexten, kennt – das war Sinn und Intention dessen gewesen, was ich sagte. Nicht, ob es auch woanders Selbstimmunisierungsphänome geben kann. Das hatte ich weder bejaht noch verneint, sondern mich dazu überhaupt nicht geäußert.

Sie schrieben aber: "Nach dem Propheten des toten Gottes kommt der Prophet des
falschen Gottes (Mohammed)." Mohammed kam aber wesentlich früher als Nietzsche
und nicht nach ihm. Deshalb meine Ratlosigkeit.

Das ist natürlich richtig. Ich meinte hier, wie aus dem Kontext hervorgeht, die chronologische Reihenfolge ihres Erscheinens in Europa. Man macht sich, wenn jemand, der ansonsten nicht durch besondere Begriffsstutzigkeit aufgefallen ist, auf einmal andauernd einfache Dinge nicht oder falsch versteht, Gedanken darüber, was der Grund dafür sein könnte. Einer könnte zum Beispiel sein, daß es ihm gar nicht darum geht, etwas richtig zu verstehen, ein anderer, daß er es bewußt falsch verstehen will und ein dritter, daß andere es möglichst falsch verstehen sollen.

Relativistische Antifeministen sind folglich ein Widerspruch …

Relativistische Antifeministen, das muss ich mir mal auf der Zunge zergehen lassen. Kenne
ich relativistische Antifeministen, ich muss mal nachdenken.

Sie zitieren mich doch selbst dazu in Ihrem nächsten Absatz: "Eine typische Parole dieser Leute lautet zum Beispiel: "Wir sind genauso für die Gleichberechtigung wie die Feministinnen, nur eben für die echte Gleichberechtigung!" Ihnen ist also alles noch nicht gleich genug."

Gibt es unter uns eine solche Haltung gegenüber dem Feminismus oder nicht? Gibt es die Position, das, was die Feministinnen "erreicht haben", wolle man nun endlich auch erreichen? Ja oder nein? Wenn Sie jeweils mit ja antworten müssen, brauchen Sie nicht länger darüber nachzudenken, ob Sie relativistische Antifeministen kennen oder nicht.

"Sklaven des toten Gottes" habe ich das genannt – vulgo: Gottlosigkeit.

Oder so. Das ist aber nur die Transzendetierung. Es gibt aber auch philosophische
Denkschulen, die Menschen zur Selbsterkenntis, zum Erkennen von Richtig und
Falsch fähig halten, ohne eine Religion oder Gottheit vorauszusetzen.

Gewiß. Von denen war hier aber wieder einmal nicht die Rede gewesen, sondern eben von Friedrich Nietzsche, der den Tod Gottes verkündet hatte. Auf das, was Sie einwenden, hatte ich mich nirgends bezogen, sowenig wie auf die Niederschlagsmenge im Juni oder auf die Entwicklung der Aktienmärkte. Das ist kein guter Stil! Lassen Sie so etwas bitte bleiben.

Übrigens: Bedeutet ihre eben geäußerte Ansicht nach islamischem Verständnis nicht "schirk" (Vielgötterei)?

Nichts anderes hatte ich doch zum Ausdruck gebracht ("Diese Welt ist nicht
mehr zu retten") …

Die Erde dreht sich aber weiter und auch die Sonne hört nicht auf zu scheinen.
Nach dem Untergang einer Kultur kommt eine Neue. Das wollte ich andeuten.

Nochmal: Nichts anderes hatte ich zum Ausdruck gebracht. Hier geht es nicht um den Untergang des Sonnensystems, sondern um den Untergang meiner eigenen Kultur. Das auf dem Hintergrund, daß derselbe weithin mit ignorantem Achselzucken und blödem Grinsen quittiert, abgestritten oder als "verrückte Idee" abgetan wird, und zwar gerade von genau denen, die ihn heraufführen. Für mich bedeutet diese Tatsache ein wenig mehr, als daß das "halt nun einmal so ist und schon immer so gewesen ist". Ihren Einwand nenne ich einen klassischen Zombie-Einwand. Eine Leiche berührt es selbstverständlich etwas weniger als einen Lebenden, wenn sie in einen Schredder geschmissen wird. Da könnte sie doch wenigstens so rücksichtsvoll sein, nicht ausgerechnet davon berührt zu sein, daß andere davon berührt sind. So nett ist sie aber nicht. Und das ärgert mich halt, nein, es ekelt mich. Ich bin noch lebendig und gedenke, es mein Leben lang zu bleiben, während es mir inzwischen gleichgültig geworden ist, ob eine erklärte Leiche geschreddert wird oder nicht. Ihr selbst ist es ja schließlich auch gleichgültig.

Sie konstruieren hier einen Gegensatz, der so nicht existiert. Das vorchristliche
Römische Reich wäre ohne Militär und politische Struktur genauso wenig denkbar
gewesen, wie das christliche Byzanz oder das islamische Reich. Die Gegenüberstellung
eines Friedensapostels Jesus und eines Kriegsherrn Mohammed ist irreführend und falsch.
Entweder ist das Bild von Jesus falsch oder die Berufung des Christentums ist falsch.

Diese Gegenüberstellung von Jesus und Mohammed ist nicht "irreführend", sondern sie ist schlicht und einfach historisch und faktisch wahr. Versuchen Sie jetzt, aus Weiß Schwarz und aus Schwarz Weiß zu machen? Die Angelegenheit wird ab hier zur rabulistischen, apologetischen Polemik. Ich hatte nirgendwo von einer Abschaffung des Militärs und der politischen Strukturen, sondern wörtlich von der Herausforderung durch das christliche Prinzip gesprochen, selbiges vom Religiösen zu trennen. Unter einem Prinzip ist nicht das zu verstehen, was faktisch geschieht, sondern das, was geschehen sollte. Ersteres setzt letzteres nicht außer Kraft, wo es dem, wie es sein sollte nicht entspricht, sondern es ruft es auf den Plan. Ein Mord setzt nicht das fünfte Gebot außer Kraft, zum Beispiel. Das ist nicht abgeschafft, nachdem jemand erfolgreich einen Mord begangen hat. So ticken Relativisten und genau das macht sie derart destruktiv und gefährlich.

Wenn es kein solches Prinzip gibt, gibt es kein Maß und keine Regel, sondern es siegt dann die pure Macht mittels Betrug und Gewalt. Ich hatte ja gar nicht behauptet, daß dieses Prinzip historisch immer ideal verwirklicht worden wäre, sondern im Gegenteil sogar ausdrücklich und wörtlich davon, daß es immer in Spannung gestanden habe zur Welt, daß es aber eben seit je her existiert und daß dies im Islam nun einmal anders ist. Diesen Unterschied nenne ich wesentlich und relevant. Einen christlichen "Gottesstaat", so sagte ich, könne es seinetwegen aus Prinzip nicht geben, und tatsächlich gab es ihn nie. Was es freilich stattdessen immer gab und unter solchen Voraussetzungen natürlich auch immer geben mußte, waren stete Spannungen zwischen kirchlicher und weltlicher Autorität. Das Mittelalter ist durchzogen von einer ständigen Spannung zwischen Kaiser und Papst, durch welche beide Pole einander aber bändigten und in ihrer Macht beschränkten. Totalitarismus war gerade im Mittelalter mit seinem notorischen Pluralismus einfach unmöglich. Das begann erst in der Neuzeit mit Renaissance und Reformation und setzte sich fort und entfaltete sich im Absolutismus, in Revolutionen, Umstürzen und Kriegen zur totalen Beherrschung ganzer Völker und Kontinente, derweil die Macht der Kirche mehr und mehr aus der Welt verschwand.

Im Islam hingegen gibt es solche Spannungen erst gar nicht, sondern da unterwirft sich die Umma jeder politischen Autorität, sofern sie nur den Islam im Munde führt, mag sie gegen seine Gebote auch verstoßen, wie sie will. Es gibt keine Gewaltenteilung und als religiöses Prinzip keine Opposition. Es existiert kaum ein islamisches Land, das dafür überhaupt kein Beispiel wäre (wenn, dann am ehesten vielleicht Indonesien), aber zahllose, die es schlagend belegen. Da braucht man nicht nur Saudi Arabien zu nennen. Das, so sage ich, ist hochgefährlich!

Um es noch einmal explizit und ganz deutlich zu machen: Nicht die Muslime, die zum Beten in ihre kleine Moschee in irgendeinem Hinterhof gehen und die mir in ihrer Frömmigkeit sehr nahestehen, sind gefährlich, sondern ihre Unterwerfung unter jegliches noch so totalitäre Regime, wenn es nur "islamisch" ist. Das macht sie ebenso gefährlich, wie z.B. "die" Deutschen (tatsächlich!) für jedes Land gefährlich waren, das Adolf Hitlers Wehrmacht angriff und eroberte. Das gilt jeweils unabhängig davon, ob die Betreffenden das selbst woll(t)en oder nicht. Es sind solche totalitären Konstruktionsfehler des Koran, die ich als gefährlich bezeichne, nicht fromme Moslems als Personen.

Das und nicht mehr, ist das, was ich sage. Alles Weitere sind Ihre Hinzufügungen. Das ist unredlich. Daß das, was ich alles nicht gesagt habe, nicht wahr ist, bestreite ich doch gar nicht. Ich bezeichne ihre Replik als einen Popanz, den Sie aufzubauen versuchen, um hernach draufzuhauen. Das ist ganz schlechter Stil oder Schlimmeres. Bitte beziehen Sie sich auf das, was ich sage, und nicht auf das, was ich Ihrer Meinung nach stattdessen hätte sagen können.

Wie oben dargelegt, das europäische Christentum hat seinen Ursprung nicht in Jesus Christus,
sondern in der römischen Politreligion, gegründet von einem römischen Kaiser zusammen mit
einer christlichen Splittergruppe, heute würde man sagen Joint Venture.

Das ist ein ausgeleierter Propagandaschmarren der Gottlosen und Christenhasser, schon 100 Mal gehört, aber nie wahrer dadurch geworden. Kaiser Konstantin hat das Christentum nicht zur Staatsreligion gemacht, sondern im Edikt von Mailand den anderen Kulten im Imperium rechtlich gleichgestellt. Das Toleranzedikt von Mailand aus dem Jahr 313 (durch Kaiser Konstantin (West) und Kaiser Licinius (Ost) unterzeichnet) hat lediglich die 300 Jahre lang heißgelaufene Folter-, Verstümmelungs- und Mordmaschine gegen die Christen endlich abgestellt und trug der Tatsache Rechnung, daß trotz dieses Dauerterrors deren Zahl immer weiter angestiegen war. Zur Staatsreligion wurde das Christentum erst ein ganzes Menschenalter später unter Kaiser Theodosius I. durch dessen Edikt "Cunctos populos" aus dem Jahre 380.

Sie sollten die Grundlagen Ihrer eigenen Religion besser kennen, bevor Sie sich an
Religionsvergleiche wagen. Es könnte nämlich schnell sehr peinlich für Sie werden. Der
einzige Vertrag von Hitlerdeutschland, der heute noch Gültigkeit besitzt ist das Konkordat
zwischen dem tausendjährigen Reich und der noch viel älteren Kirche. Bislang hat noch kein
Papst den Anstand gehabt, diesen (hochpolitischen) Vertrag für aufgehoben und nichtig zu erklären.

Seien Sie nicht so arrogant. Das Eis, auf dem Sie gehen, ist dünn - wie bei allen Christenhassern. Ich kenne die Grundlagen meiner Religion. Der Konkordat von 1933 war nach Hitlers Machtergreifung mehr denn je zur zwingenden Notwendigkeit mit höchster Dringlichkeit geworden, um den 35 Millionen deutschen Katholiken für die unbekannt lange Dauer ihrer Existenz unter einer mörderischen Diktatur (die ihre spätere Endlösung für die Zeit nach einem gewonnen Krieg bereits fest eingeplant hatte, was dem apostolischen Nuntius Eugenio Pacelli, dem späteren Papst Pius XII. zu diesem Zeitpunkt bereits bekannt war) einen minimalen Schutz vertraglich auszuhandeln zu versuchen. Im Jahre 1933 bestanden die rechtlichen Strukturen der Weimarer Republik noch weitgehend fort. Das mußte ausgenutzt werden. Es war geradezu die Plicht des Heiligen Stuhls, dies zu versuchen, egal wie mager das Ergebnis am Ende ausfallen würde. Dieser Konkordat wurde von den Nazis nie ernsthaft eingehalten, aber eine gewisse Schutzfunktion hatte er für eine gewisse Zeit eben doch gehabt, und das rechtfertigt ihn. Es ist ethisch nicht nur nicht fragwürdig, sondern nachgerade geboten, mit Geiselnehmern darüber zu verhandeln, wie die Geiseln mit Nahrung versorgt werden können. Hingegen ist es bräsige, selbstgerechte Sofa-Ethik, anderen mal so eben ihren kollektiven Selbstmord zu empfehlen, andernfalls man ihnen sanftrülpsend vorwirft, sie hätten den Zweiten Weltkrieg mit Adolf Hitler zusammen zu verantworten. Hier wird die bigotte Selbstgerechtigkeit vollends hirnrissig.

Erzählen Sie mir also nichts von Trennung von Religion und Politik. Ehrlich und konsequent
hat das bspw. Frankreich hingekriegt. Deutschland ist davon meilenweit entfernt.

…sagt einer, dem die religiös begründete Einheit von Staat und Religion im Islam natürlich bestens bekannt ist. Verstellung!

Es ist purer Christenhaß, den Sie in Betrieb nehmen. Wir Katholiken kennen eben kein Prinzip Taqqiyah (Verstellung). Es ist deshalb sehr leicht und sehr billig, die Katholische Kirche wegen jeder aus ihrer 2000-jährigen Geschichte herausgepopelten Rosine mit Schmähungen zu überhäufen, da ja alles offen am Tage liegt, rechtlich verfaßt und strukturell greifbar. Wer so etwas tut, spricht sich damit freilich selbst sein Urteil, zumal wenn es ein Überläufer zu einer Bewegung ist, die überhaupt keine Trennung von Staat und Religion kennt noch zulassen kann und die Prinzipien von Frieden, Wahrhaftigkeit und Rechtsgleichheit nur für die eigenen Mitglieder gelten läßt, für alle anderen aber ausdrücklich nicht.

Der Islam kennt nicht einmal kirchliche Strukturen. Eine (von mehreren) wichtigen Unterschieden
zwischen Christentum (auf die hier vorherschende Variante als römische Staatskirche) ist zentralistisch
und totalitär von einer Priesterschaft geführt. Der Islam ist eher wie eine Laienbewegung von unten
aufgebaut und kennt keinen (zentralistischen) Überbau.

Genau das ist in Hinblick auf die Frage, um die es hier geht, gerade so bedrohlich. Aufgrund der Einheit von Staat und Religion im Islam wird die Umma eben ggf. direkt vom Staat selbst totalitär geführt.

Das sind doch Nebelkerzen. Ich kann beim besten Willen keine "Islamisierung Europas" erkennen.

Aber natürlich nicht. Ich habe von Ihnen gar nichts anderes mehr zu hören erwartet.

Woher, bitte schön, soll die denn kommen? Von den (meist bildungsfernen) Migranten aus der Türkei,
die ihren Volksislam mit nach Deutschland gebracht haben? Das ist doch nicht Ihr ernst, oder?

Die stehen mir, wie ich schon sagte, in ihrer Frömmigkeit nahe. Mit ihren delinquent gewordenen Kindern und Enkeln habe ich berufsbedingt regelmäßig zu tun. Im Gegensatz zu Ihnen rede ich also nicht als Blinder über die verschiedenen Farben, die es gibt.

Können Sie mir auch nur einen angesehenen und ernstzunehmenden Islamgelehrten in Deutschland nennen? Ich höre?!??

Mir fällt spontan Muhammad Asad ein, geboren als Leopold Weiss, der den Koran ins Englische übersetzt hatte. Auf dieser Übersetzung basieren viele Übersetzungen des Korans in andere europäische Sprachen, auch in die deutsche, die ich im Regal stehen habe.

Außer ein paar Funktionäre, die von der Türkei gesteuert die Aufgabe haben, die Rückbindung der Türken
zur Türkei warm zu halten, weil man auf ihre Devisentransfers angewiesen ist, ist mir persönlich nichts
bekannt. Und das soll die beschworenen Islamisierung sein? Ich lach mich kringelig.

Der türkische Staat (eines der wenigen islamischen Länder mit strikt säkularer Verfassung, ich weiß, aber das gerät ja unzufällig auch gerade ins kippen) oder Saudi-Arabien bauen hier Monstermoscheen mitten in deutsche Großstädte hinein, denen sie Namen islamischer Feldherren und Eroberer verpassen. Das wäre etwa so, als würde die EU eine 100 Meter hohe Prinz-Löwenherz-Kathedrale in Riad bauen. Diese Moscheen werden jetzt also von rechtschaffenen Muslimen in hellen Scharen empört boykottiert, wollten Sie uns andeuten? Ich verstehe durchaus, warum Sie sich so angestrengt kringelig lachen... doch, schon, durchaus… ein "fellow traveller" halt.

Nein, diese Nebelkerzen dienen dazu, davon abzulenken, in wieweit Deutschland von Feminismus,
Genderismus, Alt-68er-Neue-LINKE-Gesülze und Relativismus beherrscht werden.

Ich versuche also davon abzulenken, wieweit Deutschland von Feminismus, Genderismus, Alt-68er-Neue-LINKE-Gesülze und Relativismus beherrscht wird? Echt nun?

Ob die Muslime in Deutschland dem etwas entgegen zu setzen haben, müssen die mir erst noch zeigen.
Noch sehe ich davon nichts.

Noch. Wie ich das alles übrigens "finde", steht hier nicht - ich will jetzt einfach mal versuchen, ob ich wohl Ihren Auslassungen über die Niederschlagsmengen des Monats Juli vorauseilend zuvorzukommen vermag?

Erstens bringt sich Europa mit seinem Genderismus, Feminismus und Relativismus selbst zu Fall, dazu
braucht es den Islam nicht. Dies zusammenzubringen ist subjektives Geschwafel.

Wenn ich das getan hätte, wäre das Geschwafel gewesen. Stimmt. Hab ich aber nicht, sondern das bringen Sie gerade zusammen. Mein Adressat hier sind nicht die Muslime, sondern gottlose Europäer, denen ich höflich mitteile, daß sie mit ihrer Gottlosigkeit den Untergang Europas verantworten und auch der Grund für den Nachzug der Muslime in einen freiwerdenden Kontinent sind. Die Muslime sind für mich nicht die Bösen und die gottlosen Europäer die Guten, sondern die gottlosen Europäer sind verblödet und charakterlos und die frommen Muslime haben eine verkehrte Religion, die sie, wie ich fürchte, leider ins Verderben führen wird.

Zweitens sind 95% dessen, was man leichthin als Moschee bezeichnet in Wirklichkeit türkische (oder
auch marokkanische, bosnische, …) Kulturvereine mit angeschlossenem Gebetsraum. Die meisten
Migranten haben das Bedürfnis ihre Kultur und Sprache zu pflegen, dabei betet man auch zusammen.
Von Politik oder gar Unterwandern ist das weit, sehr weit entfernt. Wenn Politik im Spiel ist, dann eher
rückwärts gewandt gen Türkei. Denn die Türkei braucht, wie oben angedeutet, die Devisen ihrer
Auslandstürken. Wenn ich in den Moscheen alte Männer treffe, mit durchwachsenen Deutschkenntnissen
und tag ein tag aus laufenden türkischen Fernsehprogrammen … also wirklich. Man muss schon arg
ahnungslos sein, um daraus ein Bedrohungspotential zu konstruieren.

Was ich über diese alten Männer oben schon gesagt habe, brauche ich hier nicht zum dritten Mal zu wiederholen. Ich analysiere die Potentiale von realen Entwicklungen und richte mich dabei nicht nach irgendwelchen "Stimmungen". So ticke ich nicht. Die in Europa geborenen Nachkommen von muslimischen Einwanderern unterliegen einem der Säkularisierung des Christentums von Ferne vergleichbaren Phänomen, allerdings unter gänzlich anderen Randbedingungen. Es wird jedenfalls auch beim Islam zur zunehmenden Ideologisierung einer ehemaligen Religion kommen, allerdings "ungeistiger" als in Europa, der Natur der Vorlage entsprechend. Bei meinen delinquenten Jugendlichen kann ich da aus nächster Nähe detaillierte Beobachtungen anstellen. Das ideologisierte, gottlos gewordene Pseudo-Christentum brachte Dinge hervor wie Rationalismus, Aufklärung und Naturwissenschaft, oder zum Beispiel Sozialstaatlichkeit bzw. Revolutionen für ein "Paradies auf Erden". Diese "Paradiese" gehen gerade den Weg alles Irdischen. Ich weine ihnen nicht nach. Das wird sich natürlich noch eine unbekannte Weile lang hinziehen, aber das Ende ist inzwischen deutlich erkennbar geworden. Ein zur Ideologie gewordener Islam, so behaupte ich, wäre eine Blaupause für einen sagenhaften Totalitarismus. Sirenengesänge bringen mich von dieser Sicht ganz bestimmt nicht ab.

Haben Sie da belastbare eigene Erfahrungen oder schreiben Sie da nur ergoogeltes ab?

Ich kenne halt ein paar und erkenne ein Aroma wieder, wenn es mir begegnet.

Also ich als Konvertit war Christ und weder areligiös noch links, wenn Sie das wissen wollen.

Derartige Aussagen besitzen im Internet weder Validität noch Reliabilität. Nichts verpflichtet mich, das zu glauben oder zu begründen, warum ich so etwas sowieso nicht unbesehen glaube. Ich kann nur feststellen, daß Sie eine in sich ziemlich inkonsistente Virtual-Person sind. Alles andere entzieht sich meinen Möglichkeiten, etwas darüber zu wissen.

Ach herrje, diese CIA-Organisation, die den Auftrag hat Menschen in Europa und Amerika zu
erschrecken wie weiland der schwarze Mann bei der Kindererziehung?!??

Ich will auf etwas ganz anderes hinaus.

Die Bush, Saud und Laden-Familien haben doch in den gleichen Branchen investiert (Öl, Rüstung, etc.).
Die treffen sich doch beim Golfen und Teetrinken. Muss ich noch mehr sagen?

Nö, weiß ich selbst. Aber die Ladens sind halt keine verkleideten evangelikalen Pietisten, gell?

Das ist ideologisches Schwachsinnsgeblubbere, Sie sollten es besser wissen.

Sie sollten es möglichst unterlassen, ihre Äußerungen mit solchen Verzierungen zu garnieren. Die bestärken nämlich gewisse Verdächte.

Vorbringungen wie Sie es tun brachten mich drauf, über das Wesen des
Christentums nachzuforschen. Das war sehr aufschlussreich.

Sehr weit sind Sie damit nicht gekommen. Abgesehen von den üblichen antichristlichen Haßpredigern, die meinen, wenn sie lange und laut genug die immergleichen Lügen wiederholen, würde daraus Wahrheit werden, kennen Sie ja ersichtlich nichts. Warum sollte ich Ihnen eigentlich überhaupt den "Muslim" abkaufen? Ich habe nichts gelesen, was dafür spricht. Sie könnten ebensogut ein ordinärer Brezelbub sein, zum Beispiel, oder was weiß ich für ein Roboter. Im Internet gibt es alle möglichen Leute, die es gar nicht gibt. Der gemeinsame Nenner ist immer Chaos, Verwirrung, Täuschung und Zerrüttung. Die körperlose Virtualität des Mediums begünstigt das nun einmal optimal.

Nick

--
___________________________________________________
Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.


gesamter Thread:

 

powered by my little forum