Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Diskurs unter den Männern -> Strategien

Dummerjan, Thursday, 31.01.2008, 16:04 (vor 6534 Tagen) @ theo

Ich persönlich weiss beispielsweise nicht, ob ich mit dem Manndat-Konzept
einverstanden bin. Nach meiner persönlichen Meinung müsste an sich nicht
so viel getan werden was eine Benachteiligung von Männern betrifft (im
Gegensatz z.B. zu dem, was Farrell in Mythos Männermacht vertritt).

Der Haken ist: ausgerechnet hier, im Bereich der formalen gesetzlichen Gleichberechtigung sind Männer tatsächlich und nachweislich benachteiligt. Manndat hat eine lange, dennoch ergänzungsbedürftige Liste.

Mna muss sich doch klar machen, daß natürlich niemand gerne darüber spricht, aber es bleibt dennoch der Tatbestand: In Deutschland gibt es praktisch kein Gesetz mehr, welches Frauen von der Teilhabe am gesellschaftliche Leben und den errungenschaften der Gesellschaft ausschlisst. Dies gilt so uneingeschränkt nicht für Männer und ist daher mit dem inzwischen grundgesetzlichen Auftrag des Grundgesetzes nicht vereinbar.

Dann stellt sich,wenn man weiterhin danach fragt, ob denn die gleiche Teilhabe an der Gesellschaft für Männer auch phänomenologisch, das heißt, in der konkreten Wirklichkeit so überlegen ist wie gerne formuliert wird, dann fragt sich doch warum dann
a) mehr Männer an berufskrankheiten und -unfällen sterben oder invalidisiert werden
b) die Selbstmordrate bei Männern in jedem Lebensalter höher ist als die der Frauen
c) die mittlere Lebenserwartung unter der von Frauen liegt
usw usf

Schon bei der kleinsten vermeintlichen Ungerechtigkeit wird ein Riesenbrimborium gemeacht wenn es um Frauen geht, wenn es aber um die körperliche Unversehrtheit von Männern geht macht die gesellschaft schnell die Augen zu.

VOn mir aus kannst Du mich auch Jammerlappen nennen, es könnte aber auch sein, daß ich weiss wovon ich rede und ich finde diese Akzeptanz des Mannes als Opfer der Industriegesellschaft und der Demokratie (Polizei, Streitkräfte, Feuerwehr) ist nicht in dieser Form zu akzeptieren.

VOn mir aus könnt Ihr zum Beispiel die Soldaten in Afganistan scheisse finden, find ich auch. Nur, dann werden sie wenigstens noch beachtet. Wenn sie dann in 5 Jahren mit posttraumatischen Störungen Beruf und Familie verlieren, dann hat sich wieder ein Männerschicksal erfüllt nach dem keiner mehr fragt.

Und ich finde die Antwort auf die Zumutung, Männer als Verklappungs- und Verschiebemasse der Gesellschaft anzusehen kann einfach nur NEIN heissen.


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