Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Verbalwissenschaftler

Naja, Wednesday, 01.10.2008, 20:28 (vor 6291 Tagen) @ Stranger in a strange World

Das Warum ist nicht die Frage, sondern das Wie. Ich bin mir z.B. sehr
sicher, du - alleine schon von deiner Persönlichkeit her - überhaupt
nicht in der Lage wärst, diese Arbeit zu leisten.


Das ist insofern korrekt als ich im Traum nicht daran dächte, diese Arbeit
zu erledigen so wie ihr es tut.

Du bist also mehr für die Erziehung aus dem Bauch heraus? Stellst dich selbst und deine subjektive Wahrnehmung in den Mittelpunkt, und manipulierst die Betroffenen, anstatt ihnen bei der Entwicklung ihrer eigenen Persönlichkeit und Fähigkeiten zu helfen? Kennst du den Unterschied zwischen Sozialisation und Konditionierung?
Ein sozialisierter Mensch versteht die sozialen Spielregeln und begreift deren Notwendigkeit. Er kann diese Spielregeln selbst beeinflussen und temporär auch bewußt von ihnen abweichen, ohne gleich antisozial zu sein. Anders bei konditionierten Menschen, die diese soziale Kompetenz nicht entwickeln konnten, weil man ihnen zu wenig Raum für eine eigene Persönlichkeit und eigene Erfahrungen gelassen hat. Diese Menschen können auf die Spielregeln nur reagieren, begreifen diese als Absolut. Diese im Unterbewußtsein verankerte Konditionierung besteht im Reiz-Reaktionsmuster "Verstoss gegen die Regeln = Strafe". Sie sind deshalb nicht in der Lage, ihre eigenen Bedürfnisse und Gefühle mit den Spielregeln in Einklang zu bringen und anzupassen. Mit der Folge, dass sie sich entweder ganz unterordnen (und im Widerspruch zu ihren Gefühlen leben), oder aber sich gegen die Spielregeln auflehnen und sogar rebellieren. Wenn es nach deiner Vorstellung von Erziehung geht (so interpretiere ich zumindest deine Schreibe), dann müssen letztere "klein und kaputt" (= fügsam) gemacht werden, anstatt sie emotional und rational erfahren und verstehen zu lassen, dass ihr unsoziales Verhalten zu inneren und äußeren Konflikten führt,die sie selbst ja ebenfalls als belastend empfinden.

Sozialpädagogen müssen sich um die Menschen kümmern, deren Persönlichkeit
und/ oder sozialen Fähigkeiten sich nicht richtig haben entwickeln können > > z.B. weil andere Menschen ihnen in der Kindheit und Jugend DEREN strikten
Willen und Moralvorstellungen aufgezwungen haben.


Unsinn. Wenn überhaupt, dann weil ihnen in Kindheit und Jugend keine
Moralvorstellungen und damit keine Persönlichkeit (jedenfalls keine
konstruktive Persönlichkeit) vermittelt wurden. So etwas materialisiert
nämlich definitiv nicht aus dem Nichts.

Geist kann sich nicht materialisieren. Ansonsten habe ich weiter oben ja bereits den Unterschied zwischen Sozialisation und Konditionierung erläutert. Menschen müssen auf rationaler und emotionaler Ebene ihre eigenen Erfahrungen machen und mit den moralischen Ansprüchen, die an sie gestellt werden, in Einklang bringen. Die Vorstellung von Moral, bzw. von moralischem Handeln ist höchst subjektiv. Moral ist jedenfalls nichts rein theoretisches, was man bewußt durch Erziehung weitergibt, sondern das, was man tagtäglich vorlebt.

Der Großteil der psychisch und sozial auffälligen Menschen stammt aus
leistungsorientierten Familien. Bei Managern ("Chefs") wurden z.B.
signifikant häufig Persönlichkeitsstörungen und Neurosen festgestellt.


Absurd. Der Drang nach Dominanz liegt so gut wie allen allen männlichen
Säugern in den Genen. Eine Aussage wie oben ist nur dadurch zu erklären,
dass ganz normales Verhalten pathologisiert werden soll.

Damit hast du dann ja wohl für dich selbst ein Erklärungsmuster gefunden, mit dem du für dein Verhalten nicht mehr verantwortlich zu sein brauchst. Alkoholiker benutzen ähnliche Erklärungsmuster, wenn es darum geht, deren Sucht zu negieren.
Obwohl ich ein Mann bin und weiß was ich will, bin ich trotzdem nicht dominant. Ich bin kein Herrscher (dominus = Herr), sondern dann, wenn es darauf ankommt, ein Führer - oder ein Begleiter. Notfalls ziehe ich mein Ding alleine durch, dazu muss ich aber keine anderen Menschen entmündigen.

Deine pathogene Abneigung gegen alles Sozialwissenschaftliche läßt mich
vermuten, dass du wohl irgendwann mal negative Erfahrungen damit

gemacht

hast.


Es muss natürlich "pathologische Abneigung" heißen, nicht wahr? Denn du
willst ja meine Abneigung als "krankhaft" diskreditieren, nicht als
"krankheitserregend".

Oh, versucht sich da jemand in medizinischer Terminologie? Zum Verständnis: Pathologisch = krank, pathogen = krank machend. Deiner Korrektur zur Folge müsste die Abneigung, also eine Emotion, folglich selbst krank sein. Tatsächlich aber ist die Abneigung der krank machende (auslösende) Faktor, also pathogen. Aber schön, dass wir drüber gesprochen haben ...

:-)


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