Verständnisfragen.
Sorry Dummerjan, hast du meinen Text eigentlich gelesen ? Ich weiß
nicht,
worauf sich dein Meinungssalat bezieht.
Darau, daß Du zweierlei vermengst (so wie ich 8-)).
1. Eine theoretische Konzeption politischer "Geschlechtlichkeit"
2. Die gegebene GeschlechtlichkeitWährend man sicher von einem Geschlechtslichkeitskontrukt sprechen
kann,
welches bestimmte Verhaltensweisen und Ansichten beinhaltet, fällt man
damit auf die Nase, wenn man daraus Aussagen über die wirkliche
Geschlechtlichkeit des menschen, also dessen geschlechtliche
Lebenswirklichkeit treffen will.Denn selbst wenn man dem Kantischen Apriorismus in dieser Frage
zugeneigt
sein mag, m.a.W. Geschlechtlichkeit als a priori gegebene Kategorie des
Denkens verstehen will, so kommt man doch nicht daran vorbei, daß
anders
als bei Abstrakta wie "Freiheit", "Menschenwürde", "Parabel", man es
mit
etwas Konkretem zu tun hat. Daher kann ein deduktives Herangehen, wie
Geschlechtlichkeit sein soll, im Verhältnis wie Geschlechtlichkeit ist,
in
die Irre führen. Man muß sich diesem Spannungsverhältnis aussetzen.
Genau das ist es doch, was so vieles feministisches Geschwätz so ätzend
macht: Man wird eben nicht nur zur Frau gemacht, man ist es auch, so
wie
eben Mann auch Mann ist und nicht nur zum Manne gemacht wird.
Um beauvoir wieder auszugreifen, es ist doch kein Wunder, daß die
Lebensgefährtin des Existenzialisten Sartre das Menschenschicksal Frau
eben nicht als gegeben hinnimmt, so wie Sartre dem Menschen die
Freiheit
philosophisch begründet sich selbst zu gestalten, so demonstriert die
Beauvoir dies für die gesellschaftliche Konstruktion der Frau.Das hat aber weniger mit Feminismus zu tun, als mit einer sozialen
Philosophie der Freiheit, eben auch der Frau.Natürlich will keine Feministin diesen part haben, denn was Feminismus
ist
bestimmt Alice Schwarzer, Freiheit des Denkens und des Seins hat dort
keinen Platz.Deswegen ist die aktuelle Rezeption der Beauvoir eher ein
Missverständnis.Damit soll eigentlich nichts gegen Deine Synopse gesagt sein, aber sie
greift auf das konkret Geschlechtliche aus, und dort hat sie nichts zu
suchen. Ansonsten finde ich nämlich Deine Übersicht als sehr hilfreich,
die manchmal wirren Gedanken (meine) zu ordnen.
Hallo Dummerjan,ich bin sehr an einer Kritik meiner geäußerten Gedanken interessiert;
darum bemühe ich mich, deine Einwände zu verstehen. Aber es gelingt mir
nicht. Anscheinend gehst du von einem Modell aus, das kaum eine Beziehung
zu meinem Modell hat. Es ist mir, als redeten wir aneinander vorbei.
Ja, ich übe im eigentlichen Sinne keine Kritik daran, eher im Gegenteil. Meine Kritik setzt aber daran an, daß nicht darüber reflektiert wird, ob der Blick aufs Paradigma nicht den Blick dafür verstellt, dass der Mensch nun mal mit diesem oder jenem Geschlecht geboren wird, also irgendiwe mit einer Wirklichkeit fertig werden muss. Gechlecht ist also keine reine Konstruktion, wie man uns gern Glauben macht.
Und dies ist keine Auffassung, sondern empirisch erfahrbare Realität (sofern man nicht völlig dem Solipsismus verfallen ist).
Was ist ein "Geschlechtlichkeitskonstrukt", was ist "geschlechtliche
Lebenswirklichkeit" ? In gewissen Theorien werden sie wohl eine bestimmte
Bedeutung haben.
Sofern man eine Dualität von Welt und Geist zuläßt, oder aber zumindestens einen sensorischen Input eines "außerhalb", haben sie zuächst erst einmal praktische Bedeutung, praktisch im Sinne von "gesellschaftlicher Wirklichkeit". Geschlecht ist eben keine Theorie, das ist doch ein zentraler Kritikpunkt feministische Vorstellungen.
Ferner:"Politische Geschlechtlichkeit" und "Gegebene Geschlechtlichkeit" in ihrer
Unterschiedlichkeit. Alle diese Begriffe kommen bei mir nicht vor. Ich kann
mir zwar Vorstellungen davon bilden, aber einordnen kann ich sie in mein
Modell nicht.
Das ist ja genau Anlass meines Gemeckers: Es geht von einer modellhaften Vorstellung aus und will die Welt so formen, anstatt sich lediglich als Beschreibung zu geben. Für letzteres ist ja Dein Beitrag sehr hilfreich, weil man so seine Gedanken ordnen kann.
z.B. "Abgesehen von den Unterschieden, die mit der generativen Funktion zusammenhängen, sind Männer und Frauen prinzipiell gleich. "
Was soll das bedeuten? Es ist doch offensichtlich, daß Mann und Frau nicht "gleich" sind. Sie sind gleich vor dem Gesetzt, sofern es keine hinreichenden Gründe gibt, dies anders zu gestalten.
Muss ich es machen wie der Schüler, der vor Zeno auf und ab ging als zeno postulierte, daß es keine "Bewegung" gäbe?
Es ist doch das Übel allen feministischen Geschwurbels, daß man einfach keine Gleichheit in der Differenzierung sehen will, sobald das Geschlecht inst Spiel kommt. Der Kanalarbeiter und der Professor sind gleich, weil sie Männer sind. Ein männlicher Kanalarbeiter und ein weiblicher Professor sidn ungleich, des Geschlechtes wegen. Das fokussiert aber die Diskussion auf das Gegebene, anstatt auf das Veränderbare im Menschen. Feminismus ist so etwas wie die politische Theorei der Ständegesellschaft, nur daß es nicht mehr hei0t "Leibeigen geboren, leibeigen gestorben-leibeigen ein Leben lang", sondern eben das Geschlecht als Schicksal zu ertragen, anstatt einfach nur sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und zu gestalten.
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