Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Gleichberechtigungs-Phobiker wieder unterwegs

Robert ⌂, München, Wednesday, 04.05.2011, 13:40 (vor 4744 Tagen) @ Wiedergeborener

"Wahre" Gleichberechtigung setzt, wie jede andere Gleichberechtigung auch,
voraus, dass die Objekte dieser Politik weitgehend gleich sind.

Falsch. Sie setzt voraus, daß alle Objekte der Politik gleich behandelt werden, in dem Sinne, daß eine unterschiedliche Behandlung höchstens aufgrund individueller Eigenschaften erfolgt, aber nicht aufgrund der "Gruppenzugehörigkeit" sowie der dieser Gruppe zugewiesenen Annahmen.
Simples Beispiel: Zulassung zu einer bestimmten Tätigkeit erfolgen danach, ob jemand (individuell) die Anforderungen erfüllt (z.B. stark genug ist, um 50 Kilo zu heben) und nicht aufgrund Geschlecht ("du bist Frau, kannst also max. 15 Kilo heben, du hingegen bist Mann und kannst die 50 Kilo heben").

Das bedeutet, dass die Frage ob Männer und Frauen weitgehend gleich sind
gar nicht gestellt, sondern per Definition mit einem "Ja" beantwortet
wird.

Nein. Sondern es wird berücksichtigt, daß es individuelle Unterschiede gibt, mit obigem Beispiel: daß es auch Männer gibt, die mit 50 Kilo heben überfordert sind, sowie Frauen, die die 50 Kilo locker schaffen (auch wenn die Anzahl jeweils relativ gering sind).

Robert

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Wolfgang Gogolin "Diese Hymnen für Frauen erinnern an das Lob, das einem vierjährigen Kind zuteil wird, weil es endlich nicht mehr in die Hose kackt, sondern von allein aufs Töpfchen geht."


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