Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Re: Bezeichnend ist....

Beatrix, Saturday, 02.03.2002, 01:52 (vor 8683 Tagen) @ Norbert

Als Antwort auf: Re: Bezeichnend ist.... von Norbert am 27. Februar 2002 22:08:12:

Hi Norbert!

Tja, wo sind sie nur, die neuen Männer? Die Studie der EKD spricht von ca. 20% Männer, die bereit sind zu einer partnerschaftlichen Beziehung und zum Ausprobieren neuer Rollenmodelle.

Bist du vielleicht etwas ungerecht?
Ich habe einen Vollzeitjob plus Kinderbetreuung( zwei Kinder) in eine Siebentagewoche gedrückt. Dazu war eine gewisse Zeitplanung nötig.
Zeit für lange Diskussionen, keine.

sach ich doch:

Wahrscheinlich sind die neuen Männer so sehr mit dem Haushalt und dem Kinderhüten beschäftigt, daß sie nach Feierabend keine Zeit haben, den Computer einzuschalten und in Newsgroups oder Webforen mitzudiskutieren.

Ich find mich selbst daher nicht ungerecht, sondern nur ungeduldig. Ungeduld ist eine meiner Schwächen. Und unzufrieden bin ich. Darüber daß so wenig neue Männer im Internet diskutieren und den frustrierten Geschlechtsgenossen mal ein paar positive Beispiele bringen, wie mann trotz ungünstiger gesamtgesellschaftl. Bedingungen neue Wege gehen kann.

Unterstützung der 'Helferindustrie', keine da auf Frauen ausgerichtet.
Lediglich überkritische Bemerkungen.

Ja, das glaub ich dir. Kindererziehung und Vollzeitjob läßt sich in D sehr schlecht vereinbaren. Dazu kommen dann noch die gängigen Vorurteile.:-(

Will nicht mal jemand fragen, was denn überhaupt familienpolitisches und geschlechterpolitisches Handeln ist?

Als getrennt Lebender ist diese Form 'familienpolitisches', leider aktuell nicht mehr von Belang. Mir wird es faktisch weitgehend verwehrt.

Genau deshalb sollten wir Eltern eben für die Zukunft mehr und bessere Familienpolitik einfordern. Wir sind ja nicht eben verwöhnt, wir Eltern, weiß Gott nicht. Aber in einer Gesellschaft, in der immer mehr Arbeit und Familienleben von einem sinnvollen "sowohl.. als auch" zu einem entfremdenden "entweder..oder" mutiert ist, da ist einfach was faul.

Psychische Gewalt ist als weibliche Domäne bekannt.
Die kommt hier nur nicht vor.

Die kommt hier deswegen nicht vor, weil es ein von Männern verfaßtes Manifest ist. Männer können nur etwas an ihrem eigenen Umgang mit weiblicher (und männlicher) Gewalt und an ihrem eigenen Opferverhalten und ihrem eigenen Selbstverständnis ändern. Die Männer, die diesen Text verfaßt haben, sind erfreulicherweise bis SICH geblieben. Bei ihrer eigenen Verantwortung, ihrem eigenen Erleben. Ein Hinblicken auf schuldhaftes Verhalten anderer macht nur insofern Sinn, als es natürlich mit dem eigenen Empfinden und Verhalten im Zusammenhang steht und bei Überlegungen über eigenen Verhaltensveränderungen mitberücksichtigt werden muß!

Die NATO-Staaten verfügen z.B. über folgende Truppenmengen:

Was soll uns das sagen, alles Freiwillige?
Wohl nicht.

Noch schlimmer, daß es bestimmt nicht alles Freiwillige sind. Bei einer Mobilmachung würden jede Menge Männer eingezogen, die aufgrund der Wehrpflicht eine Grundausbildung haben, die aber vielleicht gar nicht mitkämpfen wollen. Es hat auch nicht jedes Land die Alternative des Zivildienstes. In manchen Ländern erwarten AFAIK Kriegsdienstverweigerer Gefängnisstrafen.
Wehrdienst bedeutet Ausbildung zum Töten von Lebewesen und Zerstören von Landschaften und Gebäuden. Schaden entsteht im Kriegsfall auf jeden Fall. Definitiv. Ob auch erfolgreich verteidigt wird, ob ein späterer Nutzen entsteht - außer für die Rüstungsfabrikanten - das steht in den Sternen. Dafür gibt es null Garantie.

<Jahren sterben, die, die wegen einer Landmine mit einem Arm oder Bein weniger klarkommen müssen. Kinder zumeist. :-(

Oder Männer?
Siehe Afghanistan, wer wird als Opfer genannt?
Mit Kindern erreicht man die Seele eines Menschen eher, aber diese werden derartig aber auch mißbraucht.

Kinder sind unschuldig. Deshalb sollten sie als Opfer immer zuerst genannt werden, weil sie Grausamkeit und Sinnlosigkeit von Krieg und Gewalt am besten verdeutlichen und uns Erwachsene wieder in die Pflicht rufen, uns zu besinnen und unsere Konflikte auf andere Weise zu lösen.

Der Transrapid läßt grüßen. ;-)
Sorry Beatrix, deine häufig geäußerte Technikfeindlichkeit gefällt mir nicht.

Ich bin nicht grundsätzlich technikfeindlich. Ganz und gar nicht. Aber es kommt für mich ganz drauf an, welche Technik man fördert. Technik sollte dem Menschen nützen, sein leben erleichtern und mehr Lebensqaulität bringen. Wenn ich z.B. sehe, daß schon vor Jahren ein 3Liter-Automotor entwickelt und vorgestellt wurde, aber seine serienmäßige Produktion an der Lobby der Autoindustrie scheitert, oder wenn ich sehe, welchen schädlichen Einfluß die Pharmaindustrie auf die Gesundheit der Menschen hat, oder wie Profitgier einiger großer meist amer. oder westeurop. Konzerne in Drittweltländern die Natur, die Wirtschaft, die Kultur und das Leben der Menschen dort zerstört, dann finde ich, daß Technik wirklich nichts ist, das man so rundherum befürworten kann. Man sollte da differenzieren.

Ohne diese Technik könnten in Europa nicht so viele Menschen existieren.

Das ist Unsinn. Es gibt Regionen mit noch größerer Bevölkerungsdichte, allerdings in großer Armut.
Nur schau Dir mal unseren Energieverbrauch an. Wenn nun die Menschen in Indien auch so ein konfortables Leben leben wollten wie wir, was dann...?

Und du könntest auch nicht im Internet surfen.

Ich nutze die neuen Medien durchaus, auch beruflich, aber ich sehe sie nun mal trotzdem sehr zwiespältig. Ich bemühe mich um kritische Distanz, verschließe auch nicht die Augen vor dem hohen Suchtpotential, das gerade das Internet hat. Gesundheitlich würde es mir ohne Internet besser gehen.

Etliche diese genannten Sozialeinrichtungen kämpfen deshalb um ihre Existenz, weil es für manche gar kein Bedarf gibt.

Das ist ein Totschlagargument. Die meisten Einrichtungen erleben in den letzten Jahren Kürzungen ohne Ende. Es ist nur noch Sparen angesagt.
Wie Du angesichts der enorm angestiegenen sozialen und psychischen Probleme und dem immens angewachsenden Beratungs- und Hilfsbedarf ausgerechnet auf ein paar geschlossene Frauenhäuser kommen konntest, kann ich nicht nachvollziehen.

Schließlich wurden einige dieser Frauenhäuser geschlossen.

Wahrscheinlich sind einfach mehr Frauen als früher selbstbewußter geworden und haben sich von ihren gewalttätigen Partnern getrennt und eigene Wohnungen bezogen. Da sinkt natürlich der Bedarf an Frauenhäusern.

Die Gleichstellungsbeauftragten und ihre zugehörigen Einrichtungen sind m.E. schlichtweg überflüssig. Teuer, arrogant, lernunfähig, und lernunwillig.

Komisch nur, daß ich nicht einee einzige solche Person kenne! Die scheinen nur in Großstädten und bei Behörden zu arbeiten. Hier wo ich wohne, da wäre der Bedarf mehr als gegeben, aber die Männer machen sich drüber lustig und setzen auf dem Papier irgendeine Alibifrau ein, aber es passiert nullkommanix.

Wo hast Du denn bitte so schlechte Srfahrungen gemacht? Und kannst du mal konkreter werden?

Teure Kampagnen gegen Männer.

So ein Satz bringt mich in Rage! Warum diese Polarisieren? Warum muß irgendwas, was FÜR eine Frau getan wird, eigentlich automatisch GEGEN einen Mann gerichtet sein? Das ist Quatsch!

Diese Gelder wären besser verwendbar.

Wir brauchen noch mehr Gelder dafür, nämlich um die Gleichstellung von Frauen um die ebenfalls nötige Gleichstellung von Männern in anderen Bereichen zu ergänzen!

Schweigen der Männer hat ein Ende! Aktiv tragen wir dazu bei, Männern
und Frauen den Weg zu einem gewaltfreien Miteinander zu eröffnen.

Liebe Männer! Schreit mal ein bißchen lauter! Ich hör so wenig. Vielleicht dringen ja auch mal ein paar Laute bis ins Internet vor.

Sind wir dann die Jammerlappen?

Wenn Ihr ausschließlich von Eurem Opfersein berichtet und Eurer Tätersein dabei völlig ausklammert, dann vielleicht.
Es bremst die Eigeninitiative.
Frauen, die nur über ihr eigenes Opfersein jammern und dabei stets die Männer anklagen und die Verantwortung von sich schieben, sind genauso destruktiv.

Kritik wurde mehrfach genau deswegen abgebügelt.

Den Satz verstehe ich nicht. Erklär bitte mal genauer.Worauf spielst Du an?

Es sei denn, die Männer hier haben sich alle die Ohren verstopft, weil es einfacher ist, die Frauen anzuklagen (Ätsch, Ihr seid mindestens genauso schuld an der Gewalt! ) als etwas GEGEN GEWALT ZU TUN!

Gegen welche Gewalt?

Gegen Gewalt an der Schöpfung isgs.. Natur, Tier, Mensch. Mann, Frau, Kind. Eine andere Einstellung dazu gewinnen.

Die von Feministinnen ausgedehnt verwendeten Begriffe?

Welche?

Die Hysterien dieser Weibsbilder noch übertreffen?

Wovon sprichst Du? (Mal abgesehen von der unmöglichen Wortwahl)

So wie ein Herr Pfeiffer?
Nein, danke!

Was hast Du gegen Pfeiffer? Ich weiß noch, wie PLI hinter der Studie über Kriminalität alter Menschen her war wir der Teufel hinter der armen Seele. Diese Studie ist zufällig auch von Pfeiffer u.a.. Aber wenn derselbe Pfeiffer auch Männlichkeitskritik übt, dann wird er abserviert, oder wie?

Wir fordern eine Politik, die ihren

Blick nicht nur auf Frauen richtet, sondern gleichberechtigt die Belange von Männern berücksichtigt.

Spätestens hier müßten doch eigentlich alle Männer begeistert applaudieren. *Ohrenmalaufsperr* ?

Substanz? Definitive Vorschläge?
Ich höre leider nichts davon.

Doch nicht in diesem Text! Das wäre ja wohl zuviel verlangt. Wenn Du an Lösungsvorschlägen interessiert bist, bestell Dir doch einfach das Männerforum der EKD. Das ist eine Fachzeitschrift, die vierteljährlich erscheint. Da stehen eine Menge interessante Vorschläge drin.

Ich hab hier gerade die neue "Handreichung" des BMFSFJ vorliegen zum Thema "Familienfreundliche Maßnahmen im Betrieb".
Die Regierung hat in den letzten Jahren eine Menge unternommen zur Förderung familienfreundlicher Strukturen in der Arbeitswelt, sowohl in kleinen und mittelständischen Betrieben als auch in großen Konzernen.

Ha ha ha.
Das BMFSFJ?

Da gehts schon wieder los mit den Vorurteilen. Durch Lächerlichmachen erreichen Männer aber NICHTS! Das BMFSFJ ist nun mal das zuständige Ministerium für solche Angelegenheiten. Un der einzig gangbare Weg ist, sich dort Gehör zu verschaffen. Das geht aber nicht mit Spott und Dauerbeschuß.

Verwechselt wie üblich 'frauen' und 'familien'.

Nein, tut es keineswegs. Da haben inzwischen einige sachkundige Menschen wie z.B. Prof Fthenakis, der ja nun mal zu allererst als Väterforscher bekannt geworden ist, mehr Einfluß bekommen. Aktionen wie die Väterkampagne sind ein erster Schritt in die richtige Richtung. Und man kann nicht alles auf einmal erwarten.

Das Heft "Familienfreundliche Maßnahmen im Betrieb" wendet sich ausdrücklich an ELTERN beiderlei Geschlechts. Bei den Illustrationen sind etwa gleich viele Männern mit Kindern abgebildet wie Frauen mit Kindern, vielleicht sogar eher etwas mehr Männer.

Bis jetzt gibt es selbst für weibliche Gewaltopfer nur unzureichenden Opferschutz und immer noch viele reichlich unsensible Mitarbeiter bei Ämtern und Behörden. Für Männer, die Opfer wurden, gibt es erst recht nichts. Und die haben HILFE VERDIENT!

Teilweise ja.

Und warum nur teilweise? *kopfschüttel*

Was versteht man unter Opferschutz für weibliche Gewaltopfer?

Mit Sicherheit was ganz anderes als Opferschutz für männliche Gewaltopfer. Die Opfererfahrungen sind nämlich auf psycholog. Ebene oft sehr verschieden. Das hat auch Peter Thiel kürzlich im Frühstücksfernsehen zum Thema Berliner Männerhaus sehr gut rübergebracht. Schon die Wahrnehmung von Gewalt und das Erzählen darüber läuft bei Männern oft ganz anders ab als bei Frauen, so auch meine Erfahrung.

Worauf genau zielt deine obige Frage ab?

Übrigens aufgefallen?
'weibliche Gewaltopfer'
'männliche Opfer'

Du überinterpretierst. Ich wollte lediglich beim 2. Schreiben dasselben Wortes Buchstaben sparen. Ich tippe nicht gut.

Die schlimmsten Erfahrungen mit ihren Exen habe gerade die neuen sensiblen Männer machen müssen.
Ermutigend?

Leider nein. Aber aus Fehlern lernt man. Und auf jeden Fall hat sich die Prioritätenliste solcher Männer verändert. Ich kann den Kampf von Vätern, die sich nach ihren Kindern zurücksehnen, nur aus vollem Herzen unterstützen. Aber meinst Du nicht auch, daß diese Väter auch beim nächsten Versuch, wenn sie mit einer neuen Frau noch mal Vater werden sollten, wieder eine enge emotionale Beziehung zum Kind anstreben werden?

Wie war es noch, Geld macht nicht glücklich, beruhigt aber die Nerven.
Allerdings nur solange ausreichend davon verfügbar ist.

Die Befriedigung der Primärbedürfnisse ist in der Tat kolossal wichtig für das seelische Wohlbefinden. Wir geben aber in der Regel den größten Teil unseres Geldes für Dinge aus, die darüber weit hinausgehen.

Sollte einer von den neuen Männern mal hier auftauchen, dann sagt mir bitte Bescheid. *Rotstift für den Kalender schon mal bereitleg* Danke.

Etwas sarkastisch aufgelegt gewesen, oder?

Das auch. In erster Linie aber frustriert.
Mein Tonfall war sicher nicht der netteste, und ich hatte auch schon fast ein schlechtes Gewissen. Aber ich erlebe immer wieder mit ERstaunen und Bedauern, daß Provokationen gegenüber Männern diese aufrütteln und zu sachlichen (!) Beiträgen animieren. Wenn ich nur bedenke, daß mein Titel für die Vorstellung der Blossfeldstudie, nämlich "Männer - die sturen Betonköpfe?" wochenlang zu lesen war, und daß sich kaum ein Mann die Mühe gemacht hat, den Titel beim Antworten in etwas Neutraleres abzuändern!
Warum Männer sich sowas gefallen lassen und auch noch freundlich bleiben, ist mir ein Rätsel.
Umgekehrt würde ich keinem Mann empfehlen, mit provokativen Bemerkungen in ein Frauenforum zu posten. Er würde sicher derbe Prügel beziehen.
Meine These:
Männer nehmen Provokationen aus einer Position der Stärke heraus (jahrhundertelange gesellschaftliche Dominanz) einfach gelassener auf als Frauen und haben auch oft untereinander einen viel ruppigeren Umgangston, ohne sich gleich beleidigt zu fühlen.
Frauen nehmen Provokationen und Abwertungen aus einer Position der vermeintlichen Schwäche heraus (jahrhundertelange gesellschaftl. Unterdrückung) viel früher übel und reagieren darauf sehr gereizt.

Wer sich nicht provozieren läßt, braucht erst mal die entsprechende Souveränität. Und die kommt nun mal nicht von heut auf morgen.

ciao und schönes Wochenende
Beatrix

P.S. welcher Norbert aus dsfv bist Du?


gesamter Thread:

 

powered by my little forum