Re: Bezeichnend ist....
Als Antwort auf: Bezeichnend ist.... von Beatrix am 23. Februar 2002 00:27:50:
Hi Beatrix
....dass weder hier noch in der Newsgroup, in der ich das Berliner Manifest gepostet habe, eine Reaktion erfolgt ist.
Tja, wo sind sie nur, die neuen Männer? Die Studie der EKD spricht von ca. 20% Männer, die bereit sind zu einer partnerschaftlichen Beziehung und zum Ausprobieren neuer Rollenmodelle.
Bist du vielleicht etwas ungerecht?
Ich habe einen Vollzeitjob plus Kinderbetreuung( zwei Kinder) in eine Siebentagewoche gedrückt. Dazu war eine gewisse Zeitplanung nötig.
Zeit für lange Diskussionen, keine.
Unterstützung der 'Helferindustrie', keine da auf Frauen ausgerichtet.
Lediglich überkritische Bemerkungen.
Wahrscheinlich sind die neuen Männer so sehr mit dem Haushalt und dem Kinderhüten beschäftigt, daß sie nach Feierabend keine Zeit haben, den Computer einzuschalten und in Newsgroups oder Webforen mitzudiskutieren.
In d.s.f.k finden sich ja grundsätzlich noch etliche Männer, die sich die Zeit nehmen, ernsthaft über Kindererziehung und Gleichberechtigung zu diskutieren, aber hier in diesem Forum scheint der Prozentsatz neuer Männer gegen Null zu tendieren.
Hatte ich nicht bereits meine Meinung darüber kund gegeben?
Eben ohne viele Bemerkungen, da ich vielem einfach so zustimmen kann.
Mich als 0% nennen, finde ich etwas unschön.
Was fehlt an diesem Text hier?
Liegt es daran, daß das Feindbild fehlt?
Daß nicht genügend geschossen und angeklagt wird?
Sollte der Text zu schwer verständlich sein?
Wir stellen fest, dass das Grundrecht auf Gleichberechtigung bis heute
nicht in vollem Umfange verwirklicht ist. Ökonomische und soziale
Rahmenbedingungen sowie traditionelle Rollenbilder verwehren Männern und
Frauen gleichwertige Chancen und Wahlmöglichkeiten in allen
gesellschaftlichen Bereichen.
Ist so, Lösungen werden aber auch nicht aufgezeigt.
In allen gesellschaftlichen Bereichen! auf dem Arbeitsmarkt, in der Familie, in der Freizeit, in der Kultur, in den Medien - fast überall herrschen bestimmte Vorstellungen, was ein Mann leisten sollte und was eher Frauensache ist. Wehe dem Mann, wehe der Frau, die etwas andere als die üblichen Neigungen und Vorstellungen haben!
Institutionslogiken, Sachzwänge und
Gewinnstreben entwickeln Eigendynamiken, die offen oder verdeckt
traditionelle Geschlechterverhältnisse erhalten und innovative Rollenmuster verhindern.
Dafür ließen sich massenhaft Beispiele anführen.
Man braucht sich nur mal die Personalstruktur bei ALDI, dem Konzern des reichsten deutschen Milliardärs, ansehen.
Oder den Vereinssport.
Oder die Warenproduktion.
Oder ehrenamtliche Arbeit in caritativen u. Kirchl. Institutionen.
und und und
Traditionell wird Familien- und Geschlechterpolitik in der Bundesrepublik Deutschland weitgehend an Männern vorbei gemacht.
Und? Keine Zustimmung?
Ach, ich vergaß. Familienpolitik ist hier wohl kein Thema.
Siehe oben.
Männer sind Objekte von Appellen
und Kampagnen, als Subjekte innovativen familien- und geschlechterpolitischen Handelns sind sie nicht gefragt.
Will nicht mal jemand fragen, was denn überhaupt familienpolitisches und geschlechterpolitisches Handeln ist?
Als getrennt Lebender ist diese Form 'familienpolitisches', leider aktuell nicht mehr von Belang. Mir wird es faktisch weitgehend verwehrt.
Wir bekennen, dass es einen Zusammenhang zwischen patriarchalen
Strukturen und Gewalt gibt.
Diese Phrase ist m.E. überflüssig wie ein Kropf.
In besonderer Weise sind wir Männer in die in
unserer Gesellschaft allgegenwärtige Gewalt als Täter und Opfer verstrickt.
Und das ist ja wohl hier überhaupt kein Thema. Gewalt ist Frauensache. Das wissen wir ja inzwischen. Daß z.B. 18% Mädchengewalt zugleich 82% offener Gewalt durch MÄNNLICHE Jugendliche impliziert, das vergessen wir lieber schnell, nicht wahr?
Es wird offene physische Gewalt genannt.
Psychische Gewalt ist als weibliche Domäne bekannt.
Die kommt hier nur nicht vor.
Und vor lauter Frauen, die irgendwo hinter den Kulissen Kriege schüren, verblassen ja die Zigtausenden Männer, die im Ernstfall vorne kämpfen und Gewalt hautnah erleben "dürfen".
Wie gesagt: als Täter oder als Opfer, oder mal als das eine, mal als das andere.
Die NATO-Staaten verfügen z.B. über folgende Truppenmengen:
Was soll uns das sagen, alles Freiwillige?
Wohl nicht.
4 065 200 Soldaten! Wieviele Frauen mögen dabei sein? 2%? 5%?
Freiwillige?
<Jahren sterben, die, die wegen einer Landmine mit einem Arm oder Bein weniger klarkommen müssen. Kinder zumeist.
Oder Männer?
Siehe Afghanistan, wer wird als Opfer genannt?
Mit Kindern erreicht man die Seele eines Menschen eher, aber diese werden derartig aber auch mißbraucht.
Klar, dafür kann man dann ja schlechtbezahlte SozialarbeiterInnen in finanziell um die Existenz ringenden Sozialeinrichtungen einsetzen.
Wofür im Sozialsektor kein Geld da ist, nämlich für Aufklärung und Prävention, das findet sich dann wieder im Hoch- und Tiefbau und im Straßenbau etc. Der Transrapid läßt grüßen.
Sorry Beatrix, deine häufig geäußerte Technikfeindlichkeit gefällt mir nicht.
Ohne diese Technik könnten in Europa nicht so viele Menschen existieren.
Und du könntest auch nicht im Internet surfen.
Etliche diese genannten Sozialeinrichtungen kämpfen deshalb um ihre Existenz, weil es für manche gar kein Bedarf gibt.
Einige Frauenhäuser standen lange leer, die dortigen Damen machten sich schöne Ausflüge, und beschwerten sich darüber, daß die Zahler, die Kommunen, Belegungszahlen forderten. Kontrolle, bloß nicht, es ist ja so bequem.
Schließlich wurden einige dieser Frauenhäuser geschlossen.
Die Gleichstellungsbeauftragten und ihre zugehörigen Einrichtungen sind m.E. schlichtweg überflüssig. Teuer, arrogant, lernunfähig, und lernunwillig.
Teure Kampagnen gegen Männer.
Diese Gelder wären besser verwendbar.
Das
Schweigen der Männer hat ein Ende! Aktiv tragen wir dazu bei, Männern
und Frauen den Weg zu einem gewaltfreien Miteinander zu eröffnen.
Liebe Männer! Schreit mal ein bißchen lauter! Ich hör so wenig. Vielleicht dringen ja auch mal ein paar Laute bis ins Internet vor.
Sind wir dann die Jammerlappen?
Kritik wurde mehrfach genau deswegen abgebügelt.
Es sei denn, die Männer hier haben sich alle die Ohren verstopft, weil es einfacher ist, die Frauen anzuklagen (Ätsch, Ihr seid mindestens genauso schuld an der Gewalt! ) als etwas GEGEN GEWALT ZU TUN!
Gegen welche Gewalt?
Die von Feministinnen ausgedehnt verwendeten Begriffe?
Die Hysterien dieser Weibsbilder noch übertreffen?
So wie ein Herr Pfeiffer?
Nein, danke!
Wir fordern einen Perspektivwechsel in der Familien- und Geschlechterpolitik. Wer Männerveränderung will, muss im Rahmen der
Gleichstellungspolitik Männern mehr Raum geben. Das Geschlechterkampf-Denken ist überholt. Wir fordern eine Politik, die ihren
Blick nicht nur auf Frauen richtet, sondern gleichberechtigt die Belange von Männern berücksichtigt.
Spätestens hier müßten doch eigentlich alle Männer begeistert applaudieren. *Ohrenmalaufsperr* ?
Substanz? Definitive Vorschläge?
Ich höre leider nichts davon.
Will man wieder grüne Männchen? Hoffentlich nicht.
Und jetzt wird's wahrscheinlich wieder uninteressant. Jetzt geht es ja bloooß noch um so unwesentliche "Dinge" wie Kinder und ein glückliches Familienleben.
Das heißt:
Männer sind im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
gleichberechtigt zu unterstützen, denn ein familienfreundlicher
Betrieb ist mehr als ein frauenfreundlicher Betrieb.
Ich hab hier gerade die neue "Handreichung" des BMFSFJ vorliegen zum Thema "Familienfreundliche Maßnahmen im Betrieb".
Die Regierung hat in den letzten Jahren eine Menge unternommen zur Förderung familienfreundlicher Strukturen in der Arbeitswelt, sowohl in kleinen und mittelständischen Betrieben als auch in großen Konzernen.
Ha ha ha.
Das BMFSFJ?
Verwechselt wie üblich 'frauen' und 'familien'.
Eigentlich kann sich kaum noch ein/e Arbeitgeber/in herausreden, es gebe keine Möglichkeiten, junge Eltern zu entlasten und ihnen das Leben mit Kindern zu erleichtern.
Ach, ich vergaß schon wieder, daß das hier ja niemand interessiert. StOP, bevor ich noch anfang zu schwafeln..*mir auf die Finger hau*
Männer müssen in jedweder Betroffenheit von Gewalt Hilfe erfahren.
Eben.
Nichts gegen die öffentliche Bewußtseinsbildung, gegen die Medienarbeit. Die finde ich im Gegenteil kolossal wichtig. Aber noch wichtiger finde ich Fortbildungen für die Fachleute, die sich professionell mit Gewaltopfern beschäftigen. Die müssen für männliche Opfer sensibilisiert werden.
Bis jetzt gibt es selbst für weibliche Gewaltopfer nur unzureichenden Opferschutz und immer noch viele reichlich unsensible Mitarbeiter bei Ämtern und Behörden. Für Männer, die Opfer wurden, gibt es erst recht nichts. Und die haben HILFE VERDIENT!
Teilweise ja.
Was versteht man unter Opferschutz für weibliche Gewaltopfer?
Übrigens aufgefallen?
'weibliche Gewaltopfer'
'männliche Opfer'
Wir ermutigen Männer, sich verstärkt auf neue partnerschaftliche
Rollenmodelle und Aufgabenverteilungen einzulassen.
Dann ermutige ich mal mit.
*ermutig* *ermutig* *ermutig*
Die schlimmsten Erfahrungen mit ihren Exen habe gerade die neuen sensiblen Männer machen müssen.
Ermutigend?
Der "Lohn" besteht in
einer von Akzeptanz und Liebe genährten emotionalen Lebensqualität,
Den Satz isolier ich mal.
Den muß man sich mal richtig bewußt machen. Den muß man sich auf der Zunge zergehen lassen...-))))))
in einer Ganzheitlichkeit der persönlichen Identität,
Na? Wär das denn nichts? Sich endlich mal vollständig fühlen?
Dazu dürfen wir natürlich auch nicht nur vor unseren Computern hocken, bis die Augen flimmern und die Familiemeckert, weil sie sich vernachlässigt fühlt. Sondern gehen am besten mal raus in die Natur, atmen tief durch *Hm, diese würzige Abendluft*, drehen eine Runde mit dem Hund und wagen ein Tänzchen mit unserer/m Liebsten. Vielleicht zum Abschluß noch ein Spiel, das den Geist und die den Spieltrieb und die ursprüngliche Lebensfreude weckt.
in einem Zugewinn an
zwischenmenschlicher Erfahrung und sozialer Kompetenz, die sich auch im
Berufsleben positiv auswirken.
Na? Sind das denn nicht endlich mal WERTE?
Ist doch wohl was besseres als schnöder Mammon.
Wie war es noch, Geld macht nicht glücklich, beruhigt aber die Nerven.
Allerdings nur solange ausreichend davon verfügbar ist.
Wir rufen die Bundesregierung, alle Parteien, die Tarifpartner, Kirchen und
andere gesellschaftliche Institutionen auf, Geschlechterdemokratie ernst
zu nehmen.
*mitforder* *Auch für dieses Forum forder*
Nachhaltig geht dies nur, wenn wir neue und mutige Lösungen
für individuelle, institutionelle und betriebliche Erfordernisse finden.
Lasst uns hierfür alle Männer eintreten und das Gespräch mit den Frauen suchen.
Nur wo suchen sie bloß? Huhu! *heftigwink* Hier bin ich doch!
Seht Ihr mich nicht? Ich möchte doch das Gespräch! wo seid Ihr denn geblieben?
"Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde. Er schuf ihn als Mann
und Frau!" (1. Mos. 1, 24)
Tja, sogar im AT steht öfter mal was Gutes. Leider stehen da auch so schreckliche Sätze drin "Macht Euch die Erde untertan!" Den vergessen wir besser mal. Ganz schnell.
Stand da auch was von 'Auge um Auge, ...' ?
Sollte einer von den neuen Männern mal hier auftauchen, dann sagt mir bitte Bescheid. *Rotstift für den Kalender schon mal bereitleg* Danke.
Herzliche Grüße
von
Beatrix
Etwas sarkastisch aufgelegt gewesen, oder?
Gruß
Norbert
gesamter Thread:
- Das Berliner Manifest zur Männerpolitik ... -
Beatrix,
20.02.2002, 19:40
- Re: Das Berliner Manifest zur Männerpolitik ... - Norbert, 20.02.2002, 22:06
- Bezeichnend ist.... -
Beatrix,
23.02.2002, 02:27
- Re: Bezeichnend ist.... - Jolanda, 23.02.2002, 16:30
- Re: Bezeichnend ist.... -
Ferdi,
23.02.2002, 17:35
- Re: Bezeichnend ist.... - Dieter, 24.02.2002, 11:11
- Familienpolitik ist "in" - Beatrix, 26.02.2002, 02:43
- Re: Bezeichnend ist.... - Dieter, 24.02.2002, 10:55
- Re: Bezeichnend ist.... -
Maesi,
26.02.2002, 22:35
- Re: Bezeichnend ist.... -
Beatrix,
27.02.2002, 16:31
- Re: Bezeichnend ist.... - Maesi, 10.03.2002, 13:24
- Re: Bezeichnend ist.... -
Beatrix,
27.02.2002, 16:31
- Re: Bezeichnend ist.... -
elwu,
26.02.2002, 22:50
- Re: Bezeichnend ist.... - Norbert, 28.02.2002, 00:31
- Re: Bezeichnend ist.... -
Norbert,
28.02.2002, 00:08
- Re: Bezeichnend ist.... -
Beatrix,
02.03.2002, 01:52
- Re: Bezeichnend ist.... - elwu, 02.03.2002, 02:09
- Re: Bezeichnend ist.... -
Norbert,
03.03.2002, 23:43
- Re: Bezeichnend ist.... -
Beatrix,
04.03.2002, 02:26
- Re: Bezeichnend ist.... - Norbert, 04.03.2002, 23:40
- Re: Bezeichnend ist.... -
Beatrix,
04.03.2002, 02:26
- Re: Bezeichnend ist.... -
Beatrix,
02.03.2002, 01:52
- Re: Das Berliner Manifest zur Männerpolitik ... - Jörg, 23.02.2002, 20:51
- ihr seid die asozialen! - goprojekt, 24.02.2002, 23:53

