Re: Bezeichnend ist....
Als Antwort auf: Bezeichnend ist.... von Beatrix am 23. Februar 2002 00:27:50:
Hallo Beatrix,
In d.s.f.k finden sich ja grundsätzlich noch etliche Männer, die sich die Zeit nehmen, ernsthaft über Kindererziehung und Gleichberechtigung zu diskutieren, aber hier in diesem Forum scheint der Prozentsatz neuer Männer gegen Null zu tendieren.
Das scheint nur so, denn in diesem Forum geht es in erster Linie um die Benachteiligung der Männer, vor allem in der Gesetzgebung und in den Medien. Die angegebene NG hat ja ein ganz anderes Thema.
In allen gesellschaftlichen Bereichen! auf dem Arbeitsmarkt, in der Familie, in der Freizeit, in der Kultur, in den Medien - fast überall herrschen bestimmte Vorstellungen, was ein Mann leisten sollte und was eher Frauensache ist. Wehe dem Mann, wehe der Frau, die etwas andere als die üblichen Neigungen und Vorstellungen haben!
Vorstellungen sind keine Gesetze. Wenn das Selbstbewusstsein fehlt, gehen gerade Männer gerne den Weg des geringsten Widerstandes und lassen sich im "Mainstream" treiben, auch wenn sie die Strömung ganz woandershin verfrachtet, als dahin, wo sie hinwollen. Ich mache das nicht mit, ich bestimme selbst, was ich wie mache und lebe meine Neigungen und Vorstellungen aus. Die anderen geht das nichts an, und deren Ansichten sind mir auch egal![/i]
Und? Keine Zustimmung?
[quote]Ach, ich vergaß. Familienpolitik ist hier wohl kein Thema.[/quote]
Siehe Forumsheader. Sinnvolle Familienpolitik ist erst wieder denkbar, wenn die Herabwürdigung eines ganzen Geschlechts durch Medien, Werbung und feministische Trommelpropaganda aufhört.
Will nicht mal jemand fragen, was denn überhaupt familienpolitisches und geschlechterpolitisches Handeln ist?
Brauchen wir sowas überhaupt? Sollte die Politik in die Paarbeziehungen hineinregieren? Ich finde, das sollte man den Paaren überlassen, wie sie ihre Beziehungen gestalten, wie sie welche Aufgaben verteilen. Immer, wenn Politik in etwas hineinregieren will, was erwachsene Menschen auch selbst regeln können, geht´s schief. Warum? Weil Poitiker keine Fachleute sind, weil der Rat von Fachleuten von Politikern immer mit dem Argument "Ja, gut, aber Sachzwänge...." beiseitegeschoben wird.
Gewalt ist Frauensache. Das wissen wir ja inzwischen. Daß z.B. 18% Mädchengewalt zugleich 82% offener Gewalt durch MÄNNLICHE Jugendliche impliziert, das vergessen wir lieber schnell, nicht wahr?
Das hat überhaupt keiner behauptet. Auch die Zahlen bezweifelt niemand. Aber es ist doch wohl dringend notwendig, dass die blosse Existenz weiblicher Gewalt überhaupt mal benannt wird, und nur das hat der "Stern" getan. Bisher wurde weibliche Gewalt von den Medien doch immer als nicht existent totgeschwiegen. Mir wäre es wirklich am liebsten, es gäbe weder männliche noch weibliche Gewalt.
Es sei denn, die Männer hier haben sich alle die Ohren verstopft, weil es einfacher ist, die Frauen anzuklagen (Ätsch, Ihr seid mindestens genauso schuld an der Gewalt! ) als etwas GEGEN GEWALT ZU TUN!
Ich kann selbst was gegen Gewalt tun, indem ich keine Gewalt anwende. Aber wenn ich selber Gewalt von anderen zu spüren bekomme, dann muss ich mich wehren, und notfalls auch mit Gegengewalt. (Notwehr). Ich klage deswegen auch keine Frauen an. Ich klage nur an, dass Frauen bisher immer als quasi völlig gewaltlos hingestellt wurden. Hier hat der auflagenstarke "Stern" endlich mal Betonmauern eingerissen!
Klar, dafür kann man dann ja schlechtbezahlte SozialarbeiterInnen in finanziell um die Existenz ringenden Sozialeinrichtungen einsetzen.
[quote]Wofür im Sozialsektor kein Geld da ist, nämlich für Aufklärung und Prävention, das findet sich dann wieder im Hoch- und Tiefbau und im Straßenbau etc.[/quote]
Das sehe ich auch so. Aber: Wenn man die ganzen Gleichstellungsstellen, Gleichstellungsbeauftragten und diesen ganzen Kram streichen würde, wenn man ein ganzes überflüssiges Ministerium auflösen würde, dann würde so viel Geld frei, dass man damit sinnvolle Sozialpolitik machen könnte.
Und jetzt wird's wahrscheinlich wieder uninteressant. Jetzt geht es ja bloooß noch um so unwesentliche "Dinge" wie Kinder und ein glückliches Familienleben. 
Wieso ist das uninteressant? Das ist sogar sehr interessant, schliesslich weiss ich, was das heisst, ich bin in einer intakten Familie aufgewachsen. Aber die Voraussetzungen dazu müssen wieder stimmen. Es müssen vertrauensbildende Massnahmen erfolgen. Es müssen wieder faire rechtsstaatliche Regeln gelten. Ich wäre ja von allen guten Geistern verlassen, wenn ich jetzt eine feste Beziehung anfangen würde, und jederzeit gewärtig sein müsste, durch einen Telefonanruf meiner Partnerin kostenpflichtig "entsorgt" zu werden, nur, weil ihr irgendwas quersitzt.
Nichts gegen die öffentliche Bewußtseinsbildung, gegen die Medienarbeit. Die finde ich im Gegenteil kolossal wichtig. Aber noch wichtiger finde ich Fortbildungen für die Fachleute, die sich professionell mit Gewaltopfern beschäftigen. Die müssen für männliche Opfer sensibilisiert werden.
Richtig, aber die Politikerinnen müssen die Fachleute auch dranlassen und nicht wie Chr. B. die Ohren auf Durchzug stellen!
Nur wo suchen sie bloß? Huhu! *heftigwink* Hier bin ich doch!
[quote]Seht Ihr mich nicht? Ich möchte doch das Gespräch! wo seid Ihr denn geblieben?[/quote]
Hier bin ich doch! Ich höre Dir zu. Aber bevor wir gemeinsam etwas auf die Beine stellen können, müssen wir erst wieder die Voraussetzungen dazu schaffen. Eine einmalige Gelegenheit haben wir im September. Bis dahin gilt es, möglichst viele Leute davonzu überzeugen, dass eine Veränderung notwendig ist.
Gruss,
Ferdi
gesamter Thread:
- Das Berliner Manifest zur Männerpolitik ... -
Beatrix,
20.02.2002, 19:40
- Re: Das Berliner Manifest zur Männerpolitik ... - Norbert, 20.02.2002, 22:06
- Bezeichnend ist.... -
Beatrix,
23.02.2002, 02:27
- Re: Bezeichnend ist.... - Jolanda, 23.02.2002, 16:30
- Re: Bezeichnend ist.... -
Ferdi,
23.02.2002, 17:35
- Re: Bezeichnend ist.... - Dieter, 24.02.2002, 11:11
- Familienpolitik ist "in" - Beatrix, 26.02.2002, 02:43
- Re: Bezeichnend ist.... - Dieter, 24.02.2002, 10:55
- Re: Bezeichnend ist.... -
Maesi,
26.02.2002, 22:35
- Re: Bezeichnend ist.... -
Beatrix,
27.02.2002, 16:31
- Re: Bezeichnend ist.... - Maesi, 10.03.2002, 13:24
- Re: Bezeichnend ist.... -
Beatrix,
27.02.2002, 16:31
- Re: Bezeichnend ist.... -
elwu,
26.02.2002, 22:50
- Re: Bezeichnend ist.... - Norbert, 28.02.2002, 00:31
- Re: Bezeichnend ist.... -
Norbert,
28.02.2002, 00:08
- Re: Bezeichnend ist.... -
Beatrix,
02.03.2002, 01:52
- Re: Bezeichnend ist.... - elwu, 02.03.2002, 02:09
- Re: Bezeichnend ist.... -
Norbert,
03.03.2002, 23:43
- Re: Bezeichnend ist.... -
Beatrix,
04.03.2002, 02:26
- Re: Bezeichnend ist.... - Norbert, 04.03.2002, 23:40
- Re: Bezeichnend ist.... -
Beatrix,
04.03.2002, 02:26
- Re: Bezeichnend ist.... -
Beatrix,
02.03.2002, 01:52
- Re: Das Berliner Manifest zur Männerpolitik ... - Jörg, 23.02.2002, 20:51
- ihr seid die asozialen! - goprojekt, 24.02.2002, 23:53