Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Von Affen, Menschen und Briketts

Nihilator ⌂, Bayern, Tuesday, 23.10.2007, 17:01 (vor 6633 Tagen) @ Chato

Ich habe mich hier also dagegen ausgesprocen, daß Mensch und Affe
gemeinsame biologische Vorfahren hätten? So schlimm ist das
inzwischen schon mit mir geworden? Weibisch, kindisch, ja überhaupt
unfähig, insbesondere zum wissenschaftlichen Denken, und noch dazu schon
wieder Autobahn gesagt? Schlimm. Wirklich schlimm.

Gelle? ;-)

Nein, Du hast das nicht gesagt, das war nur ein weiteres, ganz ähnliches Beispiel. "Affe" und "Tier" werden bisweilen als Schimpfwort gebraucht, aber in jedem Falle als weit unter dem Menschen stehend angesehen. Aus diesem Grund aber Abstammungslinien und Verwandtschaften zu leugnen ist in der Tat kindisch.

Aber so schlimm ist es ja mit Dir noch nicht. *g*

Wie gesagt: Ich bestreite nicht die Tierhaftigkeit des Menschen und
behaupte etwa das Gegenteil, sondern ich bestreite, daß das alles
sei.

Wunderbar. Dann sind wir uns wohl vollkommen einig. Daß es alles sei, habe ich nie auch nur angedeutet.

Aber diese Lösung verrate ich hier nicht,
denn ich will ja die Pointe nicht versauen *g*

Schade. Dabei bin ich so gespannt. *ggg* Was wird da wohl Überraschendes kommen?

Zu sagen, eine wundervoll geprägte Goldmünze sei Gold, ist nicht wahr,
sondern reduktionistisch.

Heißt das, es ist nicht wahr? Wäre eine mehr als verwegene Behauptung.

Wirklichkeit. Heute ist der Reduktionismus aber nicht mehr nur
naturwissenschaftliche Methode, welche sich ihrer Grenzen und ihres
Zweckes bewußt ist, sondern er ist Leitphilosophie geworden und
beansprucht Wahrheit, ja letzte Wahrheit zu sein. Deshalb hatte ich
dir ein "nur" nicht in den Mund gelegt (abgesehen davon, daß du nicht der
einzige bist, der sich hier geäußert hat), sondern das "nur" steckt
bereits im reduktionistischen Denken selbst.

Mag sein. Wenn ich sage, der Mensch ist Tier, möchte ich jedenfalls so verstanden werden, wie ich es sage, streng nach dem Wortlaut. Meine ich "nur", schreibe ich "nur", meine ich "auch", schreibe ich "auch". Schreibe ich mal weder noch, ist es Unterstellung, eine der beiden Bedeutungen zu behaupten.

Reduktionismus schafft nicht
Wissen, sondern Bilder von der Wirklichkeit, und Bilder sind
nunmal nicht wahr.

Sie sind aber unser einziger Zugang zur Wahrheit. Unser Denken funktioniert nunmal so. Immerhin gestattet es uns die Erkenntnis, daß totale Erkenntnis uns nicht möglich ist. Das ist doch nett - oder ist es gerade gemein?

Um die Wahrheit sagen zu können, müßte man sie logischerweise
erstmal kennen. Aber sobald man sie zu kennen anfängt, merkt man
sofort, daß sie nicht eigentlich sagbar ist. Ein echtes Dilemma, stimmt.
Reduktionismus ist nun mal nicht wahr, sondern simuliert nur
"Wahrheit", und auch jede sprachliche Äußerung reduziert natürlich. Der
Weg aus diesem von dir soeben erkannten Dilemma könnte damit
beginnen, anders als Relativismus und Reduktionismus es fordern,
ihre Simulationen nicht länger für wahr zu halten, sondern wirklich danach
zu fragen, was eigentlich wahr ist und was nicht.

Um mit Logos beurteilen zu können, ob etwas wahr oder falsch ist, muß man sogar zwangsläufig simplifizieren. Kein Mensch kann schließlich erfassen und verstehen, was ein Ding (z.B. Mensch) in toto ist, dazu langt's halt nicht. Aber wir können Teilaspekte erfassen, wie z.B.: atmet, stoffwechselt, verbraucht Sauerstoff, gebährt seine Nachkommen, bewegt sich fort - was wir allesamt mit den anderen Säugern (bis auf ganz wenige Exoten) gemeinsam haben.
Ist zu abstraktem Denken und zu Selbsterkenntnis fähig, verändert planmäßig seine Umwelt usw., kurz der Geist, sind dagegen unsere Eigenheiten (wenn auch in Ansätzen bei manchen Tieren vorhanden). Das grenzt uns von anderen Tierarten ab, wie jede ihre Spezifika hat, hebt uns aber nicht aus dem Tierreich.

Mißbrauchsmöglichkeiten gibt es dadurch, die Gefahr allgemeiner Entwertung des Menschen auch. Mir scheint, wir haben hier Wissen, das man besser nicht wissen sollte. Was schlägst Du vor, verbieten?


Gruß,
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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