Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Genderqueere Sprachkritik

Arne Hoffmann, Saturday, 22.02.2003, 20:06 (vor 7737 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Genderqueere Sprachkritik von susu am 22. Februar 2003 17:32:19:

Hi Susu,

Ich wollte eigentlich schon gestern antworten, aber ein grippaler Infekt stieg mir in die Nebenhöhlen und beeinträchtigte mein Denkvermögen (heftigste Kopfschmerzen).

Hoppla! Ich hoffe, das Schlimmste ist wirklich vorüber, und wünsche dir weiterhin gute Besserung!

Witzigerweise wird gerade in den aktuellen "Schlagzeilen" (Deuschlands größte SM-Zeitschrift), die ich heute im Briefkasten hatte, in den Buchrezensionen "(K)ein Geschlecht oder viele? Transgender in politischer Perspektive" gleich als erstes besonders empfohlen. Der Übergang scheint also tatsächlich vorhanden zu sein.

Sehe ich nicht so. Gender-Play funktioniert in diesem Sinne im Transgender Kontext eher schlecht, wenn sowiso jedes zweite Beinbekleidungsstück in meinem Schrank ein Rock ist, und ich damit auch auf die Straße gehe, gibt es da wenig Möglichkeiten, das im SM-Sinn zu sexualisieren. Schon die Männerrock-Männer müßten, wenn sie SM betrieben ja eher ins Höschen gezwungen werden :)

Hmm, ja, ich sehe, was du meinst, aber auch da sind doch die Grenzen fließender. Bei Unterwerfungsspielen ist es ja oft so, dass man zu etwas "gezwungen" werden möchte, was man eigentlich gerne von sich aus tun möchte, was man sich aber nicht traut, weil es z. B. gegen die sozialen Normen verstößt. Mit dem Umweg des Zwangs kann man sich aber selber austricksen. Manche SM-Transgender wären dann eben Transgender, die (innerlich oder nach außen) nicht dazu stehen. Andere SM-Transgender tragen bei ihren Rollenspielen eben gern "freiwillig" die Klamotten des jeweils anderen Geschlechts, und es kommen außerdem SM-Elemente dazu.

Ich kann mich daran erinnern, daß die Veranstalter des CSD in Hamburg letztes Jahr laut überlegt haben, ihren Begriff von Queer auch auf SM im heterosexuellen Kontext auszuweiten.

Fände ich persönlich gut und sinnvoll.

Interessant auch, daß das LFT sich zeitgleich für Transfrauen und lebsche SMlerinnen geöffnet hat.

Das "LFT" ist ..? Ich kann die Abkürzung momentan nicht zuordnen.

Die Argumentation, mit dem sich bestimmte Strömungen des Feminismus gegen Trans* und BDSM einsetzen, sind außerdem fast identisch.

Welche Strömungen und welche Argumente sind das?

Die Zeichenkette mit der die Queerbewegung sich selbst beschreibt, wird derweil immer länger (hast du eine Ahnung was das zweite Q, daß letztens oftmals drin ist bedeutet?)

Sorry, ich hab zum dritten Mal hintereinander keine Ahnung. Ist aber auch schwierig so ganz ohne Publikumsjoker ... wir sind hier schließlich mindestens im 64.000-Euro Bereich ...

Das Buch merke ich mir mal direkt vor. Hört sich Klasse an.

MIR hat es zumindest sehr gefallen. :-)

Herzlicher Gruß

Arne


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