Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Genderqueere Sprachkritik

susu, Monday, 24.02.2003, 01:41 (vor 7735 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Genderqueere Sprachkritik von Arne Hoffmann am 23. Februar 2003 19:25:11:

Hallo Arne.

>Wobei ich die Idee von sexueller Gewalt als hate-crime für zumindest überdenkenswert halte, speziell bei sexualisierter Gewalt gegen Männer wird das sehr deutlich, weil es besonders ein Problem von Minoritäten ist.

Du sprichst jetzt von Häftlingen?[/i]

Nicht nur. Auch sexuelle und ethnische Minoritäten, sowie soziale Minderheiten (z.B. Obdachlose) tragen ein erhöhtes Risiko, daß statistisch Recht gut mit der Ablehnungshaltung der Gesellschaft korelliert. Dazu kommt, daß zusätzlich zu den normalen Problemen damit, sich zu melden weitere Gründe für Schweigen anzutreffen sind (Angst sich zu Outen, Angst vor Diskriminierungen durch die Polizei, nicht gemeldet zu sein, etc.). D.h. obwohl Statistiken soweit vorhanden schon auf höhere Zahlen hindeuten, gibt es Grund zur Annahme, daß hier eine höhere Dunkelziffer vorliegt, als beim Bevölkerungsschnitt.

>Ist ja auch absolut abstrus. Truth ist oft stranger als fiction. Seit ich die Focus-Studie "Hassgruppen in Deutschland" gelesen habe und darin die Stelle fand die besagt, daß 46% der Westdeutschen die nach eigener Aussage "Eine starke Abneigung gegen sexuelle Minoritäten z.B. Lesben/Schwule" haben, sie deshalb haben weil sie "hierhinkommen und den Deutschen die Arbeitsplätze wegnehmen", traue ich den Menschen auf diesem Erdenball wirklich jede verschrobene Meinung zu.

Das ist so absurd, dass ich wirklich Schwierigkeiten habe, das zu glauben. Sind die von der Focus-Studie da nicht nur in der Zeile verrutscht? Ich meine: 46 Prozent? Allerdings fand ich das schon schockierend genug, dass laut einer Studi der Uni Eichstätt volle 28,4 Prozent der bayrischen Schüler Homosexuelle "abstoßend und pervers" finden.[/i]

Der Anteil derer, die eine starke Abneigung hatten, lag irgendwo zwischen 10 und 15%. Von diesen gaben allerdings 46% diese Begründung für ihre Abneigung an. War die Top-Antwort. Im Osten lagen mit "sind zu viele" und "mag ich einfach nicht" wenigstens Gründe vor, die gar nicht nachvollzogen werden sollen. Die Studie ist somit nicht so beunruhigend wie die Bayrische, aber dafür macht sie eine ziemlich deutliche Aussage über die durschnittliche Intelligenz westdeutscher homophober Leute :)

susu


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