Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Diskurs unter den Männern -> Strategien

Foxi, Thursday, 31.01.2008, 14:55 (vor 6534 Tagen) @ theo

Hallo erstmal, schön, dass Du Dich jetzt auch beteiligst :-)

Ich bin schon seit einiger Zeit stiller Mitleser, aber der Beitrag von
Romolus ?Strategien der Maskulisten? hat mich nun doch animiert mich aktiv
zu beteiligen. Auch ich halte es für sehr wichtig über viele Dinge erst
einmal zu diskutieren. Eines der großen Probleme des Feminismus ist ja
schließlich, dass unter diesem Schlagwort derart unterschiedliche
Strömungen laufen, dass man sie eigentlich ganz leicht argumentativ
aushebeln kann ;-) zumindest was die ?Gesamtbewegung? betrifft, die ja so
eben gar nicht wirklich existiert.

Ja, die Femis argumentieren: "es gibt nicht DEN Feminismus" Von der Ebene muss man wegkommen, sonst wird alles schnell zerredet. Man muss versuchen zum Konkreten zu kommen.

Gerade auch in der sich formierenden oder vielleicht noch nicht einmal
vorhandenen ?Männerbewegung? (ehrlichgesagt finde ich dieses Wort
abscheulich weil es sich so nach Abklatsch anhört) gibt es ein
Sammelsurium unterschiedlicher ?Typen? (wie schon richtig geschrieben
wurde). Um irgendwas zu erreichen wäre es, denke ich, nötig von diesem
?Sammelbecken? wegzukommen. Das wird natürlich nur teilweise möglich sein,
da eben unterschiedliche Ansichten vertreten werden, aber gerade deshalb
ist die Absprache untereinander so wichtig bzw ein sich unter Umständen
herausbildender Konsens. Das Selbstbewußtsein, dass vielen von uns
offensichtlich abhanden gekommen (oder aberzogen) worden ist, im erwähnten
Beitrag weiter unten bereits angesprochen, könnte ein gutes Stück davon
sein.

Den kleinsten gemeinsamen Nenner zu suchen macht ohne Zweifel Sinn. Wenn Du mit Männerbewegung das Forum meint, dann ist es in der Tat sehr heterogen.
Bei Manndat sieht es da schon anders aus. Es dürfte von entscheidender Bedeutung sein, mehr Solidarität zu üben und persönliche Befindlichkeiten hinter die Sache zu stellen. Dazu bedarf es selbstredend Einigkeit darüber, was denn nun "die Sache" ist. Chato wird das anders beurteilen als Odin.

Um etwas konkreter zu werden, ohne damit jemanden angreifen zu wollen:
Beiträge wie ?und wieder: Frau hat Kinder und Ehemann ermordet!? lese ich
persönlich mir gar nicht durch. Dass Frauen keine Engel sind und es auch
unter ihnen Verbrecher u.ä. gibt weiß ich, und diejenigen, die das noch
nicht begriffen haben lesen wohl eher selten in diesem Forum...

Hier bin ich nicht einverstanden. Im Forum werden gesellschaftliche Konventionen kritisiert. In der Gesellschaft wird der Mann als Opfer und die Frau als Täterin weitgehend ausgeblendet. Im Forum liest nur ein sehr sehr kleiner Teil der Gesellschaft. Folglich kann auf diese Art kaum Aufklärung betrieben werden.
Die Berichterstattung über fehlgeleitete Frauen finde ich auch nicht besonders erhellend. Besser ist da schon das Herausstreichen der unterschiedliche Bewertung desselben Verhalten, je nachdem, ob es von einer Frau oder von einem Mann verübt wird.

Wie gesagt, ich will niemanden damit angreifen, was ich damit sagen will
ist: ohne einen vernünftigen Diskurs wird (beispielsweise) die
Frustration, die sich bei vielen aufgebaut hat, kaum in
erfolgversprechende Strategien münden.

Das ist zweifellos richtig.

Von diesen sich eventuell herausbildenden Ansichten hängt ja schließlich
auch die zukünftige Strategie ab. Manchmal ist es das beste, um etwas gar
nicht so viel Aufsehen (=Werbung!) zu machen, manchmal ist es geschickter,
man versucht etwas von oben durchzusetzen und manchmal ist es das beste
etwas von unten her auszuhöhlen...

Die Strategie muss die Leute da abholen, wo sie stehen. Ich glaube, die Argumente sind mittlerweile reichlich vorhanden, sie müssen nur zielgerichtet eingesetzt werden.

Ich persönlich weiss beispielsweise nicht, ob ich mit dem Manndat-Konzept
einverstanden bin. Nach meiner persönlichen Meinung müsste an sich nicht
so viel getan werden was eine Benachteiligung von Männern betrifft (im
Gegensatz z.B. zu dem, was Farrell in Mythos Männermacht vertritt). Mir
stinkt nur gewaltig das ständige
wir-müssen-den-Frauen-alles-in-den-Arsch-blasen. (Und damit meine ich
nicht das Tür-aufhalten oder schwere Kisten abnehmen, sondern das was
Medien und Politik so betreiben!). Dass viele Mädchen oder junge Frauen

Medien und Politik sind vom feministischen Zeitgeist vereinnahmt. Dieser Zeitgeist produziert immer absurdere Blüten. Verstehe nicht, wie Du darauf kommst, das da nicht so viel getan werden muss. Es ist eine Mammutaufgabe!
Manndat hat sich wohl für ihren Weg entschieden, weil dieser am ehesten praktikabel ist. Dem Girlsday einen Boysday gegenüberstellen, Frauenbeauftragte mit Männerbeauftragten ergänzen usw. Richtiger wäre es, die Abschaffung des gesamten Frauenförderapparates zu fordern. Damit wären sie aber gigantischen Anfeindungen ausgesetzt. Die Frauenförderindustrie räumt nicht freiwillig ihre Stühle. Diese Industrie wird auch weiterhin tönen, dass Frauen furchtbar benachteiligt sind. Warum, dürfte klar sein.

(von Männern ganz zu schweigen!) den ganzen Benachteiligungs-Schwachsinn
so internalisiert haben, dass sie es einfach nachplappern. Mir wäre schon
sehr geholfen, wenn dem ein Riegel vorgeschoben werden könnte, bzw. wenn
man -auch als Mann- Unterstützung bekäme, wenn man etwas dagegen sagt, und
das nicht im Sinne von ich armes Schwein muß ja auch so viel leisten,
sondern im Sinne von jetzt halt aber mal die Luft an, andere(ganz
allgemein) ?arbeiten auch für ihr Geld?.

Man kann es drehen und wenden, so oft man will. Man kommt nicht umhin, den Zeitgeist mittels Kleinarbeit den Wind aus den Segeln zu nehmen. Meinungen und Argumente müssen potenziert werden. Ich komme auf den Beginn des Postings zurück: Die Strategie muss, damit sie wirksam ist, sehr gut tariert werden.

Gruss, Foxi


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