Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Genderqueere Sprachkritik

susu, Sunday, 23.02.2003, 18:44 (vor 7736 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Genderqueere Sprachkritik von Arne Hoffmann am 23. Februar 2003 00:41:18:

Hi Arne.

>Am Ende des Artikels merkt er an, daß ihm vom Dia-Vortrag "Phaloplasty - New Options" so schlecht geworden sei, daß er sich dann nicht mehr in den "Introduction to SM"-Workshop getraut habe ...

Na super. Wahrscheinlich hätten sie da bestenfalls ein paar Fesseltechniken gezeigt und erklärt, dass man mit der Peitsche nicht auf die Nieren hauen sollte - platt gesagt.[/i]

Na ja, es gab wohl auch Fortgeschrittene-Kurse und eine entsprechende Afterparty. Komisch daß grade so ein religiöser Hardliner damit Probleme hat, gibt es etwas härteres als den Kreuzweg (OK, die Antwort ist ja, aber was soll´s?).

Über die These vom "Aneignungsakt" will ich mich erst gar nicht weiter auslassen. Obwohl manche Repliken auf der Hand liegen: Zum Beispiel hatten die Feministinnen ja nie Probleme damit, sich männliche Rollen und Domänen anzueignen. (Wäre ja auch noch schöner, davon abgesehen.)

Wobei FzM dann schon wieder zu weit geht (das ist jetzt eher eine neue Strömung, die das Rheinland in Angst und Schrecken versetzt), denn FzMs sind nur darauf aus sich die männlichen Privelegien zuzulegen, anstelle sie abzubauen. Ein Transmann den ich kenne zu einer Frauengruppe in der er war: "Ich ging zum ersten mal zum Therapeuten und schon war ICH das Patriarchat." Die Aneignungsakt-These wird da besonders perfide, vergewaltigen FzMs symbolisch den Mann als solchen? Ist Brandon Teena nicht Opfer sondern Täter? Stell so eine Frage in dem Kontext und du wirst erstaunlich unzusammenhängendes Gestammel vernehmen.

Was in der feministischen Weltanschauung bei einer Vergewaltigung an sich ja auch schon der Fall ist. "Wenn EIN Mann EINE Frau vergewaltigt, bedeutet das, dass ALLE Männer so ALLE Frauen in Angst und Schrecken halten." Da wird ein ganz merkwürdiger "Komplex Mann" bzw. "Komplex Frau" aufgebaut.

Wobei ich die Idee von sexueller Gewalt als hate-crime für zumindest überdenkenswert halte, speziell bei sexualisierter Gewalt gegen Männer wird das sehr deutlich, weil es besonders ein Problem von Minoritäten ist. Das Problem ist hier die Gleichsetzung eines Abstraktums mit einer konkreten Gruppe, etwa so, wie wenn Antisemitismus heute mit Deutschen geleichgesetzt würde.

Ja, hab ich ja selber gelesen, was SM angeht. Mir war nur schleierhaft, was Feministinnen gegen Transgender haben sollten. Auf das mit dem Aneignungsakt wäre ich nicht gekommen.

Ist ja auch absolut abstrus. Truth ist oft stranger als fiction. Seit ich die Focus-Studie "Hassgruppen in Deutschland" gelesen habe und darin die Stelle fand die besagt, daß 46% der Westdeutschen die nach eigener Aussage "Eine starke Abneigung gegen sexuelle Minoritäten z.B. Lesben/Schwule" haben, sie deshalb haben weil sie "hierhinkommen und den Deutschen die Arbeitsplätze wegnehmen", traue ich den Menschen auf diesem Erdenball wirklich jede verschrobene Meinung zu.

Das müsste sich doch irgendwie ergooglen lassen. Nur bin ich dafür momentan zu faul. :-)

Ich hab´s schon versucht. Ich bin schon dreimal darauf aufmerksam gemacht worden, daß der Terminus ohne das zweite Q nicht P.C. sei, allerdings wuste keiner derer, die mir das sagten, wofür das zweite Q überhaupt steht...

susu (könnte ein kollektiver Tippfehler sein, irgendjemand hält das Q zu lange gedrückt und alle schreiben es ab...)


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