Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die vier Paradigmen der politischen Geschlechtertheorie

Zeitgenosse, Sunday, 03.02.2008, 19:24 (vor 6531 Tagen) @ Student(t)

Moin Student ...

1. Das traditionalistische Paradigma.

Es orientiert sich an den Lebensformen, die bei uns bis vor wenigen
Jahrzehnten - andernorts bis heute - gültig waren bzw. sind. Sie
konkordieren auch recht gut mit den Ergebnissen der Biologie, so daß über
die geschlechtlichen "Rollenzuweisungen" (wie man heute zu sagen pflegt)
im Wesentlichen Klarheit herrscht.

Demzufolge prägt der Mann die politische und rechtliche Organisation der
Gesellschaft sowie die wirtschaftliche Versorgung der Familie, während die
Frau das häusliche Leben prägt. Auf psychologischer Ebene ist der Mann
körper- und geistbetont, insofern auch aktiv, aggressiv und promisk, die
Frau lebens- und seelenbetont, insofern pasiv, bewahrend und behütend.

Problem: Es scheint praktisch unmöglich, "die Zeit
zurückzudrehen", d.h. das Schuldprinzip in der Ehe wieder einzuführen und
das Frauenwahlrecht abzuschaffen.

Bei kurz- und mittelfristigem Betrachtungszeitraum stellt sich das Problem wie von Dir dargestellt. Bei langfristigem Betrachtungszeitraum jedoch nicht.

In drei, spätestens fünf, Generationen hat sich das traditionalistische System wieder in Reinform etabliert, weil alle anderen Formen sich nicht reproduzieren. Das sind Flausen dekadenter Milieus, die keine bestandserhaltende Geburtenrate aufweisen. Sie sind à la longue irrelevant.

Gruß

Zeitgenosse


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