Re: Bezeichnend ist....
Als Antwort auf: Bezeichnend ist.... von Beatrix am 23. Februar 2002 00:27:50:
Hallo Beatrix
....dass weder hier noch in der Newsgroup, in der ich das Berliner Manifest gepostet habe, eine Reaktion erfolgt ist.
Ich habe das Manifest gelesen und zur Kenntnis genommen.
Tja, wo sind sie nur, die neuen Männer? Die Studie der EKD spricht von ca. 20% Männer, die bereit sind zu einer partnerschaftlichen Beziehung und zum Ausprobieren neuer Rollenmodelle.
Ich weiss es nicht. Ich weiss noch nicht einmal, ob ich selber einer dieser 'neuen Maenner' bin. Was ist ein 'neuer Mann'?
Wahrscheinlich sind die neuen Männer so sehr mit dem Haushalt und dem Kinderhüten beschäftigt, daß sie nach Feierabend keine Zeit haben, den Computer einzuschalten und in Newsgroups oder Webforen mitzudiskutieren.
Mit Deinem Sarkasmus wirst Du sie wohl kaum aktivieren koennen.
In d.s.f.k finden sich ja grundsätzlich noch etliche Männer, die sich die Zeit nehmen, ernsthaft über Kindererziehung und Gleichberechtigung zu diskutieren, aber hier in diesem Forum scheint der Prozentsatz neuer Männer gegen Null zu tendieren.
Vielleicht konzentrieren sich diese 'Neuen Maenner' bei dsfk.
Was fehlt an diesem Text hier?
Liegt es daran, daß das Feindbild fehlt?
Daß nicht genügend geschossen und angeklagt wird?
Nein
Sollte der Text zu schwer verständlich sein?
Ebenfalls nicht
Wir stellen fest, dass das Grundrecht auf Gleichberechtigung bis heute
nicht in vollem Umfange verwirklicht ist. Ökonomische und soziale
Rahmenbedingungen sowie traditionelle Rollenbilder verwehren Männern und
Frauen gleichwertige Chancen und Wahlmöglichkeiten in allen
gesellschaftlichen Bereichen.
In allen gesellschaftlichen Bereichen! auf dem Arbeitsmarkt, in der Familie, in der Freizeit, in der Kultur, in den Medien - fast überall herrschen bestimmte Vorstellungen, was ein Mann leisten sollte und was eher Frauensache ist. Wehe dem Mann, wehe der Frau, die etwas andere als die üblichen Neigungen und Vorstellungen haben!
Gleichstellung ist etwas das sich nicht in wenigen Jahren sondern in Generationen vollzieht, sofern sie ueberhaupt je verwirklicht wird. Offensichtlich gibt es noch viele Menschen, die mit der im Manifest umrissenen Gleichstellung wenig anfangen koennen und sich mit den bestehenden Rollenmodellen eigentlich ganz wohl fuehlen. Auch deren Meinung ist zu respektieren, selbst wenn sie nicht die Deine ist.
Institutionslogiken, Sachzwänge und
Gewinnstreben entwickeln Eigendynamiken, die offen oder verdeckt
traditionelle Geschlechterverhältnisse erhalten und innovative Rollenmuster verhindern.
Dafür ließen sich massenhaft Beispiele anführen.
Man braucht sich nur mal die Personalstruktur bei ALDI, dem Konzern des reichsten deutschen Milliardärs, ansehen.
Oder den Vereinssport.
Oder die Warenproduktion.
Oder ehrenamtliche Arbeit in caritativen u. Kirchl. Institutionen.
und und und
Ich habe nicht den Anspruch, in jedem Bereich Paritaet zu erreichen; wichtig ist vielmehr die Chancengleichheit. Ob diese Chancen auch geschlechterparitaetisch genutzt werden, steht auf einem anderen Blatt.
Traditionell wird Familien- und Geschlechterpolitik in der Bundesrepublik Deutschland weitgehend an Männern vorbei gemacht.
Und? Keine Zustimmung?
Doch, der obigen These stimme ich schon zu. Andererseits habe ich Probleme mit der Tendenz, dass der Staat immer staerker in die familialen Strukturen regelnd eingreifen will. Das Manifest scheint jedenfalls voll auf dieser interventionistischen Linie zu liegen.
Ach, ich vergaß. Familienpolitik ist hier wohl kein Thema.
Polemik ist hier voellig fehl am Platz. IMHO scheinst Du die Moeglichkeiten der Familienpolitik zu ueberschaetzen. Wie die Familie sich in der Praxis organisiert, ist IMHO keine oeffentliche Angelegenheit sondern Privatsache.
Männer sind Objekte von Appellen
und Kampagnen, als Subjekte innovativen familien- und geschlechterpolitischen Handelns sind sie nicht gefragt.
Will nicht mal jemand fragen, was denn überhaupt familienpolitisches und geschlechterpolitisches Handeln ist?
Ich kann mir unter beiden Begriffen etwas vorstellen; deshalb brauche ich nicht zu fragen.
Wir bekennen, dass es einen Zusammenhang zwischen patriarchalen
Strukturen und Gewalt gibt. In besonderer Weise sind wir Männer in die in
unserer Gesellschaft allgegenwärtige Gewalt als Täter und Opfer verstrickt.
Und das ist ja wohl hier überhaupt kein Thema. Gewalt ist Frauensache. Das wissen wir ja inzwischen. Daß z.B. 18% Mädchengewalt zugleich 82% offener Gewalt durch MÄNNLICHE Jugendliche impliziert, das vergessen wir lieber schnell, nicht wahr?
Dieser 'Zusammenhang zwischen patriarchalen Strukturen und Gewalt' koennte genausogut aus einem feministischen Manifest entnommen worden sein; ich bin ueberzeugt davon, dass in einer matriarchalen Gesellschaft (was auch immer das ist) ebenfalls ein Zusammenhang zwischen den Strukturen und Gewalt festgestellt wuerde. Gewaltneigung ist Teil des Menschen, das scheinen die Manifestanten nicht begriffen zu haben.
Auch Du scheinst Dich vom Vorurteil, dass Gewalt direkt etwas mit dem Geschlecht zu tun hat, nicht loesen zu koennen.
Und vor lauter Frauen, die irgendwo hinter den Kulissen Kriege schüren, verblassen ja die Zigtausenden Männer, die im Ernstfall vorne kämpfen und Gewalt hautnah erleben "dürfen".
Kriege haben mMn wenig mit Geschlechterkonflikten zu tun, auch wenn v.a. Feministinnen nicht muede werden, das zu behaupten.
Wie gesagt: als Täter oder als Opfer, oder mal als das eine, mal als das andere.
Oft sogar beides zusammen gleichzeitig.
[Aufzaehlung der NATO-Truppenbestaende]
4 065 200 Soldaten! Wieviele Frauen mögen dabei sein? 2%? 5%?
In jenen Staaten, in denen (noch) Wehrpflicht besteht, gilt diese nur fuer Maenner; es handelt sich hier somit um eine Form von Maennerdiskriminierung.
In Staaten ohne Wehrpflicht scheinen die Frauen nicht so begeistert von einer militaerischen Karriere zu sein. Solange jedoch Chancengleichheit beim Eintritt in die Berufsarmee und im Bereich militaerischer Karrieren besteht, sehe ich hier keinen geschlechterpolitischen Handlungsbedarf.
Welche Diskriminierung? Sollten wir nicht schleunigst die Armeen der Welt mit Frauen auffüllen? Bis die 50% Quote erreicht ist?
Fragt sich nur, ob sich genuegend Frauen finden liessen, die bereit waeren, u.U. ihr Leben in einem kriegerischen Konflikt zu riskieren. Ich bezweifle es stark. Sie sind ohnehin in allen Berufen mit hohem gesundheitlichem Risiko untervertreten.
- Oder gibt es vielleicht doch eine bessere LÖsung?
Ob es in der Realitaet eine bessere Loesung gibt, weiss ich nicht.
Angesichts der Ausbeutung und Vergiftung der Schöpfung haben wir häufig
aus Gleichgültigkeit, Scham oder gar Eigennutz nicht entschieden genug
widersprochen. Die Opfer unzähliger Menschen in Kriegen und kriegerischen
Auseinandersetzungen schienen uns unvermeidbar.
Unvermeidbar? All die Toten in Jugoslawien, im Kosowo, in Kuwait und im Irak, im Gazastreifen, in Tschetschenien, in Ruanda, in Namibia - um nur mal einige zu nennen. Die Glücklicheren unter ihnen. Denn die sind ja auch noch die, die nach dem Krieg langsam dahinsiechen, die, die an Unterernährung oder wegen mangelnder medizin. Versorgung in den folgenden Jahren sterben, die, die wegen einer Landmine mit einem Arm oder Bein weniger klarkommen müssen. Kinder zumeist.
Die 'Ausbeutung und Vergiftung der Schoepfung' ist kein Geschlechterproblem; in diesem System machen wir alle mit, unabhaengig vom Geschlecht.
Ich kenne keinen Krieg, der seine Wurzeln im Geschlechterkonflikt hatte. Kriege koennen somit kaum mit einer gleichberechtigten Geschlechterpolitik verhindert werden. Das Maennermanifest scheint sich hier auf eine pazifistische Position festzulegen.
Und das alles soll unvermeidbar gewesen sein?
Klar, wie sonst hätten denn die Waffenlieferanten Profit machen sollen?
Die BRD ist übrigens weltweit der Waffenexporteur Nr.4.
Internationale Waffengeschaefte haben nun gar nichts mit Geschlechterpolitik zu tun. Ich bezweifle sogar, dass deutsche Unternehmen grosse Mengen an Waffen in die oben erwaehnten Kriegs- und Krisengebiete geliefert haben.
In Jugoslawien (inkl. dem Kosovo, welcher voelkerrechtlich nach wie vor Bestandteil der Bundesrepublik Jugoslawien ist) hat gerade die militaerische Schwaeche der EU wenig bewirkt; erst als die USA kraft ihrer schieren militaerischen Macht den Kontrahenden einen Waffenstillstand aufzwangen (im Kosovo nach vorherigem Waffeneinsatz), schwiegen die Waffen. Die EU als ordnungspolitische Macht in Europa hat auf dem Balkan eindeutig versagt.
In der Golfregion gab es in den 80er und 90er Jahren zwei Kriege; der 1. Golfkrieg (Irak gegen Iran) wurde vom irakischen Praesidenten Saddam Hussein angezettelt. Er erhoffte sich Gebietsgewinne in der oelreichen Golfregion zulasten des nach der islamischen Revolution militaerisch geschwaechten Iran. Die westlichen Staaten sowie die UdSSR haben aus Angst vor radikalislamischen Stroemungen recht unkritisch den Irak unterstuetzt; selbst als Saddam Hussein mehrmals Giftgas (auch gegen die eigene Zivilbevoelkerung) einsetzte, drueckten die Grossmaechte beide Augen zu. Erst die auf beiden Seiten gereifte Erkenntnis, dass keiner im Krieg nennenswerte Vorteile erringen konnte, fuehrte den Waffenstillstand herbei.
Im 2. Golfkrieg hoffte wiederum Saddam Hussein das militaerisch wesentlich schwaechere Kuwait mit seinen reichen Oelvorkommen zu besetzen. Erst die Intervention der multinationalen Truppen unter UNO-Mandat vertrieb die irakischen Besatzer. Bei beiden Golfkriegen handelte es sich um klassische Eroberungskriege um wirtschaftliche Vorteile zu erringen.
Ob all die kriegerischen Konflikte vermeidbar gewesen waeren, kann nicht abschliessend beantwortet werden. Tatsache ist, dass es ziemlich viele Krisenherde auf der Erde gibt. Sie haben jedoch selten etwas mit der Gleichstellung der Geschlechter zu tun.
Wir haben die Gewalt
an Arbeitsplätzen, in unseren Straßen und Schulen, Gewalt gegen
Behinderte sowie Gewalt gegen Kinder, Frauen, Männer und Menschen
anderer Nationalität, anderen Glaubens, anderer Hautfarbe und anderer
Sprache oder anderer sexueller Lebensweisen, hingenommen.
Klar, dafür kann man dann ja schlechtbezahlte SozialarbeiterInnen in finanziell um die Existenz ringenden Sozialeinrichtungen einsetzen.
Wofür im Sozialsektor kein Geld da ist, nämlich für Aufklärung und Prävention, das findet sich dann wieder im Hoch- und Tiefbau und im Straßenbau etc. Der Transrapid läßt grüßen.
Hier gibst Du Dich Illusionen ueber die Wirksamkeit von Praevention hin. Ich bezweifle, dass Erhoehung der Zahl der Sozialarbeiter oder deren bessere Entloehnung einen nennenswerten Einfluss auf die Gewaltkriminalitaet haette. Im uebrigen habe ich ein Problem damit, wenn verschiedene Dinge, die miteinander nichts zu tun haben gegeneinander ausgespielt werden (Hoch-, Tief- und Strassenbau kontra Gewaltpraevention). Auch wenn Du das jetzt nicht gerne hoerst; der Bau von Gebaeuden und Strassen bedeutet Arbeitsplaetze, und gesicherte Arbeitsplaetze tragen existentiell zum sozialen Frieden in unserer Gesellschaft bei; IMHO ist das die beste Gewaltpraevention.
Das
Schweigen der Männer hat ein Ende! Aktiv tragen wir dazu bei, Männern
und Frauen den Weg zu einem gewaltfreien Miteinander zu eröffnen.
Das Schweigen der Maenner in der Geschlechterpolitik sollte tatsaechlich endlich ein Ende haben. Ob das gewaltfreie Miteinander jemals Realitaet werden kann, wage ich zu bezweifeln. Zu oft in der Geschichte haben politische Bewegungen eine schoene und gewaltfreie Zukunft versprochen. Halten konnte dieses Versprechen bisher keine.
Liebe Männer! Schreit mal ein bißchen lauter! Ich hör so wenig. Vielleicht dringen ja auch mal ein paar Laute bis ins Internet vor.
Es sei denn, die Männer hier haben sich alle die Ohren verstopft, weil es einfacher ist, die Frauen anzuklagen (Ätsch, Ihr seid mindestens genauso schuld an der Gewalt! ) als etwas GEGEN GEWALT ZU TUN!
Es heisst: wer schreit, hat meistens unrecht. Aber viele Leute scheinen heutzutage zu glauben, dass sie sich nur mittels Schreien bemerkbar machen koennen; ich halte das fuer einen Trugschluss. Anstelle des Schreiens sind mir solide Argumente lieber.
Selber keine (oder moeglichst wenig) Gewalt anzuwenden, ist die einfachste Methode, etwas gegen Gewalt zu tun.
Wir fordern einen Perspektivwechsel in der Familien- und Geschlechterpolitik. Wer Männerveränderung will, muss im Rahmen der
Gleichstellungspolitik Männern mehr Raum geben. Das Geschlechterkampf-Denken ist überholt. Wir fordern eine Politik, die ihren
Blick nicht nur auf Frauen richtet, sondern gleichberechtigt die Belange von Männern berücksichtigt.
Das kann ich ohne weiteren Kommentar unterschreiben.
Spätestens hier müßten doch eigentlich alle Männer begeistert applaudieren. *Ohrenmalaufsperr* ?
Ich bin offenbar nicht so begeisterungsfaehig wie Du.
Und jetzt wird's wahrscheinlich wieder uninteressant. Jetzt geht es ja bloooß noch um so unwesentliche "Dinge" wie Kinder und ein glückliches Familienleben.
Du scheinst etwas vorurteilsbehaftet zu sein, was die Poster in diesem Forum anbelangt.
Das heißt:
Männer sind im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
gleichberechtigt zu unterstützen, denn ein familienfreundlicher
Betrieb ist mehr als ein frauenfreundlicher Betrieb.
Ich hab hier gerade die neue "Handreichung" des BMFSFJ vorliegen zum Thema "Familienfreundliche Maßnahmen im Betrieb".
Die Regierung hat in den letzten Jahren eine Menge unternommen zur Förderung familienfreundlicher Strukturen in der Arbeitswelt, sowohl in kleinen und mittelständischen Betrieben als auch in großen Konzernen.
Es scheint nicht besonders viel bewirkt zu haben. Die Familie ist unpopulaerer den je.
Eigentlich kann sich kaum noch ein/e Arbeitgeber/in herausreden, es gebe keine Möglichkeiten, junge Eltern zu entlasten und ihnen das Leben mit Kindern zu erleichtern.
Vielleicht haengt das damit zusammen, dass immer mehr Menschen keine Kinder mehr wollen, selbst wenn Beruf und Kindererziehung besser miteinander vereinbar gemacht werden. Mir scheint, die Menschen wollen sich eben kaum mehr langfristig binden. Und Kinder bedeuten eine langfristige Bindung.
Nicht wenige schieben die Familiengruendung zeitlich immer weiter hinaus, bis bestimmte berufliche Ziele erreicht sind. Bis sie feststellen, dass es fuer eine Familie inzwischen zu spaet ist oder sie das Interesse daran verloren haben.
Ach, ich vergaß schon wieder, daß das hier ja niemand interessiert. StOP, bevor ich noch anfang zu schwafeln..*mir auf die Finger hau*
Du scheinst etwas vorurteilsbehaftet zu sein, was die Poster in diesem Forum anbelangt.
Männer müssen in jedweder Betroffenheit von Gewalt Hilfe erfahren.
Eben.
Nichts gegen die öffentliche Bewußtseinsbildung, gegen die Medienarbeit. Die finde ich im Gegenteil kolossal wichtig. Aber noch wichtiger finde ich Fortbildungen für die Fachleute, die sich professionell mit Gewaltopfern beschäftigen. Die müssen für männliche Opfer sensibilisiert werden.
Bis jetzt gibt es selbst für weibliche Gewaltopfer nur unzureichenden Opferschutz und immer noch viele reichlich unsensible Mitarbeiter bei Ämtern und Behörden. Für Männer, die Opfer wurden, gibt es erst recht nichts. Und die haben HILFE VERDIENT!
Die Weiterbildung der Fachleute finde ich ebenfalls wichtig, insbesondere im bisher vernachlaessigten Bereich der maennlichen Gewaltopfer. Wie ein wirksamer Opferschutz (Deiner Meinung nach heute noch unzureichend) ohne Polizeistaat-Methoden durchgesetzt werden soll, ist mir allerdings schleierhaft.
Ein kleines Beispiel hierzu: vor ein paar Jahren drang ein Mann ins Luzerner Frauenhaus ein und erschoss seine vor ihm dorthin gefluechtete Frau. In der Folge wurde darueber debattiert, wie dieser Mord haette verhindert werden koennen. Die simple Antwort darauf lautet: in einer Gesellschaft mit unseren rechtsstaatlichen Grundsaetzen - gar nicht. Zwar war der Mann als gewalttaetig bekannt; jedoch kann man nur verurteilt werden fuer das, was man getan hat und nicht fuer das, was man vielleicht tun koennte.
Wenn man jeden einsperrte, der Drohungen ausstoesst, muesste man die Zahl der Gefaengnisplaetze vervielfachen. Ausserdem muesste das staatliche Ueberwachungssystem sehr dicht sein, damit potentielle Gewalttaeter ueberhaupt rechtzeitig geortet werden koennten. Die Frage ist, ob die zusaetzliche Sicherheit diesen hohen Preis (nicht nur pekuniaerer Art) rechtfertigt.
Gleichstellungspolitik ist paritätisch zu organisieren.
Genau. Und zwar 50 :50.
Nur so entspricht es der Bevölkerungsstruktur.
Dies waere vergleichsweise einfach zu realisieren.
Wir ermutigen Männer, sich verstärkt auf neue partnerschaftliche
Rollenmodelle und Aufgabenverteilungen einzulassen.
Dann ermutige ich mal mit.
*ermutig* *ermutig* *ermutig*
Es scheint nicht viel zu nuetzen. Vielleicht weil noch ganz andere Einflussfaktoren auf die Lebensplanung existieren als lediglich die Rollenmodelle. Vielleicht ist aber auch einfach das Rollenmodell 'Single' inzwischen sehr populaer geworden.
Der "Lohn" besteht in
einer von Akzeptanz und Liebe genährten emotionalen Lebensqualität,
Den Satz isolier ich mal.
Den muß man sich mal richtig bewußt machen. Den muß man sich auf der Zunge zergehen lassen...-))))))
Fuer viele scheint das offenbar nicht (mehr) genuegend 'Lohn' zu sein.
in einer Ganzheitlichkeit der persönlichen Identität,
Na? Wär das denn nichts? Sich endlich mal vollständig fühlen?
Die obige Redewendung aus dem Manifest ist nichts als eine Worthuelse. Ich fuehle mich als vollstaendiger Mensch, auch wenn ich Single bin und keine Kinder habe.
Dazu dürfen wir natürlich auch nicht nur vor unseren Computern hocken, bis die Augen flimmern und die Familiemeckert, weil sie sich vernachlässigt fühlt. Sondern gehen am besten mal raus in die Natur, atmen tief durch *Hm, diese würzige Abendluft*, drehen eine Runde mit dem Hund und wagen ein Tänzchen mit unserer/m Liebsten. Vielleicht zum Abschluß noch ein Spiel, das den Geist und die den Spieltrieb und die ursprüngliche Lebensfreude weckt.
Eine beglueckende Vorstellung. Irgendwann hat man dann den bisherigen Partner satt und sucht sich einen neuen, um mit diesem dasselbe zu tun. Und da man sich das neue Familienglueck nicht durch den Expartner stoeren lassen will, wird er kurzerhand auch bei den Kindern abgesaegt. Ein Hoch auf die Promiskuitaet.
in einem Zugewinn an
zwischenmenschlicher Erfahrung und sozialer Kompetenz, die sich auch im
Berufsleben positiv auswirken.
Na? Sind das denn nicht endlich mal WERTE?
Ist doch wohl was besseres als schnöder Mammon.
Die zwischenmenschlichen Beziehungen stehen in einer freien Gesellschaft jederzeit zur Disposition; sie sind deshalb eine sehr unsichere Angelegenheit. In einer materialistischen Gesellschaft ist Geld das Mass aller Dinge. Du selbst hast beispielsweise mehr Geld gefordert fuer Sozialarbeiter, Opferschutz, usw. Dieser ganzen Professionalisierung der Hilfe an Opfern, Taetern, Hilfsbeduerftigen u.a. sehe ich mit einer gewissen Skepsis entgegen. Wo frueher eine stabile Beziehung zum Ehegatten, zu Kindern, zu Eltern, zu Freunden und Bekannten Garant fuer das seelische Wohlbefinden und eine gewisse Ausgeglichenheit war, muessen heute professionelle, bezahlte Therapeuten und sonstige Helfer einspringen; eine ungesunde Entwicklung.
Wir rufen die Bundesregierung, alle Parteien, die Tarifpartner, Kirchen und
andere gesellschaftliche Institutionen auf, Geschlechterdemokratie ernst
zu nehmen.
*mitforder* *Auch für dieses Forum forder*
Die grosse Frage ist, wie diese Geschlechterdemokratie ausgestaltet werden soll. Fast saemtliche der obengenannten Institutionen, ja sogar die meisten Menschen werden einverstanden sein mit dem abstrakten Begriff 'Gleichstellung zwischen Mann und Frau'. Wie diese in der Praxis auszusehen hat, da differieren die Meinungen jedoch erheblich.
Aehnlich wie goprojekt habe ich uebrigens ebenfalls Probleme mit dem Begriff 'Geschlechterdemokratie'.
Nachhaltig geht dies nur, wenn wir neue und mutige Lösungen
für individuelle, institutionelle und betriebliche Erfordernisse finden.
Lasst uns hierfür alle Männer eintreten und das Gespräch mit den Frauen suchen.
Nur wo suchen sie bloß? Huhu! *heftigwink* Hier bin ich doch!
Seht Ihr mich nicht? Ich möchte doch das Gespräch! wo seid Ihr denn geblieben?
Tja, da solltest Du Dich an die Verfasser des Manifests wenden.
"Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde. Er schuf ihn als Mann
und Frau!" (1. Mos. 1, 24)
Tja, sogar im AT steht öfter mal was Gutes. Leider stehen da auch so schreckliche Sätze drin "Macht Euch die Erde untertan!" Den vergessen wir besser mal. Ganz schnell.
Sollte einer von den neuen Männern mal hier auftauchen, dann sagt mir bitte Bescheid. *Rotstift für den Kalender schon mal bereitleg* Danke.
Ich kann somit keiner jener 'neuen Maenner' sein; gut, dann bin ich eben ein alter Mann.
Fazit: Das Manifest beinhaltet viele schoene Grundsatzerklaerungen wie bei einer Sonntagspredigt; ob diese sich in der rauhen politischen Wirklichkeit durchsetzen lassen, wird die Zukunft weisen. Einigen Passagen kann ich mich nicht anschliessen, da sie meinen Ueberzeugungen widersprechen.
Gruss
Maesi
gesamter Thread:
- Das Berliner Manifest zur Männerpolitik ... -
Beatrix,
20.02.2002, 19:40
- Re: Das Berliner Manifest zur Männerpolitik ... - Norbert, 20.02.2002, 22:06
- Bezeichnend ist.... -
Beatrix,
23.02.2002, 02:27
- Re: Bezeichnend ist.... - Jolanda, 23.02.2002, 16:30
- Re: Bezeichnend ist.... -
Ferdi,
23.02.2002, 17:35
- Re: Bezeichnend ist.... - Dieter, 24.02.2002, 11:11
- Familienpolitik ist "in" - Beatrix, 26.02.2002, 02:43
- Re: Bezeichnend ist.... - Dieter, 24.02.2002, 10:55
- Re: Bezeichnend ist.... -
Maesi,
26.02.2002, 22:35
- Re: Bezeichnend ist.... -
Beatrix,
27.02.2002, 16:31
- Re: Bezeichnend ist.... - Maesi, 10.03.2002, 13:24
- Re: Bezeichnend ist.... -
Beatrix,
27.02.2002, 16:31
- Re: Bezeichnend ist.... -
elwu,
26.02.2002, 22:50
- Re: Bezeichnend ist.... - Norbert, 28.02.2002, 00:31
- Re: Bezeichnend ist.... -
Norbert,
28.02.2002, 00:08
- Re: Bezeichnend ist.... -
Beatrix,
02.03.2002, 01:52
- Re: Bezeichnend ist.... - elwu, 02.03.2002, 02:09
- Re: Bezeichnend ist.... -
Norbert,
03.03.2002, 23:43
- Re: Bezeichnend ist.... -
Beatrix,
04.03.2002, 02:26
- Re: Bezeichnend ist.... - Norbert, 04.03.2002, 23:40
- Re: Bezeichnend ist.... -
Beatrix,
04.03.2002, 02:26
- Re: Bezeichnend ist.... -
Beatrix,
02.03.2002, 01:52
- Re: Das Berliner Manifest zur Männerpolitik ... - Jörg, 23.02.2002, 20:51
- ihr seid die asozialen! - goprojekt, 24.02.2002, 23:53

