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Die vier Paradigmen der politischen Geschlechtertheorie

Student(t), Monday, 04.02.2008, 22:00 (vor 6530 Tagen) @ DschinDschin

Bist Du Theoretiker oder Hypothetiker.

Denn das Wesen einer (naturwissenschaftlichen) Theorie ist, dass sie die
Wirklichkeit ausreichend genau beschreibt und Prognosen zulässt, die durch
die späteren Beobachtungen bestätigt werden. So ist das mit der Theorie.
Alles andere ist Spekulation oder Hypothese.


Hallo DschinDschin !

Darf ich fragen, in welchem Fach (oder Fächern) du ausgebildet bist ? Davon hängt nämlich oft die Beurteilung eines Denk-Angebotes ab. Was ich anbiete, ist erkennbar keine naturwissenschaftliche, sondern eine philosophische Theorie ! Wobei ich mich frage, ob es da wirklich einen Unterschied gibt.

Lesen wir dazu im "Wöterbuch der philosophischen Begriffe", Meiner Verlag, 2005:

"Theorie, gr. theoria (geb. zu ion. theórein >schauen<) >die Betrachtung<, insbes. das geistige Schauen dessen, was der sinnlichen Wahrnehmung nicht zugänglich ist, svw. Kontemplation, Spekulation und in diesem Sinne bei Aristoteles gleichbedeutend mit dem Denken des Denkens; Gegensatz: Praxis; daher 1. die reine Erkenntnis und das systematisch geordnete Wissen ohne Rücksicht auf seine Anwendung und seine Nutzbringung zu bestimmten Zwecken. In der neuzeitl. Philosophie und Wissenschaft heißt Th. 2. im Gegensatz zur Empirie (Erfahrung) die durch Denken gewonnene Erkenntnis, die wissenschaftliche Erklärung bestimmter Erscheinungen aus einem Prinzip und die Zusammenfassung der Einzelerkenntnisse unter allgemeine Gesetze sowie ihre Ordnung nach Prinzipien, aus denen sich Gesetzmäßigkeiten und Einzelfälle ableiten lassen. Von dem Einzelgesetz, in dem, und von der Hypothese, durch die ebenfalls Einzeltatsachen und Sachverhalte zusammengefaßt werden, unterscheidet sich aber die Th. durch ihren umfassenden Charakter (z.B. Wellentheorie, Atomtheorie, Entwicklungstheorie usw.). Jede Wissenschaft erstrebt als Ideal und Abschluß eine Th. in dieser doppelten Bedeutung der Ergänzung der unmittelbaren Erfahrung durch gedankliche Ansätze und der Zusammenfassung der Einzelergebnisse in ihnen (theortische Physik usw.). Th. beansprucht einen Überblick in der Beschreibung und eine Einsicht durch Erklärung. [...]"

"Hypothese, gr. hypothesis, das >Untergelegte<, die Unterstellung; die Voraussetzung, die Annahme von Gründen, Ursachen, Kräften, Gesetzen, Beziehungen, die zur Lösung von Problemen, zur Ausfüllung von Lücken der Erfahrung, zur Herstellung von Zusammenhängen, zum Begreiflichmachen von Regelmäßigkeiten dient; H. wird eine solche erklärende Annahme insbes. dann genannt, wenn ihr ein Wahrscheinlichkeitsgehalt zuerkannt wird. Wird eine Annahme nur versuchsweise gemacht, um ein Problem zu lösen, so spricht man von Arbeitshypothese; wird sie nicht für richtig anerkannt, erweist sie sich aber nichtsdestoweniger als praktisch zweckmäßig für die Behandlung eines Problems, so spricht man von Fiktion. Handelt es sich um eine theoretisch unbeweisbare, aber für die Durchführung eines Gedankens geforderte Voraussetzung, so liegt ein Postulat vor, oder, falls wir die verwendeten Begriffe nicht vorfinden, sondern selbst erzeugen eine Setzung. Eine H. soll sich bewähren(Bewährung, Verifikation).

Die Stichworte, auf die verwiesen wird (hier durch Unterstreichung kenntlich gemacht), will ich nicht auch noch wiedergeben. Jedenfalls biete ich wohl eher eine (noch sehr unvollkommene) Theorie als einzelne Hypothesen.

Meine Antwort auf Deine Paradigmen ist: Die Menschheit wird es sehen und
erleben.

Zustimmung. Nur macht man sich als Theoretiker eben auch Gedanken. Ob die nun falsch oder richtig sind inbezug auf das was eintritt, ist hier nicht so wichtig. Anders ist es bei einer ärztlichen Prognose oder einem prognostischen Gutachten, wofür bezahlt wird. Wenn ich z.B. ein Porträt male, stimmt auch zunächst das Meiste nicht. Aber man hat schon mal angefangen, das Koordinatennetz gezeichnet, usw. Es sind Entwürfe, Vorstudien ! Und im Verlauf dessen wird Einem laufend so Manches klarer.

Übrigens solltest du dich, wenn es beliebt, schon differenzierter äußern. Ich habe ja vier Paradigmen gegeben. Sind sie allesamt falsch oder nur einige von ihnen ? Beliebt die Zusammenstellung, die Anzahl nicht ? Läßt Dies oder Jenes Fragen offen ?

Nun ja, das ist nicht Jedermanns Sache.

Den Wert eines Zeltes erkennst Du erst, nachdem es geregnet hat.

DschinDschin

Zustimmung ! Die Welt der Wüste bzw. der Nomaden ist mir aus Erfahrung ganz gut vertraut.

Gruß
Student

Sexismus-Kritik


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