Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Conny, NRW, Tuesday, 21.11.2006, 11:27 (vor 6956 Tagen) @ Maesi

Hallo Conny

Übrigens gibt es so was ähnliches schon. Wird gemeinhin "Harz IV"
genannt.


Das ist weder bedingunglos noch ein Grundeinkommen, da man dir das auch
kürzen kann.


Korrekt. Und das ist auch gut so.

In einer Zeit, in der wir nicht mehr genug Arbeit für alle haben? Wenn man die Arbeitslosenzahl mal selbst annähernd berechnet kommt man auf 9 bis 12 Millionen Arbeitslose!


Natuerlich ist auch das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) an Bedingungen
geknuepft, auch wenn das deren Apologeten in ihrem Eifer nur allzu gerne
uebersehen. Die wichtigste Bedingung ist, dass jemand dieses Einkommen
finanziert; ohne Sponsor rollt der Rubel naemlich auch beim BGE nicht. In
der Praxis sollen da wahrscheinlich die Steuerzahler oder wahlweise die
Konsumenten ueber die Mehrwertsteuer geschroepft werden.

Die ja selbst das BGE bekommen. Wenn man nur noch die Mehrwertsteuer hätte und keine Lohn-/Einkommenssteuer, würde der, der viel konsumiert auch viel bezahlen und das finde ich richtig, da wir diesen Wahn des Wirtschaftswachstums nicht mehr länger machen können. Wir plündern unseren Planeten aus und verschmutzen ihn (denke mal an den Atommüll) in einem Maße, daß wir den nächsten Generationen damit eine ungesunde Erbschaft hinterlassen.

Gibt es nur noch eine besteuerung der Leistungsentnahme aus dem System (die Mehrwertsteuer), wird die Leistungsentnahme bestraft und nicht mehr die Leistung selbst. Das würde dazu führen, daß die Menschen auch nicht mehr jeden Mist kaufen.

Damit das ganze aber Rund läuft, müssen wir auch die Wirtschaftsordnung ändern, das eine andere Umlaufsicherung hat. Heute wird ja versucht mit Inflation und Zins das Geld im Fluß zu halten. In einer dann stagnierenden Wirtschaft darf es keinen Zins mehr geben.

Im Grunde
genommen nichts als mit der Giesskanne ausgeschuettete Sozialhilfe, bei
der die Beduerftigkeit nicht mehr nachgewiesen werden muss.

Da sie jeder bekommt, ist das doch nicht ungerecht. Wenn man davon ausgeht, daß die Unternehmen auch weiterhin in dem Maße automatisieren wie aktuell, muß sich etwas ändern. Auf Maschinenarbeit wird keine Steuer erhoben und diese Maschinenarbeit übernimmt Arbeiten, die davor von einem Menschen gemacht wurde, der Lohnsteuer bezahlt hat. Mit einer alleinigen Mehrwertsteuer wird auch die Maschinenarbeit besteuert.

In manchen
Science Fiction Romanen nennt man das auch 'Negative Einkommenssteuer'.

Das ist keine "Sience Fiction" mehr. In Alaska gibt es das schon.

Eine serioese Kostenrechnung wird dabei ebenso konsequent vermieden, wie
die Frage, wie ein BGE sich auf die Motivation der Buerger einer
Erwerbsarbeit nachzugehen (und damit zum Nettozahler in diesem drastischen
Umverteilungssystem zu werden) auswirken wird.

Bist Du mal krank gewesen und konntest längere Zeit nichts tun? Würdest Du denn aufhören zu arbeiten, wenn Du ein BGE bekommen würdest, das Dir ein bescheidenes Leben sichert, aber kein Auto ermöglicht, keine Reisen usw.?

Auf jeden Fall kann man
davon ausgehen, dass bei letzteren systematische Verschleierungen der
Einkommenssituation an der Tagesordnung sein wuerden;

Das wäre dann doch egal! Keine Steuer mehr auf das Einkommen, das dann Umlaufsicherung und beinahe 0% Zins eh aus eigener Arbeit kommen muß, ist das doch für alle gerecht.

ebenso die Zunahme
von Schwarzhandel und Schmuggel, um einer gegebenenfalls erhoehten MwSt zu
entgehen.


Das könnte ein kleines Problem sein, da das BGE schon EU-weit in der Diskussion ist, dürfte es nicht lange nach einer Einführung dauern, bis die anderen Länder nachziehen.

Desweiteren muesste man ueberpruefen, welche Auswirkungen die
EU-Personenfreizuegigkeit haette. Das BGE wuerde wohl jede Menge
Schmarotzer aus der EU und der Schweiz anziehen, da es nach Deinen Worten
einen individuellen Rechtsanspruch darstellt und keinerlei Zwang zu einer
Arbeit bedeutet.

So wie es aussieht, ist die Diskussion um ein BGE in der Schweiz schon weiter wie bei uns. Mit Einwanderern, die bei uns auch heute schon Sozialhilfe bekommen, und soviel ich weiß anfangs auch nicht arbeiten dürfen, wird das keine zusätzlichen Menschen anlocken. Klar ist mir, daß man sich bei Kindern und Einwanderern etwas überlegen muß.

Damit könnte auch ein wenig die versingelung der Gesellschaft gestoppt
werden und vielleicht auch die Emanzipation des Mannes einleiten.


Waer ja ein toller Trick. Wie das?

Frauen und Kinder bekommen doch auch das BGE! Eine Unterhaltspflicht bräuchte es dann nicht mehr. Noch dazu stellt man sich etwas besser, wenn man nicht allein lebt, was sogar Energie sparen würde. Jeder bekommt doch das gleiche BGE, ob er nun als Single lebt oder in einer Gemeinschaft.

Freundliche Grüße
Conny


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