Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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noch eine allerletzte frage an frau*****

Thomas Neuringer, Thursday, 16.05.2002, 15:46 (vor 8607 Tagen) @ Frau*****

Als Antwort auf: hallo Yolanda von Frau***** am 16. Mai 2002 12:18:55:

hallo yolanda,
entschuldige, wenn ich gestern nacht etwas unwirsch reagierte, aber valerie solana als *ikone der frauenbewegung* darzustellen, wie es einige taten ist unredlich.
valerie solanas war ein *mediales ereignis*, wie auch die *kommune 1* eine inszenierung war. weder solanas war ein abbild der frauenbewegung, noch war die kommune 1 ein abbild der studentenbewegung.
valerie solanas war valerie solanas, eine psychisch kranke frau, die zwar in die szene hineinwirkte, aber nicht relevant war.
mein anliegen war es gestern, valerie solanas in ihrer wichtigkeit für die frauenbewegung einzuordnen; ich habe dieses buch selbst gelesen und es war einfach grotesk und nicht diskutabel.
was ich aber in den postings dazu heraushöre, sind die ständigen puritanischen zensurbestrebungen, egal ob sie von frauen inszeniert werden, wie die unleidige pornographiedebatte, oder von männern (siehe posting an damian).
damit beende ich für mich die debatte um valerie solanas.
gruß

hi,

die pornographiedebatte mit dem thema buchzensur in diesem fall zu vergleichen passt nicht. pornographie wird von frauen freiwillig inszeniert und aufgenommen. bei pornographie handelt es sich nicht um
ein "spucken auf das weibliche geschlecht". frauen werden in diesen filmen nicht mit tieren gleichstellt oder erniedrigt bis zum abwinken. es ging mir nicht darum das buch von solanas in den feminismus einzuordnen, sondern darum, dass dieses buch eine hass-schrift ist, die stellenweise verse präsentiert, wie man sie auch in "mein kampf" oder in moderner hasslektüre findet. meine frage war deshalb: wieso um himmels willen ist ein menschenverachtendes buch ein "klassiker" (entschuldige aber diese tatsache schockiert mich). wenn man das buch einen klassiker nennt, weil es "sinnlos überextrem" ist (somit sarkastisch und "ungewollt lustig wirkt") und von einer "verrückten" geschrieben wurde, deren wahn nach unterdrückung, ausrottung und erniedrigung der männer so ziemlich jede zeile prägt, dann müsste so ziemlich jedes illegale hassbuch gegen ausländer, schwarze usw. auch ein "klassiker" sein, denn diese predigen im grunde das selbe (man ersetze halt in dem falle das wort "mann" durch "schwarzer" oder ähnliches). ebenso werden diese bücher auch von verrückten geschrieben, die anscheinend in einer kranken phantasiewelt leben. im grunde resultieren alle diese bücher (inklusive das von solana) in einem kernpunkt: wunsch nach unterdrückung, massenvernichtung und erniedrigung einer bestimmten gruppe aufgrund ihrer blossen existenz.

meine endgültige frage
warum also, sind dann bekannte hassbücher wie "white revolution" oder "the violent arian order" keine klassiker wie fast identische bücher (solanas in dem fall, in denen halt nicht ausländer, juden oder schwarze sondern) männer in einem prasselregen aus mordphantasien und dem wunsch nach massenvernichtung "gebadet" werden?
bedenke hierbei, dass wir schon diskutiert haben, dass das buch dem feminismus nicht anzuhängen ist!

P.S: ich persönlich sehe zwishen den benannten white-power-hassbüchern und dem von solanas inhaltlich keinen unterschied!


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