Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die Wurzeln der modernen Wissenschaft

Thorsten, Thursday, 30.06.2011, 03:04 (vor 5296 Tagen) @ Manifold

Die moderne Wissenschaft hat sich aus der rationalen Theologie des
Christentums entwickelt und zwar aus dem Verständnis der Natur als ein
rational geschaffenes Konstrukt eines rational denkenden Wesens (Gott),
welches somit durch den Verstand des Menschen erschlossen und verstanden
werden kann.

Danke für Deinen ausführlichen Beitrag, war interessant zu lesen!

Andere Kulturen verstanden die Natur nicht als rational sondern als
göttlich (animistisch oder pantheistisch), so dass sie sich nicht die
Mühe gaben, die Natur rational zu ergründen, da das Göttliche a priori
nicht zu verstehen sei und eine genaue Analyse der Natur somit Blasphemie
gleich komme.

Ich bin auf dem Gebiet weit weniger belesen, aber mir kommt da der Artikel "Mathematik auf den Spuren des sich zurückziehenden Gottes" in den Sinn, in dem unter anderem ausgeführt wird, daß Newton und Leibniz beide eine negative Theologie vertraten (die Materie konnte aus der göttlichen Unendlichkeit nur hervortreten, weil Gott sich zuvor aus einem Teil von ihr zurückgezogen hat), die durch die jüdisch-kabbalistische Idee des Tzimtzums beeinflusst war. Und nicht nur sind unsere Zahlen arabisch, auch die Algebra selbst hat arabische Wurzeln. Und überhaupt, mir scheint in der Blütezeit des Islams hat man sich auch dort durchaus offen und rational mit der Welt auseinandergesetzt.

Sicherlich waren bestimmte Denkrichtungen des Christentums der modernen Wissenschaft nicht nur nicht abträglich, sondern sogar förderlich, aber ich bezweifle, daß man der Wahrheit gerecht wird, wenn man die Beiträge aller anderen Kulturen als irrelevant, animistisch oder pantheistisch abtut.


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