Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Antwort des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Beatrix, Saturday, 12.10.2002, 04:41 (vor 8461 Tagen) @ XRay

Als Antwort auf: Re: Antwort des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend von XRay am 10. Oktober 2002 21:43:09:

Hallo X-Ray!

Daß ich den Tag noch erleben darf! :-)
Ich freu mich über einen Beitrag von Dir, mit dem ich was anfangen kann.


... Schau dir doch die Argumentation mal an...
... Frauen seien es, die weniger verdienen als Männer und die weniger in Führungspositionen seien, und darum seine Frauen benachteiligt... aber woher kommt denn so ein Aussage?
Ich nehme mal das Beispiel eines hart arbeitenden Chirurgen, der damit auch sehr gut verdient und dessen Ehefrau, die es nicht nötig hat zu arbeiten und deren einzige Aufgabe es ist, das Geld unter die Leute zu bringen.
Wer ist da benachteiligt?
Richtig, die Frau ist benachteiligt, denn
Der Mann hat mehr verdient. Der Mann ist in einer Führungsposition.
Kommt es nicht etwa darauf an, wer das Geld verjubeln kann?

Diese Sichtweise muß man aber den Leuten, die sich auf die obige Argumentation versteift haben, erst mal nahe bringen.

Klar geht es der Frau materiell gesehen nicht schlechter, sodnern womöglich sogar besser als ihrem Mann, der womöglich durch den ganzen Streß vorzeitig das Zeitliche segnet..
Die Benachteiligung liegt aber in der fehlenden Entscheidungsfreiheit und der fehlenden Chancengleichheit. Eine Frau kann heutzutage eben nicht Chirurgin werden und gleichzeitig eine Familie haben. Entweder oder. Aber nicht sowohl als auch.
Die Männer können durchaus eine Führungsposition innehaben und gleichzeitig Frau und Kinder haben. Nur haben sie dann weniger von der Familie, sehen sie vielleicht nur am Abend und in den Ferien etwas intensiver, während Frau und Kinder ansonsten ein eigenes Leben leben.
Einer Frau würde diese Konstellation wahrscheinlich nicht reichen. Frauen setzen andere Prioritäten. Sie wollen sowohl interessante und verantwortungsvolle und schöpferische Berufe ausfüllen können als auch die Entwicklung ihrer Kinder mitverfolgen, eine erfüllende Partnerschaft haben und Zeit für sich haben. Eben von allem ein bißchen. Wir sind da wahrscheinlich etwas anspruchsvoller als die Männer.
Und obwohl es durchaus machbar wäre, all diese Wünsche zu realisieren - durch partnerschaftliche Teilung der Aufgaben, durch familiengerechte Teilzeitarbeit, durch zusätzliche qualifizierte Kinderbetreuung während der Berufstätigkeit der Eltern - wird all dies bisher eher hintertrieben als gefördert. Man will den Frauen nicht zugestehen, daß sie die Lebensprioritäten anders setzen. Und den Männern, die bereits "aufgewacht" sind und die nun ihre Prioritäten ebenfalls anders setzen möchten, fällt man ebenfalls gesellschaftlich in den Rücken. Alles soll sich an altertümlichen und schädlichen Lebensmodellen - besonders an der traditionellen Arbeitsteilung mit einmal ununterbrochener Erwerbsbiographie plus einmal Vollzeithausfrau - orientieren, egal ob das Sinn macht oder nicht.

Ein anderes Beispiel.
...Der Ingenieur hat also wegen seiner Tätigkeit als Führungskraft die höheren Rentansprüche in der Ehe erworben und muss diese seiner Exfrau ausgleichen und darüberhinaus noch Unterhalt zahlen. Im Rentenalter angekommen hat die Frau höhere Rentenansprüche als der Mann und der Mann hat in Summe weniger für sich gehabt als die Frau.

Das glaube ich nicht, daß die Frau höhere Rentenansprüche hat. Bitte belege diese Behauptung.

Es gibt in der Tat etliche gutbetuchte Seniorinnen mit hoher Rente, aber die wenigen überlebenden Senioren haben im Schnitt eine wesentlich höhere Rente. Dagegen ist AFAIK die Zahl der Sozialhilfeempfängerinnen bei Rentnerinnen hoch, ebenso wie die Zahl der alleinerziehenden Mütter.

Solange gerade vom Feministerium (BMFSFJ) Untersuchungen schon mit dem Ziel gemacht werden, daß das Ergebnis eine Benachteiligung von Frauen zeigt, müssen wir uns über das darüber hängende Etikett nicht unterhalten.

Stimmt. Man müßte drüber diskutieren, was denn überhaupt Benachteiligung ist. Ist es nur die materielle Seite? Ich finde andere Faktoren auch wichtig. Es sieht derzeit so aus, als würden Männer und Frauen unter Benachteiligung z.T. ganz verschiedene Dinge verstehen.
Es gibt da wohl keine einheitliche Definition.

Aus meiner Sicht wird das Bild das ich vom Feministerium (BMFSFJ) habe dadurch nurnoch abgerundet, dass frau dort auch für die Verwaltung von männlichen Sklaven (Ersatzdienstleistende) zuständig ist.......

In welchem Ministerium wären die denn besser untergebracht IYO?

ciao
Beatrix


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