Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Diskurs unter den Männern -> Strategien

Salvatore Ventura @, Berlin, Thursday, 31.01.2008, 11:59 (vor 6534 Tagen) @ theo

Hallo Theo,

ich möchte dir in fast jedem Punkt zustimmen: Auch mich interessiert es nicht, mir immer wieder klar zu machen, dass Frauen schlecht sein können. Das ist selbstverständlich. Frauen sind Menschen und Menschen können nun mal schlecht sein. Ausserdem mag ich Frauen und habe ein gutes Verhältnis zu ihnen, auch wenn ich Verständnis dafür habe, dass nicht jeder Mann meine Sympathie teilt.

Den Manndat Ansatz, dass eine Frauenförderpolitik nun durch eine Männerförderpolitik ergänzt werden muss, teile ich ebenso nicht. Ich finde, es ist nicht Aufgabe der Politik, den Menschen zu sagen, wie sie zu leben oder was sie zu denken haben. Allerdings bin ich für eine ersatzlose Streichung der Frauenförderung.

Der eine Punkt, in dem ich dir nicht zustimme, betrifft die Bedeutung der Werbung. Zu dem wirklich ärgerlichen Frauen-sind-benachteiligt-aber-besser Geschwurbel, dass man allerorten zu hören bekommt, und das meiner Ansicht nach eine verheerende Wirkung auf vor allem junge Männer hat(na ja, auf junge Frauen auch), hat die Werbung nicht unerheblich beigetragen. Natürlich nimmt Werbung vorhandene Strömungen auf, sie verstärkt sie allerdings und sorgt für eine Art gesellschaftlicher Wechselwirkung. Aus diesem Kreislauf müssen wir herauskommen. Es muss klar gemacht werden, dass Frauen heute bei uns nicht benachteiligt sind. Wenn ihnen etwas nicht gelingt, sind sie selbst dafür verantwortlich. Tatsächlich werden Frauen bei uns massiv bevorteilt. Falls sie dennoch nicht 50% aller Vorstände und Regierungen stellen, liegt das nicht daran, dass Männer sie davon abhalten. Es ist mir völlig schleierhaft, warum sie überhaupt den Ehrgeiz haben sollten, Topmanager zu werden. Die meisten haben ihn dann eben auch nicht. Mir geht es da ganz genau so. Ich würde aber noch einen Schritt weitergehen. Ich denke, eine bewusste flächendeckende Benachteiligung von Frauen gab es noch nie. Männer und Frauen haben sich entlang gesellschaftlicher Konventionen verhalten, oder gemäß ihrer Prägung, wie auch immer. Wenn Frauen diese Regeln ändern wollten und sagen: Wir wollen mehr Freiheit. Hätten Männer darauf antworten Könne: Ok, wir auch. Der Ansatz des Feminismus: "Männer sind schlecht und halten Frauen vom wirklichen leben fern um selbst besser zu leben", war schon immer schwachsinnig und musste zu einer völlig unnötigen Konfrontation führen.

Wenn die Ansicht, dass Männer und Frauen nicht gleich, aber auch nicht besser oder schlechter sind und dass jeder zu seiner Situation einen nicht unerheblichen Beitrag geleistet hat, eine große gesellschaftliche Verbreitung erfahren würde, würde jede Frauenbenachteiligungskompensations-Politik nebst medialem exzessivem Frauen-auf-die-Schulter -Geklopfe hinfällig. Wer nicht selbst der Meinung ist, er sei schlechter, braucht auch nicht dauernd herauszuposaunen, er sei besser.

Ciao
Salvatore


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