Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: @Scipio Africanus - Re: @stigmatisierten Ekki ...

scipio africanus, Friday, 13.05.2005, 16:31 (vor 7520 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: @Scipio Africanus - Re: @stigmatisierten Ekki ... von Garfield am 13. Mai 2005 13:08:14:

Hallo Garfield

Es heißt immer, wir bräuchten mehr Kinder, um Konsum und Wirtschaft anzukurbeln. Tatsächlich gibt es Millionen Menschen in Deutschland, die gern konsumieren würden - sie haben nur kaum Möglichkeiten dazu. Ihre magere Kaufkraft muß auch noch durch diejenigen finanziert werden, die noch Jobs haben.

Wenn du die demografische Entwicklung anschaust, dann wird dir klar, dass wenn die letzte geburtenstarke Vorpillenknickgeneration das Rentenalter erreicht, dann haben wir ein echtes Missverhältnis zwischen Erwerbstätigen und Nichterwerbstätigen. Noch zeigt sich die eigentliche Problematik der geringen Geburtenrate nicht.
Wenn sehr wenige Erwerbstätige sehr viele Nichterwerbstätige finanzieren müssen, dann werden die Belastungen für die Jüngeren irgendwann untragbar, auch wenn man bedenkt, dass die Lebenserwartung stetig steigt. Die Renten sind natürlich alles andere als sicher. Geht die Entwicklung so weiter, dann sind radikale Kürzungen der Rentenansprüche sicher.

Was also bringt es uns, die Zahl dieser leider nicht benötigten Menschen durch mehr Geburten oder auch durch Einwanderung noch weiter zu erhöhen? Es bringt noch mehr Kosten für die Sozialkassen, damit noch mehr Belastung für diejenigen, die noch Jobs haben, was den geringen Konsumzuwachs durch die Erhöhung der Bevölkerungszahl mindestens wieder wegfrißt.

Ideal wäre eine zahlenmässige Stabilisierung, wo sich Geburten und Todesfälle die Waage halten.

Es nützt also nichts, den zweiten Schritt vor dem ersten zu tun, Scipio. ERST müssen ausreichend Erwerbsmöglichkeiten da sein (und damit meine ich keine 1-Euro-Jobs, sondern Jobs mit Einkommen, von denen man auch leben kann!), und DANN kann man über die Erhöhung der Geburtenrate nachdenken. Letzteres wird sich dann aber wahrscheinlich ohnehin erübrigen, weil die Menschen ganz von allein mehr Kinder bekommen werden, wenn sie bessere Perspektiven für sich und ihre Kinder sehen.

Ich halte die ökonomischen Probleme der Europäer auch für erste Anzeichen einer Überalterung, einer Verminderung der Leistungsfähigkeit im Vergleich zu den jüngeren Demografien ostasiatischer Volkswirtschaften. Die Probleme werden sich verschärfen.

Scipio


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