Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Fahrenheit 68

hquer, Saturday, 16.09.2006, 22:16 (vor 6483 Tagen) @ Scipio Africanus

Ah, der Satz, der immer mißverstanden wird. "Das Private ist politisch"
bedeutet nämlich keineswegs, daß der Staat stärker in das Privatleben
eingreifen soll, sondern ganz im Gegenteil, daß eine Umgestaltung der
Gesellschaft im privaten beginnt. Es ist Blödsinn zu glauben die
Gestaltung des eigenen Lebens hätte keine gesellschaftliche Relevanz.

Wenn

ich auf eine bestimmte Art lebe, dann kann mein Lebensentwurf anderen
Menschen die Möglichkeit eröffnen ihren eigenen Lebensentwurf zu
hinterfragen und vieleicht festzustellen, daß sie bestimmte Aspekte

meines

Lebensentwurfs für besser gelöst halten als in ihrem bisherigen. Das

ist

ein politischer Akt.


Also wie meistens ist deine Argumentation für mich nur sehr schwer
nachvollziehbar. Du schiesst aus der Hüfte, so scheint mir.

Wenn irgendwer sagt, dies oder jenes sei Privatsache, eine
Privatangelegenheit, dann will er damit ausdrücken, dass die Angelegenheit
ausschliesslich die direkt Betroffenen etwas angeht. Es soll nicht
öffentlich diskutiert und insbesondere nicht durch den Staat geregelt
werden.

Soweit das Private, was vor allem, aber nicht nur innerfamiliäre
Angelegenheiten bezeichnet, eine öffentliche Angelegenheit wird, ist es
eben nicht mehr privat.

Privat leitet sich vom lateinischen "privatus" ( einer einzelnen Person
gehörend ) ab, im Gegensatz zur öffentlichen Angelegenheit, der "Res
publica".
Indem propagiert wird, das Private sei politisch ( polis; die
Gemeinschaft,politika; öffentliche Geschäfte ) wird es zur öffentlichen
Angelegenheit, zum öffentlichen Geschäft.

Inwieweit dieser Ansatz, das Private zu einer öffentlichen Angelegenheit
zu machen, konkret Auswirkungen zeitigt, sei mal dahingestellt. Es ist
aber sehr deutlich erkennbar, dass Bestrebungen vorhanden sind, die
Kontrolle über bis anhin private Bereiche zu erlangen.

"Das Private ist politisch" heisst in letzter Konsequenz, dass es keine
privaten Bereiche geben soll. Ein totalitärer Ansatz, der glücklicherweise
nicht verwirklicht wurde, da es immer noch vernünftige Menschen gibt,
welche hier gegensteuern. :)

Gruss Scipio

Hallo Scipio,

mir deucht, es eine "Diskussion" mit susu wird so enden wie noch jedes Mal. Letztendlich wird es darauf hinauslaufen, dass es ja verschiedene Ansätze innert der 68er Bewegung gab (so wie es diverse Feminismus-Linien gab und gibt). So kann man alles zerreden. Mich interessieren viel mehr die gezeitigten Folgen. Gewaltschutzgesetz, Quotenregelungen, Frauenförderpläne.
Über solchen und ähnlichen Mist hatte ich in meinem Ausgangsposting berichtet. Den 68ern ist es gelungen, den Rechtsstaat auszuhöhlen. Dem Angeklagten muss seine Schuld nachgewiesen werden? Es geht auch anders. Ziel: Frauenbesserstellung. Massnahme: Beweislastumkehr. Dem Missbrauch wird so Tür und Tor geöffnet. Verkaufen will uns das Pack diese Schändlichkeit auch noch als Fortschritt. Susu ist nicht darauf eingegangen. Warum wohl?

Gruss, hquer


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