Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Was hat Eva Hermann eigentlich am 6.9.2007 in Berlin GENAU gesagt?

Chato, Tuesday, 11.09.2007, 01:57 (vor 6675 Tagen) @ Chato

Eva Herman hat keineswegs die NS-Familienpolitik gelobt! Ihre
Argumentation läuft im Kern darauf hinaus zu behaupten, daß es heute
NOCH VIEL SCHLIMMER ist, als selbst zu Adolf Nazis Zeiten! Aber dieser
Gedanke muß eben unbedingt ungedacht und undenkbar sein und bleiben im
linksfeministischen Hühnerstall: "Nazi (auch bloße Worterwähnung) = böse /
wir = gut". Wenn das wackelt, wackelt alles an diesem
windschiefen Kartenhaus!

Der Mitschnitt von Eva Hermans genauen Worten am 6.9.2007 in Berlin anläßlich ihrer Buchvorstellung befindet sich angeblich im Besitz von RTL und war bislang - für mich jedenfalls - noch nirgendwo im Gesamtkontext nachzulesen. Sie hat dort aber offenbar folgendes gesagt:

"Es war eine grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat. Aber es ist damals durch die Achtundsechziger auch das, was gut war - und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt, die auch im Dritten Reich gefördert wurden ? das wurde abgeschafft, es durfte nichts mehr stehen bleiben."

So ist es heute in diversen Artikeln und Agenturen wesentlich übereinstimmend zu lesen gewesen.

In diesen Worten ist für mich keine Aussage über irgendeine - von ihr gar gelobte! - spezifisch nationalsozialistische Familienpolitik zu finden, sondern Eva Hermans Gegenstand ist hier ersichtlich das Schicksal der Familie nach 68. Was "auch im Dritten Reich gefördert wurde", gab es ja logischerweise schon vor dem Dritten Reich und wurde nach 1933 eben nicht abgeschafft, weil solches, wie so vieles andere, was die Nazi-Ideologen für ihre "restlos" nächsten 1000 Jahre so alles in Aussicht genommen hatten, erst für die Zeit nach dem Endsieg geplant gewesen ist. Die moralische Empörung der Achtundsechziger gegen ihre Väter und gegen die Zeit des Nationalsozialismus habe nun, nach Eva Herman, "das Gute" (evident zu verstehen etwa im Sinne von: "...welches die Nazis vorfanden und nur deshalb noch nicht abschaffen konnten, sondern fördern mußten, weil sie sonst ihren Krieg nicht hätten gewinnen können") abgeschafft - "und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt ... es durfte nichts mehr stehen bleiben."

Hier ist dieselbe perfide Niedertracht am Werke, mit der seinerzeit aus Martin Hohmanns expliziter Aussage: "Die Juden sind kein Tätervolk!", die Vernichtungsmeldung gebastelt wurde: "Hohmann hat das Wort 'Jude' im Zusammenhang mit dem Wort 'Tätervolk' benutzt!" Ich habe schlicht und einfach keine Worte dafür, wie abgrundtief ich die Macher und Mitmacher solcher öffentlichen Hinrichtungskampagnen wider besseres Wissen gegen einen unschuldigen Menschen verachte. In Zeit und Ewigkeit gibt es für mich keinen Frieden und keine Versöhnung damit! Es handelt sich klipp und klar um einen gezielt geplanten Rufmord - also um Mord (fünftes Gebot)!

Irgendwann demnächst wird wohl der gesamte Wortlaut in seinem Kontext vorliegen. Dann kann man letztgültig urteilen...

Nick

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.


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